Home

30. Januar 2005
 

 
Im Süden

Ich kam vom Norden
in diese südlichen Lande
und frier -
kein Jasminduft
in flirrenden Lüften,
kein Oleander
wiegt meinen Traum,
keine Hibiskusblüte
ist lächelnd so nah.
Schnee liegt auf den Kuppen
des Sierra Segaria.
Ihn brachte ich mit
Und meine Sehnsucht nach Dir.
 

Städtchen

In dem kleinen Städtchen
am Hang
suchte ich Zuflucht
auf meiner Reise.
Verschloss mit eisernen Riegeln
das Tor,
ließ meine Spur verwehen
vom Schnee,
tauchte ein
ins Vergessen.
 
 
Wintermorgen

In die blaue Stunde hinein
erwacht schwarz-weiß
der Morgen.
Jetzt an die Farben
unter dem Schnee
glauben,
und an das Leben.
Aus dem Schweigen
die Worte sammeln.
 
 
Erwachen

Ich nenn das letzte Wort
des Traums,
das mich erwachen ließ,
noch lächelnd,
das den Gedanken gab,
den ersten dieses Tags,
der mich voll Sehnsucht macht
und Traurigkeit:
Du.
 
 
Unruhe

Nichts nützt der weiße Schnee,
nichts nützt des Himmels Blau
ich bin ein Maler ohne Pinsel,
bin voller Sprache,
doch ohne Worte,
steh neben mir
und find mich nicht.
In der Stille
macht sich meine Hektik breit.
 
 
Wintermorgen

Über dem Horizont
erwacht blau Tag.
Jetzt mit der Farbe
der aufgehenden Sonne
blutrot das Herz füllen,
mit dem Klirren der Eiskristalle
die Stille durchbrechen,
das Schneeglitzern
in die Augen holen,
Schritt für Schritt
auf unberührtem Schneefeld
ins Leben gehen.
 

Freund

Komm,
laß unsere Seelen auf Reisen gehen,
schwebend, leicht
wie die Schneeflocken
zwischen Himmel und Erde,
unschuldig, neugierig,
wie der unberührte Schnee,
glitzernd
wie der Eiskristall
im erwachenden Licht,
erstaunt
über das Wunder
unserer Freundschaft,
glücklich,
dass es uns gibt.
 

alle Gedichte: © Annette Gonserowski

--

Lichtblick  |  Forum  |  Wim      



zurück zur Kalenderblatt-Hauptseite

Kalenderblatt-Archiv