Das Gebäckmirakel
(Ein Telefon-Theaterstück)
Bühne: Küche von Birgit
Darsteller:
Alex: Sternebäcker
Mama: Birgit
Regisseur: der schreibt gerade diese Zeilen
Autorin: hat uns das Rezept geschickt
Alle weiteren Handlungen in dieser Farbe.
Alex: "Mamaaaaaaaaaa!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!"
Mama: "Sooooohhhn????????????"
Alex: "Dat geht nich!!!!!!"
Mama: "Wat geht nich????"
Alex: "Datt sind bloß Streusel!!!!!!!!! Dat gibt
nix mit Teig!!!""
Mama: "Lass ma kucken - haste alles richtig gemacht?"
Alex: "Jo, jenau so, wie et da steht."
Mama nimmt Drehbuch liest, beguckt Teig, wundert
sich, schüttelt Kopf.
Mama: "Jo, hast Recht, ich glaub da fehlt wat. Da is keine
Flüssigkeit, kein Ei, dat kann so auch nich gehen."
Mutter geht zum Telefon und hält Rückfrage beim
Regisseur.
Regisseur.: "Also, ich kenn die Autorin gut
- wenn die was schreibt, hat das Hand und Fuß. Bist du sicher, dass das
nicht klappt? Vielleicht nochmal fester kneten?"
Mama: "Nee, wir kneten seit einiger Zeit in wechselnder Besetzung, gibt
nur Krümmel."
Regisseur: "Dann müssen wir wohl doch bei der
Autorin nochmal nachfragen."
Regisseur kramt in seinen Unterlagen und auf seiner Festplatte.
Regis.: "Oh, du kennst die Autorin ja persönlich.
Da kann ich dir die Telefonnummer geben, bitte klär das doch gleich
selbst."
Mama notiert eine Handy-Nummer, greift erneut zum
Hörer und wählt. Tuuut - tuuut - die Autorin meldet sich.
Autorin: " Ja, bitte?"
Mama:" Hallo es geht um dein Gebäckrezept. Ich hätte da eine Frage."
Autorin: " Äh, ich bin gerade ganz weit von
zuhause weg. Das Rezept ist von meiner Schwiegermutter, ich kenn es
nicht auswendig. Was ist denn das Problem?"
Mama erklärt der Autorin die Sachlage. Autorin
beteuert, das Drehbuch ganz genau nach Recherchen und Angaben aus
verlässlichen Quellen geschrieben zu haben, erklärt sich dann aber doch
bereit, noch einmal nachzufragen und zurückzurufen.
10 Minuten später.
Düdeldü - düdeldü. Mama geht ans Telefon, Autorin am anderen Ende der
Leitung.
Autorin: "So, jetz hab ich meine Schwiegermutter
gefragt, ob da Flüssigkeit oder Ei in den Teig gehört. Un wat hab ich
hören gekriegt? 'Kind, hasse wieder nich aufgepasst, ja logisch kommt da
ein Ei rein!"
Autorin und Mama scherzen noch kurz, versichern
sich gegenseitiger Hochachtung und legen auf.
Mama: "Sohn, tu ein Ei rein!"
Alex: "Jo, jetz geht et, jetz lässt sich dat auch
kneten! Wird en richtiger Teig draus!"
Eine homogene Teigkugel entsteht, die vor dem
Ausrollen noch kühlen soll. Da der Kühlschrank bereits durch mehrere
vorbereite Teigkugeln und -rollen überbelegt ist, wird der Topf mit dem
Teig kurzerhand vor die Tür gesetzt.
Vier Stunden später, nach der Rückkehr vom Besuch des örtlichen
Weihnachtsmarktes, Sohn steht wieder in der Kücke.
Alex: " Mamaaaaaaaaa! Dat geht nich!"
Mama: " Wat geht nich?"
Alex: " Dat is gefroren, kannse nich ausrollen!"
Mama begutachtet die Situation, stellt die
Richtigkeit von Sohns Aussagen fest.
Mama: "Lass einfach stehen, wird schon wieder auftauen!"
2 Stunden später ... der Teig ist wieder in
ausrollfähigem Zustand.
Ausstechform zur Hand, etwa 60 Plätzchen werden ausgestochen, auf 2
Backbleche gelegt und in ca. 12 Minuten gebacken.
Nach kurzer Abkühlphase schreiten Alex und Birgit zur
Endkontrolle.
Ein einstimmiges "Hmhmhmhmhm - lecker!" ist aus der Küche zu vernehmen,
und der bisher unbeteiligte Vater des Sternebäckers erscheint im Türrahmen
und bietet seine Mithilfe bei der Endkontrolle an. Sein Schlußsatz:
"Bäckste die jetzt öfters" ?
[ Vorhang, Beifall, Verbeugung, Standig Ovations ]
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