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6. Februar 2014


Ich bin
so frei
und löse auf
die Kirchen vom Mai

Vier Sonntagskirchen warten darauf,
dass sich der Nebel um sie lichtet.

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Auflösung der Sonntagskirche vom 5. Mai



Ein paar Kommentare von Euch damals:

"Schmunzel, ich vermute diese Kirche z.B. im Miniaturwunderland in Hamburg oder so ähnlich"

"Das ist ja mal niedlich. Wie kann man denn sowas hinbekommen?"

"Eine Puppenstubenkirche? Das habe ich noch nie gesehen!"

"Wow - noch eine alte "Spiel"-Kirche aus der Zeit vor dem 2. Vatikanischen Konzil.
So was gibt es ja heute nicht mehr. Irgendwie schade."

Und

"Seltsam,seltsam - ob hier wohl die Püppchen in das Foto einer echten Kirche "hinein bearbeitet" wurden?"

Antwort darauf

"Ja, da könntest Du Recht haben, dass die Puppen in das Bild hineinkopiert wurden,
denn das Größenverhältnis stimmt überhaupt nicht!
Na ja, gelungen ist es nicht.
Und der Priester mit wallendem Haar - gewöhnungsbedürftig."

Ich hab dann entrüstet geantwortet:

"Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ich in eine Rubrik wie die Sonntagskirche manipulierte Bilder einstelle ..."


Nein, wirklich nicht ... ist doch eine ernste seriöse Rubrik ... trotz der Puppen.
Oder: erst recht seriös wegen der Puppen.

Schauen wir uns doch erst mal die ganze Kirche an:



So steht sie in einem Puppenmuseum.

Linker Altar ...



... rechter Altar ...



... und der Herr Pfarrer:



Die Kirche ist aus den 50er Jahren und das ist der Grund, dass sie gebaut wurde:



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Kurze Bemerkung ... es wurde ja sehr bemängelt, dass ich so sehr im Rückstand sei
mit den Kirchenauflösungen und ich könne doch einen Schnitt machen
und einfach die Kirchen von Mai bis Dezember gar nicht auflösen ... würde ich das tun,
wäre jetzt diese Puppenkirche nicht aufgelöst und nicht gezeigt worden.

Ein anderes Thema war, dass mancher keinen Bezug mehr zur Kiche hat,
weil es so lange her ist, als ich sie zeigte ... herrje ... ich selbst hab doch auch vergessen,
welche Kirchen ich gezeigt habe ... dann entdecke ich sie eben nun nochmal.
Ist doch auch beim zweiten Hinsehen spannend ... zumindest für mich. 

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Foto 5: Hubert Berberich - Lizenz: cc by sa 3.0
Foto 6: Fb78 - Lizenz: cc by sa 3.0

Auflösung der Sonntagskirche vom 12. Mai



Gibt viel zu sehen, prächtig, Prunkschloß, hell und wunderschön.
Oh Gott, mich erschlägts, überhaupt nix für mich.
Schön zum Anschauen, nicht zum wohlfühlen.
Wie viel Geld hat doch die Kirche gehabt, um so etwas zu bauen ?
Ob Jesus in einer solchen Kirche sich wohl gefühlt hätte ?

Viele, ganz unterschiedliche Gedanken finden sich bei den Seelenfärblern.
Ein paar davon waren sich sicher, sie erkannt zu haben bzw. schon mal dort gewesen zu sein.

Ich hatte den Blick von der Empore gewählt ... von unten sieht die Kirche so aus:



Erst gab es eine Marienkapelle, dann eine größere Kirche
und weil diese Kirche ein beliebter Wallfahrtsort war, wurde auch sie zu klein.

1750 wurde eine neue Kirche erbaut ... hier ein Bild von 1809:



Mit Blick über den See, auf einem Hügel liegend.

Noch ein altes Bild, von 1850:



So sieht die Kirche auch heute aus, nur farbig ;)).



Der Blick von der anderen Seite:



Und nun der Blick auf den See, wenn man vor der Kirche steht:



Ein traumhaftes Fleckchen Erde ... ein klimatisch begünstigtes obendrein.

Wir blicken auf den Bodensee und die Kirche ist die "Wallfahrtskirche Birnau".

Über der Kommentarfunktion gibt es einen Link mit vielen weiteren Infos zur Kirche.

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Foto 1-3, 5: Pko - Lizenz: cc by sa 3.0
Foto 5: Hubert Berberich - Lizenz: cc by sa 3.0


Auflösung der Sonntagskirche vom 19. Mai



Eine Kirche, die jetzt mal nicht besonders oder besonders prachtvoll ist, sondern ganz normal.
Mit einem Altar, den man sich näher betrachten möchte:



Die Kirche von außen:



Wir sind in einer 200.000-Einwohner-Stadt, die für ihre Altstadt
mit vielen Gebäuden im Stil norddeutscher Backsteingotik bekannt ist.
Und man verbindet den Astronomen Nikolaus Kopernikus mit der Stadt.

Sie liegt an der Weichsel ... wir sind in Torún (Thorn) in Polen.

Das ist z.B. das Stadttheater ...



... das es heute noch gibt ...



Aber wir waren nicht im Theater, sondern in der "Heilig-Geist-Kirche",
die ehemals evangelische Stadtpfarrkirche war und heute Kirche der Jesuiten ist.

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Fotos: Ele

Auflösung der Sonntagskirche vom 26. Mai



Am letzten Mai-Wochenende waren wir in einer ganz kleinen Kapelle.
Eine Kapelle, die gar keine offizielle Kirche ist ... denn sie gehört
den Besitzern der paar Häuser, die rund um die Kapelle zu finden sind.



Wir sind in einer Rotte.
So nennt man in Österreich eine Wohnsiedlung, die aus wenigen Gebäuden in lockerer Anordnung besteht,
größer als eine Einöde, weniger strukturiert als ein Weiler, aber kompakter als Streulagen ist.

Die Rotte heißt "Straß", liegt neben Gehring und gehört zur Gemeinde "Kirchschlag in der buckligen Welt".
Dochdoch, das ist der offizielle Name der Gemeinde.

Jedes Jahr am 1. Mai wird in dieser Kapelle ein Gottesdienst gefeiert
und abwechselnd sind die Bewohner eines der umstehenden Häuser dran, die Kapelle zu schmücken.

Eine kleine Kapelle mit wenig Platz ... deshalb bleibt beim Gottesdienst die Tür offen
und die Menschen stehen im Freien vor der Kirche.
Noch eine Besonderheit: nach dem Gottesdienst wird hier kein Geld gesammelt.

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Wie ist das jetzt ... mal ganz ehrlich:

Habt Ihr den Bezug zu den gezeigten Kirchen verloren oder nicht oder könnt Ihr sie heute neu entdecken ?
Sind solche Auflösungen interessant oder eher langweilig ?

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Der versprochene Wikipedia-Artikel: Wallfahrtskirche Birnau


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Die heutigen Kirchen: Puppenkirche, Wallfahrtskirche mit Aussicht,
Jesuitenkirche mit Baldachin, kleine Privatkapelle.



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