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5. Juli 2007

Zwischen den Zeilen finden sich neue Geschichten.
Da frage ich nach Kinderbüchern im Lichtblick und dann spinnt sich der Faden weiter zum Hermes, der davon erzählte, dass er vor zwei Jahren in Russland von einem 6jährigen Jungen ein Kinderbuch geschenkt bekam.

Hier die ganze Geschichte, von Hermes erzählt:


Die Geschichte über das Buch "Der kleine Wassermann":

Auf unserer Rad-Reise Kornwestheim-Peking radelten meine Reisebegleiterin Steffi und ich durch den Ural. Es war am Mittwoch, den 1. Juni 2005 als wir in das Dorf Kujeda kamen. Von dort wollten wir einen neuen Bericht für unsere HP absenden. In der Post war auch ein Internet-Cafe.

Ich ging zuerst hinein, um in unserem Gästebuch nachzuschauen, wer alles wohl geschrieben hatte. Steffi wartete derweil bei den bepackten Rädern. Eine Frau kam mit ihrem ca. 6 Jahre alten Jungen vorbei und erkundigte sich bei Steffi nach unserer Reise. Mit "Händen und Füßen" konnte sich Steffi und die Frau unterhalten. Bald darauf ging die Frau mit ihrem Jungen weiter.

Als ich aus der Post heraus kam, ging Steffi ins Internet um einen neuen Bericht, den wir am Abend vorher schon vorbereitet hatten, zu schreiben. Die Zeit verbrachte ich wartend bei den Rädern. Von Steffi's Begegnung mit der Frau und Ihrem Sohn wusste ich nichts.

Nach einiger Zeit kam eine Frau mit ihrem kleinen Sohn auf mich zu (die, die Steffi schon angesprochen hatten) und der kleine Junge reichte mir ein Kinderbuch hin. Ich nahm das Buch ...



... und schaute es mir an. Als ich dem Jungen das Buch zurückgeben wollte, lehnte er die Rücknahme heftig ab. Die Mutter erklärte mir, daß der Junge mir das Buch schenken wollte. Ich mochte das Buch, es war neu, vielleicht gerade erst für uns gekauft, gar nicht annehmen. Dann nahm die Mutter mir das Buch aus der Hand und schrieb, vermutlich stellvertretend für ihren Sohn, eine Widmung hinein ...



... und überreichte mir das Buch erneut.

Als ich das Buch wieder annahm, strahlte der Junge vor Freude über das ganze Gesicht.

Eine Zeitlang unterhielten wir uns noch über unsere Reise und die Mutter erklärte ihrem Kind, daß wir eine ganz große Reise machten. Beide, Mutter und Kind, schienen sehr beeindruckt zu sein und verabschiedeten sich bald.

Diese rührende Begegnung hat das Buch für mich zu einem besonderen Stück der Erinnerung gemacht.

Mit meinem defekten Fotoapparat haben wir das Buch von Jekaterinburg nach Hause geschickt, damit es auf der weiteren Reise nicht unansehnlich und beschädigt wurde.

Immer wieder denke ich gerne an diese nette Begegnung zurück, die während unserer Reise nicht die einzige dieser Art war. Immer wieder lernten wir nette, hilfsbereite und liebe Menschen kennen.



Danke, Hermes, für diese wunderbare, menschliche Geschichte :))

  


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