[ Teil 1 ]
Die Krokusse von Zavelstein, Teil 2
Da
standen wir nun.
Beate und ich waren im grünen Bereich.
Dabei wollten wir ein violettes Meer sehen.
Ein Blütenmeer.
Viel Meer.
Viel mehr ...
... als diese Vier da.
Die sind zwar schön wild, und solche sollten es auch sein.
Handzahme Krokusse von grünen Daumen gesetzt gibts ja genug,
aber die Bad Teinacher Wildkrokusse sind was Besonderes.
Wenn wir denn welche finden.
Hier laufen wir:
Wir sind nicht alleine, es laufen doch so einige hin und her.
Ob das Sonntagsausflügler, Krokussucher oder Patienten der Kurkliniken
sind, ist nicht überliefert.
Nur eines ist im Nachhinein sicher: es war zu diesem Zeitpunkt,
verglichen mit Stunden später, so gut wie menschenleer.
Das ...
... nächste Bild ist am Straßenrand stehend und nach rechts schauend
fotografiert.
Mitten in die Schatten der Menschen mischt sich altes Obst:
Manche Äpfel sind lila.
Lila ?
Hmm ... Gen-Äpfel ?
Schaumermalgenauerhin:
Alte Äpfel und neue Blüten.
Alles ist kurios an diesem Tag.
Ausgefallener Winter, Frühling im Februar.
Mitten zwischen den Äpfeln vom letzten Herbst.
Fragen wir einfach nicht warum, sondern genießen es und laufen weiter.
Wir laufen und gewinnen dennoch kaum an Metern.
Mit der Kamera an der Hand läuft sichs manchmal verdammt langsam ;)).
Wir sind gerade mal bis zum Holzstoß gekommen:
Schatten fällt über das Land.
Mein Schatten:
Seht Ihr die Krokusse ?
Nee ... die kann man nur sehen, wenn man auf dieser Straße läuft.
Nun, immerhin, wir haben so einige Krokusse gesehen.
Sollten wir zufrieden sein ?
Zufrieden sein, dass überhaupt etwas blüht ?
Es könnt ja auch Schnee liegen ...
... doch lohnt die weite Reise das, was man sieht ?
Laufen wir erstmal weiter ... an diesen Wiesen vorbei.
Wiesen, die auf den ersten Blick "nur" grün sind:
Aber auf den zweiten Blick ...
... sind doch so einige Krokusse drin.
Die nicht ganz so groß wie die in den Vorgärten sind.
Außerdem noch ziemlich geschlossen.
Und auch nicht so grell.
Das sind also "Genauhinschau"-Krokusse ... und das machen wir dann auch:
Ach ja ... iss ja doch schön, der Frühling :)).
Und schön wieder kreuzen faule Äpfel unseren Weg:
Und schon wieder heißt es bücken.
Fotografen aller Länder, es heißt "bücken"
wollt Ihr fotografisch Blümchen pflücken
Es ist nun mal so, dass besonders schöne Motive ganz tief unten zu
finden sind.
Das einzige Problem: viele davon erkennt man nicht, weil man sie von
weit oben betrachtet.
Hier war es recht einfach ... dieser Krokus neben diesem halben Apfel
ist bestimmt fotogen:
Wann hat man das schon mal,
einen halben Apfel mit langer Lagerzeit neben einem vor kurzem
aufgeblühten Kuss ??
Von oben sieht das so aus:
Aber stehen ja selten "über den Dingen" und wir sind nicht "mehr" als
die Natur.
Also begeben wir uns emotional und auch fotografisch auf die gleiche
Ebene:
Ich hab mir leider zu wenig Zeit für das Fotomotiv genommen.
Aber am linken Bein diese blöde Schiene und vor allem der Bauch, der
drückt, wenn man sich bückt.
Und einen Hocker hatte ich nicht dabei.
Also hab ich aus der Hocke dieses Bild gemacht.
Ich hätte tiefer gemusst und es hätte etwas schärfer sein dürfen.
Aber, okay, so einigermaßen bin ich zufrieden ... besser als nix ;).
Ich schreib und zeig mir hier zwar den Wolf, aber dennoch sind nur 20
Minuten
seit dem Aussteigen aus dem Auto vergangen.
Es folgt eine wenig bebilderte Phase.
Denn ein Mann kam des Wegs und ich stellte lakonisch in den Raum
"immerhin mehr Krokusse als Äpfel".
Der Mann kalauerte etwas zurück und ich fragte, ob er sich hier
auskennt.
Er meinte ja ... und dann wurde er gefragt, wo denn die vielen Krokusse
sind.
Und wo von den vielen Krokussen die meisten sind.
Er antwortete dann doch recht nüchtern und enttäuschend.
Früher gab es mehr, es ist noch etwas früh, die Bauern die ackern, jetzt
erst geschützt,
im Nachbarort gäbe es sogar mehr und drüben bei den Obstbäumen auch so
einige.
Denn es gibt da irgendeine befruchtende Verbindung zwischen Obstbäumen
und Krokussen.
Vor zwei oder drei Jahren waren es aber recht viele".
Da wir aber 2007 und nicht "vor 3 Jahren" schreiben, ging die Fahrt mal
eben zum Nachbarort.
War ja nicht weit, vielleicht 2 Kilometer.
Es folgte eine mehrfache Ortsdurchfahrt und -umrundung.
Ein schönes Cafe haben wir entdeckt (da sollten wir dann später auch
sitzen)
und nach Suchen und vor allem Fragen auch ein paar Krokusse ...
... die aber Aussteigen und Fotografieren nicht lohnten.
Und so ging die Zeit dahin ... 12 Uhr war es inzwischen.
Um 12.30 wollten wir uns treffen und vielleicht sitzt ja schon jemand
da.
Wenn nicht, machen wir den Anfang.
Setzen uns schon mal an den Platz an der Sonne:
Wenn wir aus dem Fenster rausschauen:
Wenn wir aus dem Fenster schauen, aber nach rechts schauen:
Blick zurück ... upps ...
... Markus und Werner sind schon da.
Den Kaffee hat uns die Bedienung auch schon gebracht ...
... ist nur die Frage, ob die Gise auch schon da ist ?? *gg*
Jetzt lasst uns erst mal was essen und in der nächsten Folge laufen wir
dann gemeinsam
an den Wiesen mit den Küssen vorbei bis zum Ort und zur Burg.
Dort werden uns erbitterte Kämpfe erwarten,
aber vorher zeigt uns Markus seinen Krokustanz ;)).
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