Abreißkalender Oktober: "31 Tage, 31 Seelenfärbler"

Das heutige Motiv wurde mir von Luy geschickt.

Sie sagt dazu:

Ich hatte nur im ersten Moment etwas "Magengrummeln", als ich meinen Termin las.
Der 3. Oktober ist ja nun nicht nur heutzutage voller Bedeutung.
Ich habe mir also überlegt, was wäre zu diesem Tag wohl passend.
Blümchen, Wolken, Luftballons o.ä. würden dem Datum nicht gerecht werden.
Aber auf Reichstag, Deutschlandfahnen o.ä. stand mir auch nicht der Sinn.
Also habe ich mich mal etwas längerfristig mit dem Tag auseinandergesetzt.

Ich wollte, dass das Bild mit Berlin als Landeshauptstadt, aber auch mit mir,
meiner Umgebung und meinem Leben etwas zu tun hat.
Und dann hat sich dieses Bild als Synergie sozusagen angeboten.

Das Denkmal von Albrecht dem Bären steht derzeit in der Zitadelle in Berlin-Spandau.
Es wurde vom Bildhauer Walter Schott geschaffen und war damals noch
von einer Bankanlage umgeben, in die als Sitztrennelemente zwei weitere Persönlichkeiten
als Umrahmung des Denkmals eingelassen waren:
Auf der linken Seite war eine Büste von Bischof Wigger von Brandenburg
und auf der rechten Seite gab es eine Büste von Bischof Otto von Bamberg zu sehen,
von den Personen, welche im Leben von Albrecht des Bären eine große Rolle gespielt haben.
Diese ganze Anlage befand sich ursprünglich auf der Berliner Siegesallee.
In der Zeit von 1895 –1901 haben 27 Bildhauer 32 solcher Standbilder
von brandenburgischen und preußischen Herrschern gefertigt und auf der Siegesallee ausgestellt.

Warum habe ich dieses Bild von diesem Denkmal ausgewählt?
Ganz einfach: Am 3. Oktober 1157 nannte sich Albrecht der Bär
erstmals selbst in einer Urkunde Markgraf von Brandenburg.
Er war dann auch Vermittler bei Verhandlungen mit den Askaniern bei ihrer expansorischen Ostpolitik.
Als der erste Sohn Otto I. von Albrecht des Bären geboren wurde,
erhielt er zum Beispiel von dem damals in diesem Gebiet herrschenden Helvellerfürsten Pribislav-Heinrich
die Zauche (ein östlich an askanischen Besitz grenzendes kleines Gebiet) als Patengeschenk.

Später wurde Albrecht der Bär der Nachfolger von Pribislav-Heinrich, weil der keine Nachkommen besaß.
Somit war Albrecht der Bär dann Herrscher über die Burg Brandenburg
und die Burg Spandau wurde von ihm wieder aufgebaut.

Diese ganzen Ereignisse werden von Historikern
als der eigentliche Beginn der Geschichte der Mark Brandenburg bezeichnet.

Heute wohne ich in dem Ort, in dem Otto I. das erste Zisterzienserkloster in brandenburger Gebiet stiftete,
welches als Hauskloster der Askanier und später auch der Hohenzollern diente.
Ach ja, das Uradelsgeschlecht der Askanier hatte (sogar sehr) berühmte "Ableger"
auch in der anhaltinischen Stadt, in der auch ich geboren wurde.