Einst liebte der Wind
ein Wolkenkind.
Weiß, duftig und zart,
nach Wolkenart,
zog es über den Himmel geschwind.
   
    „Komm mit mir auf die große Reise!
Ich zeig dir die Welt auf meine Weise!“
lockte der Wind
das Wolkenkind.

„Ich zeige dir Wälder,
Wiesen und Felder,
grüne Steppen mit wilden Pferden,
Rinderherden,
Wolkenkratzer und einsame Wüsten,
hohe Berge und steile Küsten.
Ich zeige dir Schiffe,
Korallenriffe,
und bringe dich, ganz ohne Geld,
rund um die Welt.“
      Da seufzte das Wölkchen tief
Und rief:
„Ich kann nicht mit dir geh’n,
auf Wiederseh’n!
Schön war es dir zu begegnen,
aber jetzt muss ich leider regnen!“

© Sigrid Heuck
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