Ja hallo, liebe Kinder, schön, dass Ihr hier vorbeischaut.
Heute heißt es
wir backen einen Kuchen
Hier seid Ihr richtig, wenn Ihr backen lernen wollt.
Onkel Engelbert zeigt Euch alles.
Passt also schön auf, stellt mal das Cola weg, damit Ihr Euch nicht
bekleckert.
Dies ist der Bäcker, unser lieber Onkel Engelbert, er hat sich extra für
Euch
in seine Backkluft geworfen, eine schöne dunkle Schlabberhose,
darauf ein schwarzes T-Shirt und einen grauen Troyer.
Er sagt, er hätte es gerne bequem und das hat er nun mal angehabt,
als er mit dem Backen anfing.
Onkel Engelbert ist
etwas unscharf.
Das werden wir nun gleich ändern.
Denn wir geben ihm einen Scharfmacher in die Hand.
So, geht doch, mit nem Rettich in der Hand bist du der Schärfste im ganzen
Land.
Und morgen fragen wir seine Frau, was das mit dem Rettich noch so auf sich
hat.
Doch jetzt backen wir, dazu brauchen wir viele nette Dinge:
zuerst dieses weiße staubige Zeug, das nennt sich Mehl
Und nun singen wir alle im Chor:
"Aurora mit dem Sonnenstern, das haben alle Kinder gern".
Nachdem wir jetzt gesungen haben, zeige ich Euch, was der Onkel noch alles
in seiner Hand hat:
Backpulver
das ist so'n Zeugs, das sagt dem Kuchen, dass er aufgehen soll.
Manchmal weiß sogar der Kuchen, was das ist und macht das dann auch.
Dann brauchen wir noch Vanillezucker
Das ist Zucker, der nach Vanillepudding schmeckt.
Aber den kann man so nicht essen, weil es dann staubt.
Den anderen Zucker brauchen wir auch noch:
Wir nehmen diese ganzen Zutaten und legen sie mal nebenhin an einen freien
Platz.
Weil wir das alles noch brauchen, wenns richtig los geht.
Das ist wie bei einer Talkshow, da werden auch zuerst die Kandidaten
vorgestellt
und erst danach verderben die Köche den Brei. Oder den Kuchen.
Weiter geht's, hier hat nun der Onkel seine Eier in der Hand.
Größe M, das ist so mittelgroß, nichts besonderes, aber größer als die
ganz Kleinen.
Drei Eier legen wir nun nebenhin.
Mit dem restlichen Ei spielen wir ein bisschen liebevoll.
Hoch und runter
runter und hoch
werfen wir das Ei
und schauen
ganz liebevoll dabei
Aber wir dürfen das Ei nicht zu hoch werfen,
sonst gibt das ein ganz blödes Bild:
Wir brauchen aber noch mehr Sachen, Margarine zum Beispiel.
Das ist übrigens ganz gesunde Soja-Margarine. Darf man aber trotzdem nicht
mit dem Löffel essen, sonst kommen die dicken Kinder von Landau vorbei und
essen dir den Kuchen weg.
Das nächste ist Eierlikör.
Man kann den bestimmt auch von den Eiern da oben machen,
aber das dauert viel zu lange, also muss Papa den vorher gekauft haben,
wenn Ihr backen wollt.
Und nun schaut mal kurz weg und erst, wenn Ihr 18 seid, wieder hin.
Denn was der Onkel dann gemacht hat, darf man erst machen, wenn man ganz
erwachsen ist.
Das nennt sich "Beate knuddeln", aber normalerweise hat man
dabei nicht
die Fernbedienung für die Kamera in der Hand
Jetzt lassen wir die beiden mal ein paar Minuten alleine ihren Eierlikör
trinken.
Aber keine Angst, sie trinken nicht die ganze Flasche leer, es ist noch
genug da für den Kuchen.
So, nun sind die Gläser leer und stehen in der Spüle.
Vielleicht werden sie von alleine sauber, vielleicht spült sie vorher die
Beate ;)).
Wir brauchen nun noch Schokostreusel (die Packung bleibt zu, genascht
wird nicht)
und Kuchenglasur
Nun lassen wir die Küche mal kurz alleine, weil wir eine Schüssel suchen:
Während der Onkel sucht, ein paar Worte zur Küche:
Dies ist keine moderne Einbauküche
So, das waren ein paar Worte zur Küche.
Nun ist Onkel wieder da mit der ... Katze, denn er will Putzi
zeigen, wie er so liebevoll alle Zutaten auf den Tisch gestellt hat.
Putzi ist davon wenig begeistert und will wieder runter.
Und seht ihr unten, das Weiße da ... Onkel hat die Schüssel inzwischen
gefunden und hingestellt.
Das ist die Schüssel
und in der anderen Hand ist mal wieder die Fernbedienung.
Wir mischen nun das Backpulver mit dem Mehl
geben dann das und den Vanillezucker in die Schüssel.
In der rechten Hand halten wir dabei ganz elegant ein Löffelchen.
Was wir aber nicht machen dürfen, ist:
ein ernstes Gesicht, als wenn wir geistesabwesend wären
ebenfalls nicht erlaubt: einschlafen
noch schlimmer: so ein verkniffenes, böses Gesicht machen
(hat was von Harald Schmidt *gg*)
was wir aber immer machen dürfen: lächeln, lieb und milde lächeln
so lange lächeln, bis die Brille spiegelt.
Nun schütten wir den anderen Zucker in die Schüssel.
Es fehlen noch die Eier.
Wir nehmen eins ...
... und lassen es in die Schüssel fallen:
NEIN ... liebe Kinder ... macht das nicht nach !!
Bitte keine Eier werfen und schon gar nicht, wenn man dabei nicht auf das
Ei,
sondern in die Kamera schaut. Das darf nur der Onkel.
Selbst für den ist das nicht einfach, an seinen Fingern sieht man,
dass er lange geübt hat, bis die Kamera das Ei im Flug eingefangen hat.
Dazu musst er oft ins Mehl greifen und hat sich dabei auch den Pullover
schmutzig gemacht.
Richtig ist es so: wir nehmen das Ei und schlagen es auf den Rand eines
kleinen Schüsselchens.
Dann pfriemeln wir die Schalenreste aus dem Eiweiß
und schmeißen das Ei auf das Mehl in der Schüssel.
Das Bild da oben lässt übrigens Hausfrauenkuchenbäckerinnenherzen höher
schlagen.
Jetzt bekommen wir Hunger, machen eine Pause und suchen uns einen Käseweck
Den schneiden wir auf und belegen ihn mit ganz schimmeligem Käse
Das wird der Margarine zuviel und sie schmilzt.
Wie gut, dass sie das tut, so können wir sie auf die Eier gießen:
Jetzt kommt der Likör dran.
Da müssen wir aber zuerst probieren, ob er noch gut ist.
Ja, der ist noch sehr gut, also schütten wir ihn in die Schüssel
Ab und zu lassen wir ihn auch über die Finger laufen,
damit wir uns dann die Finger sauber lecken müssen.
Und dann wird echt schwierig.
Wir nehmen uns einen Quirl oder etwas ähnliches und rühren damit das Ganze
durcheinander.
Das geht ganz schwer ...
... da könnt Ihr auch Papa drum bitten, dass er das macht.
Aber wenn ihr so groß und stark seid, wie ihr immer behauptet, dann könnt
ihr das selbst machen.
Wenn euch die Mutter dann sieht, wird sie sagen "das ist ja rührend".
Dann wirds elektrisch, wir nehmen einen Rührbesen von Krupps oder Rowenta
oder Minolta
und rühren. Was anderes kann man damit nicht machen.
Höchstens noch kneten, aber heute rühren wir. Ist ja ein Rührkuchen.
Wir naschen nun immer noch keine Schokostreusel,
sondern schütten diese in eine Tasse und die Tasse schütten wir dann in
das,
was in der Schüssel gerade elektrisch gerührt wird.
Dabei dürfen wir nicht mit dem Finger mitrühren.
Auch der Onkel durfte das nicht und hat sich ganz schnell den Finger
abgeleckt.
Das ist so Sitte in der Pfalz und bedeutet "Entschuldigung, ich habe in
den Teig gegriffen".
Das Ganze sieht nun so aus:
Irgendwann ist das genug mit dem Rühren und wir nehmen die Schüssel in die
Hand
und halten sie einfach mal schräg, bis der Teig so langsam über den Rand
läuft
Wir halten immer schräger und hoffen ...
... dass in der Zwischenzeit ganz schnell ein mit Backpapier ausgelegtes
Blech
dorthin springt, wo es gleich ...
... platsch macht.
Ist das nicht lustig ??
Frei schwebende Teigteilchen:
Das ist der Höhepunkt für jeden nicht gebackenen Teig: der kurze Flug aufs
Blech.
Dann nehmen wir einen Teigschaber und schieben solange den Teig in die
Ecken ...
... bis wir nicht mehr schieben wollen, weil wir so langsam in Ekstase
geraten.
Denn wir wissen, dass wir gleich ...
... den Schaber ablecken dürfen :))
Nun schieben wir das Blech in den Ofen.
Es muss aber Licht im Ofen sein, sonst funktioniert das nicht.
"Huch, das sieht ja aus, als wenn da Ameisen im Teig wären" werdet Ihr
jetzt sagen.
Ja, liebe Kinder, ihr habt recht, dieser Kuchen nennt sich
"Ameisenkuchen".
Auf pfälzisch heißt das "Äämetzekuuche".
Der Kuchen backt nun vor sich hin
und wenn 10 Minuten rum sind,
geht die Brille von der Tante kaputt.
Das ist aber hoffentlich nur beim ersten Ameisenkuchen so.
Nun können wir nichts mehr tun und warten.
Oder wir schauen uns mal den Küchenboden an, vielleicht liegt da was rum,
das man aufwischen könnte.
Das ist übrigens Schokoladenguss. Der gehört nicht zum Ameisenkuchen,
sondern zur Konkurrenz, den Brownies, die die Tante gerade am Backen ist.
Denn wenn man sie loslässt, backen sie beide ;).
Ab und zu muss man natürlich nach dem Kuchen im Backofen schauen.
Denn wenn's dem zu warm wird, muss man ihn rausholen. Dann ist er fertig.
Und wenn man seine Nase drüber hält, weil der Kuchen so gut riecht, sieht
er so aus:
Aaaber halt, er ist noch nicht fertig - erst muss noch der Guß drauf.
Das machen Onkel und Tante im Teamwork.
Der Guss wird dann gleichmäßig verteilt und zum Schluss kommen dann noch
Schokoflocken drauf.
Fertig :))
Wenn man den Kuchen schneidet und es schafft, ihn zu fotografieren,
bevor man alles wegisst, dann sieht das superlecker aus:
Ein absolut fehlerfreier Kuchen.
Denn wir geben nicht zu, dass die Idee mit dem fertigen Guss keine so gute
Idee war.
Und dass der Kuchen zwar genial schmeckt, aber nur, wenn man ihn gerade
hält.
Wenn er nämlich in Schräglage kommt, dann ...
... verabschieden sich die Flocken. Und auch einzelne Krümel.
Der Kuchen ist also in sich etwas instabil.
Aber das passiert ja jeder Hausfrau mal.
Geschmeckt hat er sensationell, sorgte für mindestens 1 Kilo
Gewichtszunahme
(denn dies ist ein sehr kalorienhaltiger Kuchen) und schmeckt auch Tage
später noch wie frisch.
Die Januar-Aufgabe ist somit gelöst, und wir dürfen uns nun der
Februar-Aufgabe widmen:
die da lautet:
"Gib im Netz einen Kochmützen-Bügelkurs".
Da ist der Onkel selbst gespannt drauf, wie er das mit der Aufgabe lösen
wird ;).