Manche
Dinge
sind
unmöglich ...
... also versuche ich sie *gg*.
Die meisten von Euch kennen sicher die "Wort des Tages"-Rubrik im
Lichtblick. Die tollsten, komischsten, gemischtesten Wörter der Welt ...
jeden Tag neu und anders und garantiert nicht zusammenpassend.
Ganz spontan habe ich mich entschlossen, diese Worte in einer genauso
spontan zu schreibenden Geschichte unterzubringen ... aber nicht nur
das, sondern auch noch in der Reihenfolge, wie sie im Lichtblick
aufgetaucht sind. Ein hoffnungsloses Unterfangen, also fange ich an ;)).
Die Worte in folgende in folgender Reihenfolge:
Besteckkasten - Ledermantel - niederschlagen -
Entwicklung - Unfall - Enterbung - Kopf - Kopilot - Dienststunde - porös
- Aristoteles - gelb - Kontrastprogramm - Lotse - unbescheiden - drüben
- Mineralwasser - Mimikry - Dolmetscherschule - abwaschbare Tapete -
Sprit - fangbereit - Moschee. - Defloration (Entjungferung) -
Merkvermögen - Tragetuch - verpimpelt - Grünfläche - Meeresufer -
blockig - Klassenarbeit - Schilift - Polstergarnitur -
Alternativvorschlag - Gemeinschaftserziehung (Koedukation) -
Hubschrauber - Gleichgewicht - kleine Gefälligkeit - Shetland...
(-pullover, -pony, -inseln) - Uhrwerk - gedankenverloren - ondulieren -
trockenstehen - Intendant - wandeln - Wasserfall - Funke.
Worte, mit denen mancher schon so nix anfangen kann ... und nun
in dieser Reihenfolge in eine spontane Geschichte einfügen ... wo das
hinführen mag ?? Schaumermal, was mir so einfällt:
Das alltägliche Chaos
Wo hab ich nur meinen Besteckkasten hingelegt ? Alles mögliche
finde ich, sogar meinen alten Ledermantel. Das soll einen nicht
niederschlagen, wenn das Aufräumen eine solche Entwicklung
nimmt. Beinahe wäre es sogar zu einem Unfall gekommen, als ich
meine eigene Enterbung fand und mir dabei fast den Kopf an
der Schranktür gestoßen hätte.
Aber gottseidank konnte ich mich abfangen mit einem mutigen Griff ins
Bücherregal. Dabei fiel zwar das Buch "der Kopilot und seine
Aufgaben in der ersten Dienststunde" herunter, aber das war nicht
weiter schlimm.
Viel schlimmer war die Tatsache, dass ich feststellen musste, dass das
oberste Brett des Bücherregals porös war und das Buch vom
Aristoteles einen Flecken hatte. Gelb war er. Ein richtiges
Kontrastprogramm zum schönen sanftbraunen Einband.
Mist das alles.
Mist, was ich so entdecke und Mist, dass ich für mein Chaos einen
Lotsen bräuchte. Oder einen Diener, der willfährig mir die Dinge
aufräumt. Jaja, ich weiß, ich bin heute unbescheiden. Na,
wenigstens steht dort drüben die Flasche mit dem Mineralwasser.
Frische Kühle, abgefüllt von der Mimikry AG in Wasserstadelheim.
Eine Stadt, die durch ihre Dolmetscherschule bekannt wurde. Aber
das nur am Rande.
Erfrischt, zurück zum Regal. An der Wand sind auch diese gelben Flecken
... menno ich bräuchte ne abwaschbare Tapete. Oder sollte
ich Fleckentferner kaufen ? Hab aber kein Geld für den Sprit und
das Loch in meiner Hosentasche ist immer so fangbereit für mein
Geld. Kaum ist welches in der Tasche, ist es auch schon weg.
Vielleicht sollte ich ins Kloster gehen. Oder in eine Moschee.
Oder Joschi, dem Schäferhund, zuschauen, wie er Nachbars Dackel
defloriert. Ach nee, was kriegt man doch für Gedanken, wenn man
aufräumen soll und nicht will. Was wollte ich eigentlich als nächstes
tun ? Mein Merkvermögen lässt ganz schon nach. Ah ja ... mein
Tragetuch suchen. Denn das habe ich auch irgendwo verpimpelt.
Vielleicht liegt es ja auf dem Speicher ... oder auf der Grünfläche
hinter dem Haus.
Ach, egal alles ... ich leg mich erst mal hin und träume vom
Meeresufer. Couch, Augen zu. Und dann ? Schlafe ich sofort ein und
träume von einem Deutschlehrer, der uns die Bedeutung des Wortes
blockig beibringen will und noch, bevor ichs kapiert habe, ruft "und
nun die Klassenarbeit". Ich antworte ihm "keine Zeit, ich muss
zum Schilift" und dann wache ich auch schon auf und liege wieder
auf meiner Polstergarnitur.
Hat denn keiner einen Alternativvorschlag zum Aufräumen ?
Vielleicht das Buch "Wie die Gemeinschaftserziehung zum
Hubschrauber ohne Gleichgewicht für unsere Gesellschaft wird"
lesen ?
Ähm ... nee ... dann doch nicht.
Klingeling.
An der Tür steht Spusi, meine Nachbarin, in der Hand eine kleine
Gefälligkeit. Ein Shetlandpullover ist es. "Warum das,
warum mir, woher" sprudeln meine Fragen wie ein Uhrwerk. "Blöder
Kerl, weiß niemand besseres, von meinem Ex" brummelt sie und reicht mir
den Pullover. Dabei guckt sie ganz traurig und gedankenverloren.
Ich versuche sie aufzumuntern und frage lässig leicht "na, heute schon
onduliert". Sie scheuert mir eine, ich entschuldige mich, sie
entschuldigt sich, ich lade sie zum Kaffee ein. Der Kaffee ist alle.
"Dann müssen wir halt trockenstehen", meint sie.
War er so schlimm, dein Ex" frage ich und sie antwortet "nicht schlimm,
aber Intendant. Hat geglaubt, das ganze Leben ist eine
Theaterstück und sollte immer durch die Räume wandeln und
verschiedene Rollen spielen. Das hat mich genervt. Besonders als ich
einen Wasserfall spielen sollte. Dadurch ist bei mir jeglicher
Funke unserer Liebe gelöscht worden".
Sagt's, verschwindet wieder und lässt mich mit all meinen Wörtern des
Tages allein.
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