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12. September 2010


Heute soll hier ein Platz sein für

Trauer

Ruhe

und

Hoffnung


Mit Hoffnung fing alles an.
Mit Hoffnung und Liebe.


Am 23. Dezember 2009 schrieb mir eine Konny folgende Mail:

"... durch Zufall bin ich durch eine Kollegin auf Ihre Seite gestoßen,
die mich sehr beeindruckt und mir auch sehr gut gefällt.
Es gefällt mir zum Beispiel die Gestaltung des (Advents)Kalenders,
um nur einen Punkt zu nennen.

Heute wollte ich nun auf dem Kalenderblatt vom 22.12. einen Kommentar zu den drei Interviews schreiben,
habe aber dann doch davon Abstand genommen, denn leider ist es mir als Geburtsblinde nicht möglich,
das Captcha einzugeben, da ich hier im Büro keine sehende Kollegin zur Hand habe und auch zu Hause alleine lebe.
Diese Interviews waren aber sehr interessant gewesen.
Insbesondere das zweite aus Kanada und das dritte aus dem Iran,
wo ja nun sehr schwierige Gegebenheiten herrschen, haben mich sehr beeindruckt,
denn auch ich werde bald entweder meinem sehbehinderten Mann in die Staaten folgen
oder er folgt mir nach Deutschland, so dass einer von uns dann diese Zeit auch in der Fremde feiern wird.

Ich wünsche Ihnen für Ihr Projekt weiterhin alles Gute und werde mit Sicherheit jetzt öfters vorbeischauen.
"


Vorgestern erhielt ich wieder eine Mail von Konny:

"Guten Morgen an das Seelenfarben-Team,
vielleicht erinnern Sie sich noch an mich ... ich bin jene blinde Nutzerin Ihrer Seite,
die sich mal im letzten Jahr bei Ihnen gemeldet hat.
Mein Name ist Konny und ich komme aus Duisburg.

Das Problem, mit dem ich zu kämpfen habe und für das ich die Gebete aller hier brauche ist,
dass ich am 14.08. meinen amerikanischen Freund verloren habe.
Er verstarb an seinem zweiten Herzinfarkt im Schlaf,
kurz nachdem ich wieder nach Deutschland zurückgekehrt war.

Er wollte im Oktober nach Deutschland übersiedeln
und wir wollten dann im Laufe seines 3-monatigen Aufenthaltes heiraten.

Ich kann es immer noch nicht fassen und bin auch nicht bereit, dies zu realisieren.
Ich hadere sehr stark mit Gott, weil er ihn mir genommen hat und habe
schon oft mit dem Gedanken gespielt, "zu ihm gehen zu wollen".

Ich vermisse ihn wahnsinnig und frage mich,
 obwohl er ein tiefgläubiger Mensch war, warum Gott mir dies antun konnte.
Er war gerade mal 59 Jahre alt."


Auf diese Mail hin hatte ich Konny vorgeschlagen,
Ihr Mail bei "Lichtblick aktuell" zu veröffentlichen,
mir dann aber gedacht, dass es nicht reicht,
wenn es zwei Tage mal aufbauende Worte gibt
und ab Tag 3 ist alles wie vorher.

Warum ich Konny überhaupt in die Mitte stelle ... weil es
als blinder Mensch einfach schwieriger ist, Kontakte zu knüpfen.
Man kann nicht einfach ins Kino gehen, in den Park,
auf die Kirmes oder die Aussicht genießen ... und man kann
es kaum überwinden, wenn einem das Schicksal einen
ebenfalls sehbehinderten Wegbegleiter schenkt ... und ihn wieder wegnimmt.

Ich könnte jetzt aufrufen, der Konny Grußkarten zu schicken,
aber dann hat sie 200 Karten im Postfach,
und ich frage mich, ob das nicht doch zu viel ist.

Lieber hier die etwas stillere Variante der Kommentare hier
mit all Euren Gedanken und Tipps, die Konny
heute und immer wieder lesen kann ... so wie die das kann und will.

Über diese Kommentare hinaus frage ich einfach mal,
ob jemand von Euch Zeit und Interesse hat,
einen privaten Kontakt mit Konny zu beginnen.

Erstmal per Mail ... wer mich anmailt, der bekommt Konny Mailadresse.

Das ist dann aber nicht für die "es tut mir so leid"-Mails gedacht,
sondern für Mails, die ein Angebot eines Miteinanders enthalten.

Wenn die Chemie stimmt, dann wächst vielleicht eine Freundschaft
über Mail zum Telefon und evtl. auch zum persönlichen Kennenlernen.
Konny kann ja sich ja nicht einfach in ein Cafe setzen und jemanden,
den sie sympathisch findet, ansprechen.

Wohnen tut Konny übrigens im Großraum Duisburg.

 



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