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12. Oktober 2006


Es war einmal ... so fangen alle Märchen an ... und auch die Erinnerungen an den Sommerurlaub.

Julia hat mir mal wieder ein Kalenderblatt geschenkt, ein Geschenk, das ich heute auspacke, danke :).

Julia erzählt von den Sommerferien ... von einem Urlaub, der ganz anders war.
Ein Rezept für einen gelungenen Familienurlaub.

Die Zutaten:

5 Personen (5, 8, 9, 35, 37 Jahre)
5 Fahrräder
12 Fahrradtaschen
2 Seesäcke
1 Lenkertasche
Zubehör (Kocher, Geschirr, Lebensmittel, 2 Zelte, 5 Isomatten, 5 Schlafsäcke, Apotheke, uswusw.)



Man nehme alle Zutaten und verstaue sie möglichst erstmal in ein Auto.



Dann fahre man mit dem Auto ca. 600 km bis nach Hannoversch Münden,
lade dort alles auf einem Zeltplatz aus und überschlafe das ganze noch mal eine Nacht in einem Zelt.

Am nächsten Morgen packe man alles euphorisch auf die Fahrräder.
Die Hauptlast tragen zwei Erwachsene auf für solche Mammuttouren
umgebauten Fahrräder (zwei Taschen vorne, 2 Taschen hinten).
Ein Fahrrad bekam noch zwei Seesäcke quer hinten oben drauf.

Das zweite Fahrrad war für das Anhängen des Jüngsten Kindes an dieser Stelle frei zu halten.
Zwei Kinderfahrräder wurden mit je 2 Taschen hinten (leichtes Gepäck) beladen und je einer Isomatte.
Das jüngste Kind bekam auch eine Isomatte hinten drauf.



Das Auto wurde auf einem öffentlichen Parkplatz in Hann. Münden stehen gelassen.
Und dann startete der Urlaub.
Prinzip: Wir fuhren jeden Tag so lange wir wollten, machten so viele Pausen wie wir wollten.

Wir schliefen auf Zeltplätzen, wo es welche gab und wann wir wollten
oder suchten uns andere Übernachtungsmöglichkeiten.
Wir waren reine Selbstversorger ... ob unterwegs oder auf dem Zeltplatz.
Das Tempo gab immer das schwächste Glied der Familie an ... und das wechselte.



So, sah das von hinten aus.



Das war unsere kleine Zeltstadt, die jeden Tag auf- und abgebaut wurde, bei jedem Wetter.
Leider war das Wetter nicht so schön und so blieben wir nur einmal einen Tag länger auf einem Zeltplatz.

Auch so lassen sich unterwegs die Fahrräder transportieren:



Und so fuhren wir immer schön auf dem Weser-Radwanderweg, der Weser entlang Richtung Norden.
Unser Endziel war Bremen, wo wir 11 Tage später auch ankamen.

Unsere Durchschnittstagesstrecke lag bei 35 km.

Unsere Spitzenleistung war: 60 km, wobei unser Jüngster 43 km davon selber fuhr
und die restliche Strecke angehängt war.
Unsere schwächste Leistung war: 15 km, wobei die beiden Erwachsenen
von einem Magen-Darm-Infekt gebeutelt waren.

Die Gesamtstrecke betrug 365 km. Alles mit Muskelkraft erfahren.

Wir haben einmal in einem Gefängnis geschlafen, weil es keinen Zeltplatz gab
und es nur regnete und auch Karten nicht unfehlbar sind.
Einmal haben wir in einer Fahrradscheune geschlafen,
weil die Strecke sonst für unseren Jüngsten zu lang geworden wäre.

Und einmal haben wir an einem Strandbad gezeltet (ohne Dusche, nur eine öffentliche Toilette),
weil die Karte ein zweites Mal nicht unfehlbar war.
Wir haben eine sehr nette Familie kennen gelernt, die genauso wie wir
mit 2 Erwachsenen und 3 Kindern genau denselben Urlaub machten.
Eine kurze Zeit fuhren wir einen Teil der Strecke gemeinsam.

Der Urlaub war eine herrliche Erfahrung ... und dies tun wir schon seit 8 Jahren mit unseren Kindern.

Vielen Dank, Julia, für den Einblick in Euren Sommerurlaub.
Ich finde das klasse, wie Ihr diese Tage verbracht habt.
Ihr könnt noch lange an vieles zurück denken und habt viel zu erzählen.
Gar nicht so weit von zu Hause entfernt, aber ein richtiges Abenteuer :)).



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