Und da stehn wir auch schon ...
... mitten auf der Achterbahn.
Und wir sind nicht alleine ...
... es sind noch andere Achterbahnläufer da.
Wir gehn nun runter und rauf
und wir geben ... niemals auf
Wir treten Treppen tapp tapp tapp
und treten Treppen klapp klapp klapp
für so einen Achterbahnlauf
nehmen wir Muskelkater auch in Kauf
denn es ist so wunderschön
auf einer Achterbahn zu gehn.
Ach, wat bin ich froh, dass ich jetzt am PC sitze und
meine Oberschenkel schonen kann ... denn Karin v.N. war ja dort
und hat das alles begangen und fotografiert ... und wenn sie dort war,
muss ich nicht auch dort laufen,
sondern kann, wie ihr alle,
ganz bequem am PC meine Runden gehn ;)).
Und während wir so trapp trapp trapp Treppen laufen ...
... fällt jemand an uns vorbei in die Tiefe ... tja ... Looping
unterschätzt ;)).
Jaja ... Scherzle gemacht ... ich hab mich das aber schon gefragt,
wie denn so ein Looping begangen werden kann ... ob das eine besonders gewagte
Treppenkonstruktion ist ... und des Rätsels Lösung ...
... ist aus Metall und stoppt den übermutigen Achterbahnläufer.
Man darf hier vieles, aber die Loopings sind tabu ... doch das tut dem
Spaß keinen Abbruch.
Was issen das eigentlich genau ?
Das ist Kunst ... und zwar eine begehbare Großskulptur auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe in
Duisburg-Angerhausen.
Dem Projekt "Ruhr.2010" haben wir diese Achterbahn zu verdanken.
Die sich aber nicht Achterbahn nennt, sondern in bestem Deutsch "Tiger
and Turtle - Magic Mountain".
Damits nicht zu voll wird, dürfen maximal 195 Besucher gleichzeitig da
drauf,
aber das ist dann doch ganz schön voll.
Ein Abenteuer der etwas anderen Art und garantiert eine Attraktion.
Der höchste erreichbare Punkt ist 13 Meter und
wenn man alle Stufen läuft und dabei zählt, dann kommt man auf 220.
Besonders interessant ist, wie diese Skulptur ...
... von den sie erschaffenden Künstlern Heike Mutter und Ulrich Genth
gesehen wird:
"Tiger and Turtle nimmt über die in
ihm angelegte Dialektik von Geschwindigkeit und Stillstand Bezug auf
die Umbruchsituation in der Region und deren Wandel durch Rückbau
und Umstrukturierung.
Indem die Skulptur die dem Bild der Achterbahn
anhaftenden Erwartungen ad absurdum führt,
reflektiert sie ihre
eigene Rolle als potentielles überregionales Wahrzeichen, welches
zwangsläufig als Bild vereinnahmt wird.
Sie stellt der Logik des
ewigen Wachstums eine absurd-widersprüchliche Struktur entgegen,
die
sich einer eindeutigen Interpretation widersetzt."
[ Pressemitteilung
der Künstler vom 19.11.2011 ]
Da macht sich jeder selbst seine Gedanken zu diesen Worten ... man kann
da durchaus
mal nachdenken drüber ... in einer ruhigen Minute.
Tja, schade, dass wir da jetzt nur virtuell laufen
und nicht wirklich Treppen treten und Menschen rempeln können ... jaja, doch,
das ist so,
denn es ist ja so,
das der Looping nicht begangen werden kann, aber in der Mitte des
Bauwerks ist.
Also läuft man bis zum Looping und wieder zurück.
Und von der anderen Seite ebenfalls bis zur Absperrung und wieder
zurück.
Nun ist aber der Weg weniger als einen Meter breit und es laufen darauf
Menschen hin und zurück und wenn man sich begegnet, muss man sich dünne
machen.
Ist man das nicht, kommt man dem Gegenüber etwas näher.
Aber man darf ja auch draußen bleiben und dem Treiben einfach nur
zuschauen.
Oder noch besser: man sitzt vor dem PC und guckt ins Kalenderblatt ;)).
Aber eins darf man nicht verpassen ... wer am Tag dort war,
muss bleiben oder abends nochmal wiederkommen, denn dann ...
...
sieht das dort so aus ... |