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4. Juli 2006


Sie wohnt in unserem Nachbarort.
Witwe.
Sie vermisst ihren Mann sehr.

Den Geburtstag ihres Mannes ...

... feiert sie mit dem Postboten. Nein, sie hat kein Verhältnis mit ihm, der Postbote übernimmt nur für diese Stunden die Rolle des verstorbenen Ehemannes. Stunden, in denen die Leere auf dem Stuhl einer kleinen Illusion weicht.

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Die Nachbarn ... zerreißen sich die Mäuler.
Wie kann die Frau nur ... die Frau wird seltsam ...

... Kopfschütteln an so manchem Kaffeetisch.

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Eine wahre Geschichte.

Ab jetzt meine durch die Geschicht inspirierte Gedanken.

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Wir wissen so vieles nicht.
Die Frau weiß auch nichts vom Getratsche der Nachbarn.
Vielleicht spürt sie es.
Vielleicht spürt sie die Distanz, die man eben zu sonderlichen Menschen entwickeln muss.
Vielleicht ist aus dem Smalltalk über'n Zaun längst Schweigen geworden.

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Vielleicht ist sie auch froh, dass das alles so kam.
Vielleicht ist das Wissen um ihre früheren Freundinnen, die nun keine mehr sind, ganz wichtig.

"Persönlichkeiten bilden sich in den Tälern des Lebens" ... hatte mal jemand zu ihre gesagt. Und das genau fühlt sie im Moment. Sie fühlt das "was mich nicht umbringt, das macht mich härter". Eine Lebensweisheit, die oft seufzend lakonisch gesagt wird.

Doch was ist denn wichtig im Leben ?

Die Kaffeekränzchen ?
Der Smalltalk ?

Das sind schöne Dinge, so harmonisch ... nur von schönen Dingen umgeben ... das sind die Pausen im Leben. Die Pausen im Laufen. Der Lebensweg macht eine Rast. Eigentlich will man gar nicht weiter gehen. Weil alles so schön ist und gleich und gleich schön und auch morgen der Kuchen gut schmeckt.

Wenn Dir aber mal Dein Nachbar den Vogel zeigt ...
wenn Du hörst, wie deine Freundin sich über dich lustig macht ...

... dann fällst du zuerst tief.

Stehst wieder auf.
Danach weißt du mehr.
Und bist stärker als vorher.

Die wichtigen Erkenntnisse im Leben erhält man dann,
wenn der Lebensweg über schlechtes Kopfsteinpflaster führt.

Wieder was gelernt.
Lektion 45 a im Leben.
Schmerzhaftes Lernen.

Aber nur so ... lernt man.

Es könnte alles so schön sein. So einfach.
Dann würden wir stehen bleiben.
Ist auch blöd.
Dann doch lieber wachsen und Erfahrungen sammeln.
Auch wenns weh tut.



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