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12. November 2007

Das Internet macht die Welt klein.
Es macht Dinge möglich, die sonst nicht passieren würden.

Okay, die Zeitung hat ja auch immer mal Ausflugstipps oder so kleine Berichte über dies und das, was ganz interessant ist. Allerdings findet man einen solchen Tipp "ein"mal alle paar Jahre. Und jede Zeitung hat ihre eigenen Tipps und wenns um kleine Dinge geht, dann oft nur in dem Einzugsbereich der Zeitung. Die Chance, von bestimmten Dingen etwas zu erfahren, ist so eher klein.

Okay, macht auch nix, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß und ich werde in meinem Leben viele Dinge nicht gesehen haben. Eins von den vielen Dingen darf ich aber heute abziehen.

Und Beate auch ... denn Beate fährt jeden Tag in 200 Meter Entfernung an diesem Dingsda vorbei und wusste auch nichts davon.

Und nun ... kommt das Internet.

Um im Saarland etwas zu entdecken, müssen wir erst nach Garmisch-Partenkirchen. In Helgas Blog sah ich gestern ein Bild ...



... von dem "Gollenstein". Ich lese den Artikel dazu und das Wort "Blieskastel". Das ist doch gar nicht so weit weg ... ich folge nun dem Link zum Fotografen des Bildes und finde auf dessen Seite über Steinkreise, Menhire etc. eine Landkarte mit weiteren Fundorten und dort lese ich "St. Ingbert / Rentrisch".

Nun schüttele ich erst mal den Kopf ... denn durch diesen Ort fährt Beate jeden Tag auf dem Weg ins Büro. Und ich bin auch schon oft durch Rentrisch durchgefahren. Aber von einem Stein habe ich weit und breit nichts gesehen.

Ich werde neugierig ... und das Wetter macht mit. Nachdem es den ganzen Tag gestürmt und geregnet hat, zeigten sich gegen 16 Uhr ...



... erste Wolkenlücken.

Die sich zwar wieder schließen sollten, aber wenigstens blieb der Regen weg.

Los gehts ... auf die Autobahn. Ein paar Sonnenstrahlen ...



... und die schäumende Gischt der Teerbrandung.

Die Sonne verabschiedet sich wieder weitgehend ...



... und wir fahrn und fahrn.

Wenn wir das gelbe M sehen ...



... fahren dran vorbei und dann bei der nächsten Abfahrt von der Autobahn runter.

Durch Wald ...



... zu einer Kreuzung, dort links abbiegen und dann ...



... sind wir auch schon fast da, denn der nächste Ort ist unser Ziel.

An der ersten Straße rechts abbiegen ...



... und schon sehen wir ihn: 



Seht Ihr ihn auch ?
Ihn, den Stein ?

Nein ?
Das ist auch nicht so einfach, denn Euer Auge sagt "Baum im Vorgarten".

Es ist aber keiner ...



... sondern der ...



Spellenstein.



Das ist ein Menhir. Ein großes, aus einem einzigen Stein gefertigtes Monument und uralt. Genauer gesagt aus der jüngeren Steinzeit (1800 v. Chr.).

Das Material ist härtester Sandstein, 5 Meter hoch und 2 Meter noch im Boden drin.

Wo steht er ... im Wald ... auf dem Feld ... auf einem Berg ... nein, mitten in einem Vorgarten. Entweder war das Pflicht, den Kerl da zu lassen oder die Bewohner haben aus Achtung vor diesem Menhir ihn dort gelassen, wo er eben mal (seit grauer Vorzeit) stand.



Statt Putte oder Zwerg
gibt es hier
'nen Menhir

.
.

Da muss man also in einem Garmisch-Partenkirchener Blog lesen, um zu wissen, dass eine knappe halbe Autostunde entfernt ein Zeitzeuge aus der Steinzeit steht.

Aber so etwas im Vorgarten ... was meint Ihr ... könntet Ihr Euch vorstellen, in einem Haus mit einem solchen Menhir davor zu wohnen ?
 



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