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30. April 2016

Ich wusste nicht ...



... ob ich einfach durch diese Tür gehen darf oder nicht.

Ich fragte die beiden Männer, die dort saßen
und musste feststellen, dass sie meine Sprache nicht sprechen.

Aber ihre Finger sagten mir, ich solle nach drinnen gehen ...

... und dort fand ich jemand, der Deutsch konnte.


Der mir meine Fragen beantwortete und mir auch sagte,
dass ich mich gerne umschauen darf, müsste aber die Schuhe ausziehen.

Was aber nicht für diesen Raum gilt ...



... denn dorthin darf man noch mit Schuhen.

Das ist der Raum für die rituelle Waschung, die immer vorher stattfinden muss.

Dieses Schild steht an der Tür ...



... wobei der Name Abdeshane falsch geschrieben sein dürfte ... müsste es nicht
"Abdeshtane" heißen ?? ... das bedeutet WC und den gibts hier auch.

Lavabo ... dieses Wort hat sogar meine Mutter für Waschbecken gekannt.

Die meisten hier sind Frauen ... also gehen wir erstmal
einen Stockwerk höher ... ziehen dann die Schuhe aus
und finden uns in diesem Raum wieder:



Wir sind hier auf einer Empore ... und wenn wir schon nicht selbst verschleiert sind
(was ja keine Pflicht ist, von manchen Männern, die nicht wollen, dass andere Männer ihre Frauen sehen,
aber durchaus begrüßt wird) ... dann haben wir doch einen solchen vor Augen,
der uns am Blick in den Gottesdienstraum hindert:



Ich weiß nicht, ob man den zur Seite schieben darf ... ich habs fürs Foto getan.

Wer Mann ist ... legt hier die Schuhe ab ...



... was sicher auch Frauen dürfen, aber dann gibts erst mal ne kalte Steintreppe
und deswegen ist es besser, die Frauen behalten die Schuhe erstmal noch an.

Das das ja gar nicht angehen kann, dass alle weiblichen Wesen hier
die Schönheit des Raumes nur wegen ihrem Geschlecht nicht sehen dürfen,
öffne ich hiermit die Türe für alle, die das lesen.

Ist schon etwas ungewohnt, auf Strümpfen zu laufen ...



... aber hier liegt ein Traum von Teppichboden ... das vermisst man die Schuhe absolut nicht mehr.

Wir gehen weiter ...



... und noch weiter ... bis wir diesen Raum mit prachtvollem Kronleuchter gut sehen können:



Willkommen in der Sonntagskirche von Seelenfarben ... dies ist die Auflösung.

Blick zur Decke ...



Rechts im Bild sehen wir die Vorhänge ...



... hinter denen die Frauen zu finden sind.

Aber die Vorhänge hängen nicht, damit die Frauen nichts vom Gebet sehen,
sondern damit die Männer die Frauen nicht sehen.

Schauen wir uns doch mal die Lampe genauer an ...





... die glitzert so schön, das muss man natürlich fotografieren.

Es gibt im Islam das Freitagsgebet und wenn ich das richtig gelesen habe,
dann sind nur dort die Frauen von den Männern getrennt ... aber genau weiß ich das nicht.
Auf jeden Fall ist das Freitagsgebet für Frauen kein Pflichtgebet.

Zur Verschleierung die Antwort eines islamischen Zentrums:

"Der Muslim sollte auch bezüglich seiner Kleidung auf Bescheidenheit Wert legen,
und der Mensch sollte nicht als bloßes Objekt der Begierde betrachtet werden.
Deshalb gibt es im Islam sowohl für Männer als auch für Frauen Bekleidungsvorschriften.
Die Kleidung darf weder zu dünn sein, noch zu eng anliegen,
damit die Körperformen nicht sichtbar werden.
Die Bekleidung des Mannes muß mindestens den Bereich vom Nabel bis zum Knie bedecken,
bei der Frau muß die Kleidung ihren ganzen Körper, außer ihrem Gesicht und ihren Händen, bedecken.
Die Verschleierung des Gesichts ist nicht vorgeschrieben"

Es gibt nicht nur das Freitagsgebet ... sondern auch die Ritualgebete.
Diese gibts 5mal am Tag ... das Freitagsgebet ist ein Ritualgebet mit zusätzlicher Kanzelpredigt.

Wann die 5mal am Tag zu beten sind, richtet sich ... erstmal nach Lust, Laune und Wunsch
des Betenden ... und nach Uhrzeiten ... die heute digital angezeigt werden:



Die Zeiten ändern sich, je nach Sonnenstand.

Für den Menschen unserer Zeit gibts diese Zeiten auch als App ...

 

... und das auch in deutscher Sprache.

Früher hatte die Zeit noch Zeiger ...



... was aber immer noch so aussieht,
wie wir uns das vorstellen, ist eine Moschee von außen:



Wir waren letzten Sonntag in der türkisch-islamischen Gemeinde in Weinheim zu Gast.
 



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