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2. November 2009


Viele Menschen verbinden mit dem Monat November neben dem Wettergrau auch die schmerzhafte Erinnerung an Menschen, die nicht mehr unter uns sind ... und das macht traurig.

Aber nur, weil wir in Mitteleuropa so traurig denken.


Heute ist

Día de Muertos

und ich möchte Euch heute etwas davon erzählen.


Día de Muertos heißt "Tag der Toten" und ist ein wichtiger Feiertag in ... Mexiko. Dort geht man ganz anders mit dem Tod und den Toten um ... nämlich ganz offen. Nicht wie bei uns "nicht drüber reden, weils keiner hören will" ... sondern mit einem ironischen "fürchte dich nicht, es kann jeden Tag passieren".

Einmal im Jahr kommt der Tod und feiert gemeinsam mit den Lebenden ein Fest mit Musik, Tanz und gutem Essen ... so der altmexikanische Glaube. Ein farbenfrohes Volksfest ... die Seelen der Toten kehren an diesen Tag zu ihren Familien zurück und besuchen sie. Die Straßen sind blumengeschmückt, überall findet man skurrile Todessymbole, Skelette und Schädel.

In den Bäckereien gibt es die Calaveras de Dulce zu kaufen, das sind Totenschädel aus Zucker und Schokolade, die auf ihrer Stirnseite die Namen der Toten tragen. Auch das Totenbrot ist ein beliebtes Naschwerk.

In den Wohnungen sind traditionelle Totenaltäre oder Gabentische zu finden ... darauf viel zu essen, zu trinken und das alles mit Blumen und persönlichen Erinnerungsgegenständen dekoriert ... denn die Toten sind weit gereist an diesem Tag und sollen sich stärken.

Mit Fotos, Kerzen und Weihrauch erinnert man sich an gemeisame Zeiten.

Die Straßen sind voll Leben ... Wohnungen und Friedhöfe sind prachtvoll mit Blumen und Kerzen geschmückt ... an den Türen der Häuser hängen Laternen. Blumenblütenstraßen werden gelegt, als Wegweiser für die Toten. Dazu nimmt man eine Tagetesart oder auch Ringelblumen, denn man glaubt, dass Verstorbene die Farben gelb und orange am besten erkennen können.

In der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November feiert man die Ankunft der gestorbenen Kinder. Man nennt sie Angelitos, kleine Engel.

In der Nacht auf den 2. November werden die Seelen der Erwachsenen zur Feier erwartet. Man isst, trinkt, musiziert und tanzt ... den ganzen Tag ... bis um Mitternacht. Dann kehren die Seelen wieder ins Jenseits zurück. Es ist nach mexikanischen Glauben ja nicht alles vorbei, sondern der Anfang eines neues Lebens.

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Irgendwie ... wünsche ich mir in diesem Moment ein bißchen Mexiko bei uns ...
 



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