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      Ich möchte Euch etwas von mir erzählen.
 
 Der heutige Kalenderblatteintrag schwankt zwischen Neuanfang und 
      Nachdenklichkeit.
 
 Früher, ja früher da war alles anders. Man darf dran zweifeln, ob es 
      schöner war. Auf jeden Fall wusste ich noch nichts von "Seelenfarben" und 
      fuhr jeden Morgen ins Büro zur Arbeit.
      Man muss ja ... Geld fällt nicht vom Himmel.
 
 Wie war's denn so damals ?
 
 Nun ... wer mich kennt, der weiß, dass ich ein sehr sensibler Mensch bin 
      Dinge um mich herum stärker empfinde als andere. Ungerechtigkeiten, Diskussionen pro oder 
      contra, Lagerbildung innerhalb des Amtes (etwa 100 Beschäftigte) und vor 
      allem die Tatsache, die ich mit jeder Begegnung spürte: ich bin anders.
 
 Damals war ich unreif, unsicher, ehrlich, offen, freundschaftssuchend, unterfordert ... 
      und verstrickt im Gewirr des Arbeitslebens.
 
 Erst später erfuhr ich, dass vieles, was nicht so funktionierte, neben 
      meiner Lebensgeschichte vor allem mit ADD (attention 
      deficit disorder oder zu deutsch Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom - ADS) 
      zusammenhing. Es führt jetzt zu weit, da ins Detail zu gehen. Wer selbst 
      betroffen ist, kennt aber die typischen Probleme in der Arbeitswelt.
 
 Mit meiner Ehrlichkeit und der festen Überzeugung, "nicht" nur 
      nicken, lieben, loben, sondern mir eine eigene Meinung zu bilden, saß ich 
      immer zwischen den Stühlen. Weil ich mich gleichermaßen aus Angst und 
      Überzeugung nie auf eine Seite schlug. Denn ich verstand auch die 
      Argumente der anderen Seite oder ich hatte gar nicht alle Informationen, 
      um eine Entscheidung fällen zu können.
 
 Andere haben mich vielleicht mit "empfindlich" tituliert.
 
 Empfindlich bedeutet Sensibilität, was ankommende Reize betrifft. ADDler 
      können solche Reize nicht ausfiltern. Einer dieser Reize für mich war das Radio. 
      Das zwar nicht erlaubt, aber geduldet war. Einen schönen frohen Morgen mit SWR 3 
      wünschen wir den Hörern ;).
 
 Ich kann, wenn's Radio läuft, aber nicht arbeiten. Ich KANN es nicht. Diese 
      Töne und Worte kann mein Gehirn nicht zu einem 
      Hintergrundgeräusch machen. Mein Wohlbefinden war dadurch empfindlich 
      gestört und trotzdem hatte ich mindestens 10 Jahre lang die Ehre, 
      beschallt zu werden.
 
 Aber das soll nur als Beispiel dienen, es war nur ein Sache von vielen anderen.
 
 Mein Körper reagierte neben 
      meinen sowieso schon vorhandenen chronischen Erkrankungen (seit 30 Jahren 
      Hepatitis B, inzwischen Lebezirrhose und Varizen der Speiseröhre) mit Krebs.
 
 Die BfA bewilligte mir daraufhin eine Auszeit in Form einer 
      befristeten Rente, die jetzt ausgelaufen ist. Also werde ich demnächst 
      wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert. In meiner alten Arbeitsstelle.
 
 Wollen wir den Empfang dort mal abwarten ;).
      Es wird nicht einfach sein. Ich werde es versuchen, trotz all meiner 
      Depressionen, Schlafschwierigkeiten und Konzentrationsstörungen (die ich 
      auf meiner Seite allerdings nicht breittrete).
 
 "Der kann aber doch eine große Homepage gestalten" werden viele sagen.
 
 Das 
      sind aber zwei paar Schuhe. Es gibt auch bei mir gute und schlechte Tage/Stunden. 
      An guten Tagen kann ich vorarbeiten. Ich kann selbst wählen, wann ich 
      wie viel an meiner Seite mache. Ich kann mich verschreiben, ausbessern, 
      nachher noch mal anfangen, mich hinlegen zwischendurch. Das alles geht in 
      einem Büro mit Terminarbeit nicht. Und außerdem ist ein Büro 
      zahlenorientiert und hat so gar nichts mit Poesie und Bildern zu tun. Das 
      sind also zwei völlig verschiedene Ebenen mit jeweils anderen 
      Anforderungen an den Menschen.
 
 Auch wenn ich heute viel selbstbewusster bin als vor Jahren, bin ich doch 
      der gleiche sensible Mensch geblieben. Und wenn ich mich nicht grundlegend 
      geändert habe, dann gilt das auch für meine Mitmenschen. Die Maschinerie 
      des Arbeitsalltags macht keine Konzessionen an einen Wiedereinsteiger.
 
 Das hat natürlich und leider Konsequenzen für "Seelenfarben". Denn ich 
      werde einfach viel weniger Zeit für meine Seiten haben. Was ich wann wo 
      und wie reduziere, weiß ich nicht. Ich muss das einfach abwarten.
 
 Wer selbst eine Homepage hat, weiß, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man 
      daran arbeitet. Und wie viele Stunden man braucht, um Dinge, die sich in 
      Minuten lesen oder anschauen, zu gestalten.
 
 Ich werde tun, was ich kann und meine freien Stunden 
      meiner Seite widmen. Ohne eine solche tolle Frau wie Beate, die mir den 
      Freiraum dafür gewährt, ginge das nicht. Danke Dir, mein Schatz :))
 
 Aber es kann schon mal passieren, das ein Lichtblick 
      2 oder 3 Tage stehen bleibt oder das im Kalenderblatt nur ein kleines 
      Gedicht, ein Bild oder nur eine Frage an Euch ist.
 
 Schließlich will (und ich hoffe nicht, dass aus dem will ein wollte wird) ich im Herbst dieses Jahres das 
      "Seelenfarben-Buch" veröffentlichen. Damit man mich auch mit ins Bett nehmen 
      kann ;)). Aber das ist natürlich auch eine Frage von Zeit und Kopf dafür.
 
 Ich bitte Euch einfach: bleibt mir treu und kommt trotzdem hier vorbei. 
      Den einen oder anderen Höhepunkt wird's schon noch geben :).
 
 Und der hier
 
 
  
 wird mit seinen Sternenaugen auf mich aufpassen.
 
 [ danke, Karin ]
 
 Ihr dürft gerne zu diesem Thema kommentieren, aber betüttelt mich nicht im 
      Sinne von "Du Armer". Das ist zwar schön, aber ich bin nicht ärmer als 
      viele andere Menschen auch. In bin an manchen Stellen ganz arm, an anderen 
      reich. Und der Weg nach vorne geht nur über konstruktivem Umgang mit den 
      Steinen, die im Weg liegen. Wer mir Gedanken per Mail schicken will, hier 
      ist meine Adresse: anghy@t-online.de
 
 
 
 
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 Update auf Seelenfarben: 
      es gibt neue 
      
      
      Desktopmotive
 
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 Wunderkiste
 
 
  
 Lichtblick
 
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 Eure Bilder kommen morgen wieder :)).
 
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