Vor ein paar Wochen gabs im Lichtblick
Informationen über die Gebetsketten in der Türkei.
Zu diesen Ketten gibt es das Ritual, dass man im Islam 33mal "Subhan
Allah", danach 33mal "Al-hamdulillah" und weitere 33mal "Allahu Akbar"
betet ... mal im Ernst ... macht das Sinn ... oder kann nur ich den Sinn
nicht verstehen ?
99mal Worte hintereinander runterzuleiern ... oder hat man Zeit, das in
angemessener Ruhe zu tun ?
Wegen dem einen Gott, der so weise ist.
So tolerant.
So gütig.
Für dieses nette Wesen muss man das tun ?
Dieses nette Wesen, das eh unsere Gedanken lesen kann ... will er/sie/es
99mal solche Worte hören ?
Oder hat Gott oder Allah irgendwann einmal gesagt, man müsse so beten ?
Waren es nicht die Menschen, die Kirche, die diese Form des Gebets
eingeführt haben ?
Ja, okay, man kann auch etwas ganz anderes beten, nämlich die 99 Namen
Allahs.
Herrje, das ging bei meinem Namensgedächtnis nur nach langem Üben ;)).
Und während ich so in meinen Gedanken den Kopf schüttele, suche ich nach
weiteren Informationen und lese mal nach, was das so mit den
Gebetsketten auf sich hat.
Upps.
Diese Gebetskette, Tasbih genannt, kam irgendwann als Rosenkranz nach
Europa.
Mal bei "Rosenkranz" nachschauen ... ich bin evangelisch getauft und hab
noch nie einen Rosenkranz gebetet / beten müssen. Wie macht man denn das
... mal gucken ... herrje ... welch ein Drama in 3-5 Akten. Viel Text,
viel zu lernen, viel zu sagen ... direkt wesensverwandt mit den 99
Namen.
Irgendwie wenig 21. Jahrhundert, so kommt mir das vor ... und wer, wie
ich eben noch, den Rosenkranz nicht kennt, kann sich einen solchen
hier mal anschauen (pdf-Datei von Wikipedia).
Das alles beten, damits ein Rosenkranz wird ?
Wo liegt da der Sinn darin, außer dass man eben ein vorgeschriebenes
Ritual bedient ?
Und nach dem Rosenkranz sind die Sünden vergeben ... das wäre ja eine
Amnestie, egal was vorher war ... kann doch auch nicht sein ... oder ...
Betet Ihr einen Rosenkranz ?
Ab und zu, oft, nie ?
Betet Ihr ihn gerne oder auswendig gelernt oder drum "gebeten" ?
Ich will "um Gottes Willen" niemanden beleidigen und auch
nicht davon abbringen, zu beten ...
jeder soll das tun, wie er/sie das möchte. Auf die islamische Art oder
den Rosenkranz oder auf welche Weise das ein individuelles Bedürfnis
ist.
Für mich selbst ist Beten eine freiwillige Sache, die sich allen
Ritualen entzieht. Wenn Glaube mit einem Muss oder Soll kombiniert wird,
dann ist das in meinen Augen kein Glaube, der einem freien Geist,
sondern der einer festen Uhrzeit oder einer Anweisung aus einem Buch
entspringt. Nee ... da ist mir die Freiheit meines Geistes "heilig" und
wichtig und ich wünsche mir, dass mein Gott das auch so sieht und wie
ein Freund einfach immer da ist und mir auch mal nachts oder morgens
zuhört und nicht nur zu den Gebetszeiten. Und dass es ihm egal ist, ob
ich ein Vaterunser bete oder ihm einfach erzähle, was so anliegt.
Es gibt Menschen, für die sind feste Rituale eine wichtige Grundlage
ihres Glaubens. Meins wäre das nicht, aber (!!) ich will diese Rituale
niemanden nehmen (nochmal Ausrufezeichen) ... denn des Menschen Glück
ist sein Himmelreich ... wenn er denn freiwillig glücklich damit ist.
Aber sollte man nicht hinterfragen, ob man das, was man tut, gerne tut,
oder nur tut, weil es alle anderen auch tun. Nach dem Hinterfragen kann
man dann immer noch entscheiden, genau so weiter zu beten oder sich
trotz aller Regeln zu erlauben, einen eigenen Weg auch im Glauben zu
finden.
Bitte so tolerant kommentieren, dass Gläubige jeglicher Prägung, aber
auch Atheisten gut damit leben können.
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