Früher war das Wort "mongoloid" ein ganz normales Wort. Gemessen an
der früher weniger ausgeprägten Toleranz gegenüber Behinderten mag es auch
schon mal abwertend gemeint gewesen sein. In meinen Ohren ist es
allerdings wertneutral geblieben. Einfach eine Bezeichnung für einen
Menschen mit Down-Syndrom oder Trisomie 21 (wie es heute
genannt wird).
"Mongoloid" bedeutet laut Duden "Merkmale der mongolischen Rasse
aufweisend, doch nicht rein mongolisch", was für mich zwar eine
Reduzierung auf die Augen und das Gesicht der Betroffenen ist, aber nicht
abwertend. Wenn doch, dann müsste man ja eine abwertende Meinung gegenüber
den Bewohnern der Mongolei haben.
Heute sagt man "Down-Syndrom", das klingt umfassender, weniger nach
Äußerlichkeit und mehr nach Krankheit (und deren Gesamtkonstellation).
Für mich sind beide Bezeichnungen gleichwertig, es gibt aber Menschen, vor
allem die diesen Menschen nahestehenden Familienmitglieder, die das Wort
"mongoloid" gar nicht mögen.
Wie seht Ihr das ?
Ist das übertriebene Empfindlichkeit ?
Oder macht das schon Sinn, neue Worte zu finden,
um einen neuen Umgang mit behinderten Menschen zu pflegen ?
Reicht ein neues Wort an sich schon aus
oder kann man mit denselben alten
Ressentiments das neue Wort benutzen ?
Oder weiterhin das alte, ohne das deswegen abwertend zu meinen ?
Das Wort Krüppel geht Behinderten unter sich recht leicht von den Lippen
und so mancher von uns sagt auch schon mal resignierend "ich bin ein
Krüppel". Fällt das Wort aber von dritter Seite, hat es eine ganz andere
Bedeutung".
Neger oder dunkelhäutig oder Schwarzer sind ähnliche Beispiele. Worte, die
mit (vermeintlichen) Gedanken dahinter belegt sind. Meine Gedanken über
dise Menschen würden sich alleine durch die Wortwahl nicht ändern.
Also sind es doch "nur" Worte ??
Wie viel Rechnung müssen wir der geschichtlichen Belegung eines Wortes
tragen,
wie viel Individualismus ist bei der Wortwahl erlaubt ??
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