August
13 |
Das Zahlengedicht |
Das Zahlengedicht Eins, zwei, Polizei drei, vier, Offizier fünf, sechs, alte Hex sieben, acht, gute Nacht neun, zehn, kommen wollen gehen elf, zwölf, da kommen die Wölf dreizehn, vierzehn, Frauen haben bunte Schürzen fünfzehn, sechszehn, jetzt kommen die alten Hexen siebzehn, achtzehn, komm' wir wollen wachsen neunzehn, zwanzig, Danzig fängt an zu brennen Ohne Strümpf und ohne Schuh' laufen die Polen auf das wunderschöne Pariser Leben zu Du wirst das nicht verstehen denn lieben, das ist ja so wunderschön !!! © Otto S. Dieses Gedicht hat mein Vater für seine Nichte geschrieben. Mein Vater war an Schizophrenie erkrankt und hat die ganzen Erwachsenenjahre in offenen und geschlossenen Anstalten verbracht. Gott sei Dank habe ich einen Ordner mit seinen Aufzeichnungen bekommen, so dass ich heute, fast zwei Jahre nach seinem Tod, seine Gedichte nachlesen kann. Ja, für mich sind es "Gedichte", ist es "Poesie". Nicht, weil ich sein Sohn bin, sondern weil Poesie für mich ein individueller Ausdruck der Gedanken in Gedichtform ist. Es gibt nicht "die" Poesie, jeder Dichter hat seine eigene Poesie. Auch schizophrene Menschen, deren Welt anders ist. Ja, solche Menschen sind verrückt. "Ver"rückt, aus der geistigen Mitte, in der wir uns befinden, herausgerissen. Durch Krankheit, nicht durch den eigenen Willen. -- Uns "Normalen" darf es gerne ein paar Minuten bewusst sein, dass wir Glück haben und nicht "ver"rückt sind. Zumindest nicht immer ;). Keine weiteren Links heute, der Tag und die Aufmerksamkeit gehören ihm :)). -- außer die Wunderkiste - da gibts Links zum Thema Schizophrenie ... -- zurück zur Kalenderblatt-Hauptseite Kalenderblatt-Archiv |