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21. Juli 2017 


der graue Lappen
Teil 4

Heute gibts wieder Erinnerungen ... diesmal in die Jahre 1967, 1964 und 1978:


Gisela



Wann hast Du den Führerschein gemacht, wie alt warst Du da ?
Meinen Führerschein machte ich 1967. Damals gab es noch keinen Sehtest und auch keine Autobahnfahrt oder andere Pflichtstunden.

Wie war das so in der Fahrschule ?

Wir gingen zur Theorie, meldeten uns zur Prüfung an, und wenn die bestanden war, begann der Fahrlehrer mit den Fahrstunden. Jedenfalls war es in "meiner" Fahrschule so, in der 1988 auch mein Sohn seinen Führerschein machte. Beim gleichen Fahrlehrer. Da aber natürlich mit Sehtest vorweg und Nacht- und Autobahnfahrt und anderen vorgegebenen Stunden. Auch mein Sohn "durfte" erst fahren, als er "die Theorie in der Tasche hatte" - obwohl er so gerne direkt mit Fahrstunden begonnen hätte, anstatt mit Theorie. Standardspruch des Fahrlehrers war: "Fahrschulen, die direkt mit Praxis anfangen, geht es ums Geldverdienen. Stellt Euch vor, Ihr fallt in der Theorie durch, dann müsst ihr fleißig fahren, um nicht rauszukommen. Das bringt dir nichts, den Fahrschulen aber Geld."

Wie war die Prüfung ?
Meine 10. Fahrstunde war meine Prüfungsfahrt. Der Prüfer galt als harter Hund. Am Prüfungsmorgen waren bereits 5 Leute vor mir durchgefallen. Ich ging nicht gerade entspannt in meine Prüfungsfahrt. Aber es lief bei mir. Das Ergebnis war dann die Aushändigung des Lappens.

Mein Führerschein kostete keine 200 DM. 14 DM kostete damals die Fahrstunde, die auch tatsächlich eine ganze Stunde andauerte. Der Rest waren Prüfungs- und Anmeldegebühren.

Weißt Du noch, welche(s) Automodell(e) Dein(e) Fahrschulauto(s) waren ?
Das Auto, in dem ich Fahrstunden bekam, war ein Simca. Ich war froh, in dem Auto fahren zu dürfen. Der 2. Wagen, den die Fahrschule besaß, war nämlich "nur" ein VW Käfer.
 
Welche Autos bist Du danach gefahren ?
Ich selbst hatte nicht direkt ein eigenes Auto. Mein Vater stellte großzügig seinen DKW 3=6 Coupe zur Verfügung, nachdem er sich bei einer einzigen, sehr kurzen, Mitfahrt von meinen Fahrkünsten überzeugt hatte. Eigentlich wußte er schon vorher, wie ich fahre. Denn wir hatten mit seinem Auto auf unserem Hof und bei uns in der Siedlung auf der Straße fleißig geübt. Wie es fast alle gleichaltrigen Nachbarskinder mit ihren Vätern auch taten. Vor allem Rückwärtsfahren und Einparken.
Unvorstellbar heute.

Mein erstes Auto kaufte ich mir dann ein Jahr später von meinen Ersparnissen. Ausgesucht hatte ich mir einen Kharman-Ghia Typ 13 Cabrio. Dass das Verdeck nicht ganz in Ordnung war, fand ich nicht schlimm. In meinen Träumen fuhr ich ohnehin nur offen. Auch dass das Auto an vielen Stellen gespachtelt war, störte mich nicht.
Aber mein Vater und einer meiner Onkel, der als Fachmann mitgenommen wurde, sahen das anders. Ich wurde "gezwungen", mir ein anderes Auto auszusuchen. Geworden ist es dann ein VW mit geteilter Heckscheibe, der mir viele Jahre gute Dienste geleistet hat.

Wie ist Dein Verhältnis zum Autofahren heute ?
Inzwischen habe ich kein eigenes Auto mehr. Ich muss Medikamente einnehmen, die manchmal Schwindel verursachen. Überwiegend nicht - aber manchmal eben doch. Und da ist mir das Risiko, dass ich einen Schaden verursache und womöglich unschuldige Menschen mit hineinziehe, viel zu groß.
In meinem Verkehrsverbund kann ich kostengünstig mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, weil es ein 60plus-Angebot gibt. Und wenn ich mal ein Auto benötige, dann hole ich mir einen Leihwagen.


Linerle




Wann hast Du den Führerschein gemacht, wie alt warst Du da ?
09.07.1964 - ich war 23 Jahre jung und hatte mir von meinem 1. selbstverdienten Geld den Führerschein zusammengespart.

Wie war das so in der Fahrschule ?
Ich kann mich an nichts Außergewöhnliches erinnern. Abends saßen wir im theoretischen Unterricht und irgendwann ging es mit den Fahrstunden los.

Wie war die Prüfung ?
Wir waren 2 Prüflinge im Auto, der Fahrlehrer und der Prüfer. Dieser war ein sehr unangenehmer Mann. An mehr erinnere ich mich nicht mehr.

Weißt Du noch, welche(s) Automodell(e) Dein(e) Fahrschulauto(s) waren ?
nein.

Welche Autos bist Du danach gefahren ?
Mein 1. eigenes Auto war ein gebrauchter, grauer NSU Prinz, der sein Leben nach einem Auffahrunfall auf der Autobahn nach 3 Jahren aushauchte.
Das nächste eigene Auto kam fast 30 Jahre später. Es war ein roter, gebraucht, aber noch recht gut erhaltener, Seat. Dieser geriet auf einem kurvigem Schotterweg in Norwegen vom Weg ab, sauste einen Abhang hinunter und blieb an einem Baum hängen. Das war das Ende des Autos nach noch nicht mal 1 Jahr in meinem Besitz. Drinnen saßen mein ältester Sohn am Steuer, mein Mann und mein 12-Jähriger jüngster Sohn. Zum Glück blieben alle Drei, außer Platzwunden und Verstauchungen, unverletzt.

An Familienautos fuhren wir im Laufe von 30 Jahren:
1. einen blauen NSU Prinz
2. einen beigen R4
3. einen grauen Kadett
4. einen Mitsubishi
5. nochmal einen Mitsubishi

Alle diese Karossen waren gebraucht und hielten dementsprechend nicht allzu lange.

Wie ist Dein Verhältnis zum Autofahren heute ?
Seit 17 Jahren habe ich kein Auto zur Verfügung und fahre ausschließlich Fahrrad. Damit bin ich unabhängig, habe immer frische Luft, (außer den Autoabgasen rund um mich) schnell in der Stadt und habe keine Parkplatzsorgen und bekomme keine Knöllchen und keine Punkte in Flensburg.
Im heutigen stressigen und rücksichtslosen Straßenverkehr möchte ich auch nicht mehr Auto fahren. Wenn ich auf dem Land lebte, wäre die Situation sicher anders.


Branwen



Wann hast Du den Führerschein gemacht, wie alt warst Du da ?
1978 30 Jahre

Wie war das so in der Fahrschule ?
Da ich neu im Stadtteil war, waren mir alle Straßen fremd. Der Fahrlehrer war nett, ruhig und geduldig.

Wie war die Prüfung ?
Die schriftliche Prüfung war ohne Fehler. Bei der praktischen Prüfung war ich als 2. dran. Das Rückwärts-Einparken gelang auf Anhieb und auch alles andere ging glatt.

Weißt Du noch, welche(s) Automodell(e) Dein(e) Fahrschulauto(s) waren ?
Audi 80

Welche Autos bist Du danach gefahren ?
Audi 80, Toyota Corolla, BMW, VW Golf und Tiguan

Wie ist Dein Verhältnis zum Autofahren heute ?
Ich fahre gern mit dem ÖPNV. Ist viel entspannter. Nur wenn ich viel zu transportieren hab, oder die Verbindung im ÖPNV schlecht ist, fahre ich mit dem Auto.

Diese Serie wird fortgesetzt ...



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