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16. August 2008


Mit dem Fahrrad nach Peking (6)

Die Seelenfarben-Sommerreise 2008

Traditionell gibts erst mal die Antworten:

Apropos Hintern ... tat der nicht öfter mal weh ?
Nein, mir hat der Hintern nie weg getan...Ledersattel passen sich an...und wenn sie eingefahren sind, dann passen sie NUR zu dem Hintern, der sie eingefahren hat!

Apropos Hintern ... wie war denn das mit dem "Geschäft", das man auch als Radfahrer ab und zu erledigen muss ?
Tja, da mussten wir schon mal "hinterm Busch" verschwinden...aber auch in Russland gibt es feuchtes Toilettenpapier...nein damit hatten wir nie Probleme!

Wozu zapft man denn Birkenwasser ?
Keine Ahnung... einmal zum frisch trinken....und evtl. auch für die Industrie (ich denke da an Birkin = Haarwasser????).

Anmerkung Engelbert: ich hab mal das Internet unsicher gemacht ... also: Birkenwasser kann man auch Birkensaft nennen und das mit dem Birkin stimmt schon mal. Der Rest sind Vermutungen und Hoffnungen, das der Saft eine positive gesundheitliche Wirkung hat. Auf jeden Fall kann man Birkenwein, Birkensirup und Birkenessig herstellen, was früher häufiger, aber heutzutage kaum noch passiert.

Es gibt im Interrnet so einige Behauptungen, wofür der Saft gut ist und auch so einige Anleitungen, wie man den Saft zapft. Ob sich die Bäume drüber freuen, ist nicht überliefert und was der Förster dazu sagt, wenn man seine Birken anzapft, kann man sich denken ;)).

Was gabs denn so zum Frühstück, wenn Ihr gezeltet habt ?
Zum Frühstück gab es immer Brot (russ. Brot ähnelt dem engl. Weißbrot). Es war immer recht schwer...und selten genug, dunkles Brot zu bekommen...dazu dann Butter, Wurst, Käse und Marmelade.
Und Joghurt (oftmals deutscher Joghurt [Ehrmann] mit russ. Aufschrift)!



5. Mai 2005
 
Moskau ... ist, was Berlin für Deutschland ist ... und was das Brandenburger Tor für unsere Hauptstadt ist, ist für Moskau dieses Bauwerk ... einmal bei Tag ...



... und einmal bei Nacht (und ein anderer Standort):



Das ist so das Highlight einer Stadtbesichtigung, aber wir können uns leider nicht nur die schönen Dinge betrachten, sondern müssen schauen, dass wir unseren Patient Fahrrad in ambulante Behandlung bringen.

Das machen wir per Metro ... und finden sogar das Fahrradgeschäft. Die verstehen erstmal Bahnhof, obwohl wir etwas anderes gesagt haben. Aber alles wird gut und nach 2 1/2 Stunden haben wir eine neue Felge in der Hand. Aber auch andere, "nicht" verstärkte Speichen, denn die mussten auch ausgetauscht werden, weil deutsche Räder 36 Speichen, russische aber nur deren 32 haben und auch eine andere Speichenlänge. Wollen wir hoffen, dass wir auch ohne verstärkte Speichen Peking erreichen.

So, das wäre erledigt und nun haben wir zwei Tage Zeit, um uns Moskau anzuschauen.

Wir gehen nun in ein Internetcafe und berichten der Heimat, wie es uns und den Fahrrädern geht und wenn wir wieder aus dem Cafe rauskommen ... ist die Straße gesperrt. Upps. Wegen einem Fahrradrennen. Doppelupps. Sachen gibts ... das ist ja ein standesgemäßer Empfang für uns ;)).

Wir werfen einen Blick auf das ...



... "Lubjanka" genannte Gebäude, in dem 70 Jahre lang der berühmt-berüchtigte KGB seinen Sitz hatte.

Danach schlendern wir ... zum roten Platz, zum Kaufhaus Gum, ins Hotel zurück.

6. Mai 2005
 
Erstmal radhandwerkliche Tätigkeiten ... Rad richten, Hinterrad einbauen, und neue Bremsbeläge ebenfalls.

Luft ... die fehlt. Denn unsere Luftpumpe passt nicht auf das Sclaverand-Ventil.

Was nun ?
Mit dem Rad zum Taxi ... mit dem Taxi zu einer Reifenfirma.
Mit der Metro ins Stadtteil Sokolniki.

Während also der Mann aus dem Haus ist, macht die Mitfahrerin folgendes: Wäsche abholen, Postkarten kaufen, Schecks eintauschen.

Irgendwann ist alles erledigt und wir können um den Kreml ...



... spazieren, in den wir aber leider nicht mehr rein können, weil wir zu spät dran ist.

Am nächsten Morgen ...


7. Mai 2005
 
... können dann zwei weitere Fragen beantwortet werden:

Welche 5 Worte fallen Dir ein, wenn Du an Moskau denkst ?
Großstadt, Weltstadt, Kulturstadt...Kreml und Roter Platz

Kann man Moskau als westlich bezeichnen ?
Ja, Moskau ist eine Weltstadt...Weltstädte repräsentieren aber meiner Meinung nach nicht das Land schlechthin. Das wirkliche Leben in all seinen Facetten lernt man erst auf und im Land kennen!


Und nun schauen wir uns mal an, wie viel wir so mit dem Rad mitschleppen:



Das alles wird irgendwo zwischen Lenker, Sattel und Gepäckträger festgebunden und per Muskelkraft weitertransportiert.

Aber dieses Bild ist "nicht" dran schuld, dass wir ...



... nicht mit dem Rad weiterfahren !!


Schock

Was ist passiert ??
Ist was passiert ??


Nein, es ist überhaupt nicht passiert ... wir haben uns nur entschieden, nicht noch einmal den chaotischen 4spurigen Stadtverkehr auf uns zu nehmen und so fahren wir zum Vladimir ... pardon ... "nach" Vladimir.


Warten
Warten

Wir dürfen erst eine halbe Stunde vor der Abfahrt auf dem Bahnsteig.

Dazu müssen wir dann die Räder nach oben schieben.

Hilfe ... da kommt Hilfe.

Ein Betrunkener hilft uns beim Schieben der Räder ... und hindert uns mehr als er hilft.
Oben angekommen will der Mann dann sich selbst helfen und verlangt 50 Rubel.
Das hätte er bitte vorher sagen sollen, was er nachher vorhat.
Aber es gibt ja noch das Wort "Milizia" und als Hermes damit droht, ist der Betrunkene auch mit 10 Rubel zufrieden.

Man kann also auch Geld verdienen, indem man andere behindert. Ist ja fast wie Finanzamt ;)).

Auch auf dem Bahnsteig heißt es warten, vor den verschlossenen Türen der Waggons.
Warten, bis die Schaffnerin sie öffnet.

Es gibt pro Waggon eine eigene Schaffnerin und erst werden die Fahrkarten mit dem Pass verglichen, bis man dann endlich im Zug ist.

Theoretisch.

Praktisch ... will die Schaffnerin, dass wir die Räder abladen und zusammenklappen.
Da diskutieren wir nochmal drüber ... schließlich sind wir auf Weltreise und haben keine Klappräder.
Ein Mann, der gottseidank auch englisch spricht, hilfts uns dolmetschen.
Der "Manager" wird gerufen.
Der Manager ist auch eine Frau.

Sie guckt das an und entscheidet: die Räder sind zu entladen und danach müssen die leeren Räder auf die oberen Betten im Abteil gelegt werden.

Was mit Hermess Rad auch passierte ... doch das andere Rad passt nicht mehr drauf.
Und nun ?
Es ist Zeit für die Abfahrt ... was nun ?

Bleibt das andere Rad dann zwischen zwei Waggons stehen und Hermess Mitfahrerin verbringt die Fahrt stehend daneben.

Knapp 200 km fährt der Zug ... ohne anzuhalten, aber mit einer Stunde Verspätung.

Freundliche Menschen im Zug, jeder interessiert sich für uns und unsere Reise.
Als wir ankommen, helfen Alle beim Ausladen mit und sogar die Schaffnerin ist eine Idee freundlicher geworden.

Alles wird gut.
Sehr gut sogar.

Denn in Vladimir beschreiben uns zwei nette Soldaten den Weg zu einem wunderbaren Hotel. Dort stimmte alles, ganz anders als in Moskau.

Wir beschließen den Tag im Restaurant incl. Folkloreveranstaltung.


8. Mai 2005
 
Auf Wiedersehen, Vladimir ...



... wir fahren jetzt mal weiter.

Mal wieder Gegenwind ... und hügelig ist es auch.
Und Straßen, die diesen Namen nicht verdienen ... schlechte Wegstrecke, sehr schlechte Wegstrecke.

Fahren
Holpern
Strampeln

.
.
.
.

Und dann kam Iwan.


So etwas haben wir noch nie erlebt ...


 



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