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Oktober  28
 

Was mache ich mit den Kommentaren ??


Gestern um 23.05 Uhr war es soweit :)).

Die Jaani hat den 139. Kommentar zum Tagesthema gegeben.

Das ist neuer Kalenderblatt-Rekord !!!

So viele Kommentare gab es noch nie an einem Tag,
138 war der bisherige Rekord (zum Thema "ich wünsche mir ...").

Lasst Euch (( umarmen )).

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139 Kommentare ... und ... wie fühlt Ihr Euch jetzt ??

Habt Ihr mehr hergegeben oder habt Ihr mehr bekommen ?

Seid Ihr nun nackt, weil Ihr Dinge über Euch gesagt habt?
Gemeinsam nackt, weil sich alle ausgezogen haben ?
Oder gemeinsam horizonterweitert ?

Der Hintergrund meiner Frage sind diese beiden Sätze in den Kommentaren:

"ich frage mich bloß, wofür du die sammelst"
"sag mal, was machst du mit den ganzen Antworten".

Diese Sätze waren nicht bös gemeint und ich hab sie nicht bös verstanden.
Aber sie regen zum Nachdenken an.

Erstmal die Frage an sich beantwortet:

Ich mache mit den Kommentaren gar nix ... ich lese sie ...
... und dann bleiben sie in dem jeweiligen Kalenderblatt stehen.
Vielleicht mache ich auch mal eine Auswertung,
aber das ist dann immer noch eine öffentliche Zusammenstellung sowieso vorhandener Kommentare.
Ich für mich privat mache gar nix damit.

"du wolltest es wissen"
"hier mein Outing"

Sicher bin ich neugierig, aber meine Fragen sind kein Muss, dem man zu folgen hat.
Und Outing ... das zeigt mir, dass im Prinzip doch eine Hemmschwelle da ist.
Aber so ganz in der Tiefe der Seele, dass man von Outing sprechen kann, bohre ich nun doch nicht.
Aber man scheint auch mit an sich oberflächlichen Themen das Gefühl zu haben,
das man etwas von sich hergibt.

Stellt Euch einen Raum vor, in dem Euch jemand freundlich begrüßt.
Diese Raum ist jeden Tag geöffnet und wer will, schaut mal rein.
Und wer rein schaut, der wird ab und zu etwas gefragt ... nach der letzten CD z.B. ;).
Dann darf man ganz freiwillig antworten :).

Mehr passiert nicht ... aber auch nicht weniger.
Was passiert, ist wunderschön, das sind so kleine Dinge, die so wertvoll sind.
Ist Offenheit, ein Stück Anfassen, ein Stück gemeinsame Interaktion im Internet.
Das alles ganz freiwillig und aus einer sicheren Position heraus.

Was ich aber spüre, ist, das unsichere Gefühl, wenn man von sich erzählt.

Manche kennen das gar nicht, sie würden hier ihre Lebensgeschichte niederschreiben.
Und gerne darüber diskutieren und noch mehr erzählen.

Andere sind stille Leser, so still, dass wir gar nichts von ihnen wissen.
Weil sie nichts erzählen wollen, weil sie sich nicht trauen,
weil sie ihr Licht unterm dem Scheffel "ich bin nicht interessant" gestellt haben.

Und es gibt Menschen, die ja gerne offen wären ... und das auch sind,
aber immer mit dem Unsicherheitsgefühl, ob denn da auch nix passieren kann.

Offenes Kind scheut das Feuer.
Wer immer einfach so offen war, hat auch die Erfahrung gemacht, dass das falsch sein kann.
Und dann gibt's die Lektion, die "ich bin nie mehr offen" oder
"ich bin gerne offen, aber ich Pass auf, wo ich das bin".
Das ist ein Abwägen und immer wieder neues Öffnen und Schließen.

Ich bin auch schon viel zu offen gewesen, auch hier im Internet.

Offenheit, die kann so wertvoll sein ... weil man nur dadurch gleichen Wellenlängen begegnen kann.
Offenheit kann so gefährlich sein ... weil es nicht nur wohlgesinnte Menschen gibt.

Dabei ist eine sehr schöne Sache, Menschen zu begegnen.
Gemeinsamkeiten festzustellen und Andersartigkeiten akzeptieren oder gar Sympathie dafür entwickeln.

Um den Kreis zu schließen, "ich" hab nix vor mit Euch, ich lade Euch nur ein :).
Geschenke in Form von Kommentaren "dürfen" mitgebracht werden.

Diese Geschenke sind jedoch nicht nur für mich,
sondern ihr beschenkt Euch Alle damit.

Und auch Euch selbst, denn diese Geschenke werden ja alle mitten in den Raum gelegt.

Faszinierende Geschenke, die nicht nur einmal verschenkt werden können.

Der Schenker selbst entscheidet, wie er verpackt und wie groß das Geschenk ausfällt.

Ach ja ... eins noch ... ich mag Euch :)).

Ach ja ... ein zweites noch ... nicht nur ich, sondern wir alle mögen uns.

Na, das ist Blödsinn, nicht jeder mag jeden.

Aber den anderen so nehmen wie er(sie) ist, die Meinungen im Raum stehen lassen,
das ist wohl eines der größten Geschenke überhaupt.

--

Nebenbei bemerkt:

manchmal ist man viel zu oberflächlich im Leben
und
manchmal gibt man den Dingen viel zu viel Tiefe

Der eine sagt "du hast schöne Schuhe" und statt zu antworten
stehen auf der Stirn die größten Fragezeichen der Welt.
Warum der Satz, woher der Gedanke, wohin die Reise.

Das Leben ist so schwer, wie interessant.
Hinter leichten Worten verstecken sich manchmal tiefe Gedanken und große Schandtaten.
Hinter schweren Worten müssen nicht immer tiefgründige Inhalte zu finden sein.
Mal fragt man einfach so, mal fragt man mit Hintergedanken.
Mal übersieht man den Ernst der Lage, mal interpretiert man ihn hinein.

Lasst uns froh und munter und stark genug sein,
und uns immer wieder diesem Leben und seinen Menschen stellen.

Mit mehr oder weniger Erfolg ... aber so ist das ... Leben.
Schön, anstrengend, schön anstrengend und anstrengend schön.
Aber immer lebenswert ... auch wenn es sich nicht immer so anfühlt.
Doch unser Leben ist das einzige, das wir haben, also haben wir auch
ein Recht (und die Pflicht) dazu, gerne zu leben :).

--

Wenn jemand will, darf er gerne eine tabellarische Aufstellung machen
über die gestrigen Antworten. Vielleicht kristallisieren sich besonders häufig genannte Sachen heraus.
Oder andere interessante Dinge. Und falls das wirklich jemand macht, darf er nicht vergessen,
mir dann diese Aufstellung zu mailen ;).

--
Klaus ist zwar noch nicht angekommen, aber Infos hat er schon --> 


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Ich grüße heute Memmingen :))





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