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Februar  9
 

jammern (Teil 2)

Ich hab's Euch ja angedroht, es gibt ein zweites Kalenderblatt zum Thema "jammern",
und zwar hier und heute :).

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"Nee, was geht es mir schlecht !!"
"was bin ich arm dran"
"ich leide"

so unendlich
leide ich


nicht jeder SCHREIT, weil er leidet

manche leiden
still

so unendlich still

so unendlich LAUT still

denn ihr Gesicht ist ein einziges großes Leiden,
ein einziges großes "so helft mir doch".

Ich kann das auch, so unendlich leiden, wie ein trauriger Dackel meinen Gegenüber anschauen,
so dass er mir doch helfen möge.

Und so saß ich eines Tages bei meinem Therapeuten und litt.
Ich weiß nicht, ob Tränen in meinen Augen dass Leiden sichtbar machen sollten,
es könnte aber so gewesen sein ;).

Wisst Ihr, was mein Therapeut zu mir sagte

"sie wollen andere mit ihrem Leid manipulieren" ...

... ich wäre nach diesem Satz beinahe dem Herrn vor mir ins Gesicht gesprungen ;)).

Doch gottseidank hat man ja noch graue Zellen, die zum Nachdenken bereit sind.

Denn der gute Mann hatte recht.

Ich wollte andere mit meinem Leid manipulieren.

Denn Leid kann eine Waffe sein.

Wie andere mit Ellenbogen und lauter Stimme sich durchzusetzen versuchen,
gibt es manche, die als Waffe ihr unendliches Leid haben.

Sie wollen ja auch etwas erreichen, sie haben einen Gedanken hinter dem Leid.
Sie möchte gerne eine Situation herbeiführen, die so ist, dass sie nicht mehr leiden müssen.

Der Dackelblick versucht, dass jemand das nicht mehr mit ansehen kann und hilft.

An diesem Punkt war ich auch schon unendliche Male, und oft hat es funktioniert.
Irgendjemand mütterlichen Gemütes konnte es nicht mehr mit ansehen.

Aaaber es gab auch Situationen, in denen einfach niemand reagierte.
In denen man sich lustig machte hinter meinem Rücken.

Denn leidende Menschen gelten nicht als starke Menschen.

Manchmal gewinnen sie, weil ihnen jemand hilft.
Aber das sind Pyrrhussiege, weil man sich abhängig macht.
Man gewinnt ja nicht, weil man selbst stärker ist, sondern weil andere die Tränen nicht sehen können.

Wer leidet, um sich durchzusetzen, muss es immer wieder tun
und immer wieder hoffen, das ein ANDERER hilft.

Besser ist, seinen eigenen Weg zu gehen, indem man die Steine, die darauf liegen, nimmt
und damit die Straße pflastert, auf der man gehen will.

Und nicht heulend vor den Steinen rumsitzen und warten,
dass jemand die Brocken aus dem Weg räumt.

Das macht abhängig, weil man solange heulen muss, bis jemand kommt.
Wenn aber niemand kommt ??

Leiden ist negativ
Leiden bringt nicht weiter

Es gibt eine Alternative: das Beste draus machen.

Ich leide übrigens auch heute noch ... es ist in mir drin ;). Aber nicht mehr so stark wie früher.
Für mich ist es in erster Linie zu einer Übergangsphase geworden.
Während des Leidens erkenne ich mit jeder Minute mehr,
dass ich in einer Situation gefangen bin, die ich ändern muss.

Und irgendwann (und immer früher) erkenne ich, dass ich nicht mehr leiden will.
Dann stehe ich auf, höre auf zu heulen und ...

... pflastere selbst meinen Weg.

Und die Steine, die mir nicht gefallen, schmeisse ich in die Böschung.

Ja, hört sich so einfach an, ist es aber nicht.
Schreiben kann man das schön, aber Steine hochheben ist nicht einfach.
Aber nur so geht's ... darum ...

frohes Pflastern und frohes in die Böschung schmeissen :))

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Tageslink: Blacknudl - Fotos und Reiseberichte

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Wunderkiste



Lichtblick

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Desktopmotiv des Tages:

heute ein selbst fotografiertes Motiv, dass in klein bereits im Tagebuch zu sehen war:



(Auflösung 1024x768 - wenn das Motiv gefällt, bitte auf das Vorschaubild klicken)

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