Mit
dem Fahrrad
nach Peking (46)
Die Seelenfarben-Reise 2009
7.
September 2005
Wir sind in Zhangjiakou ... heute ist ein echter Ruhetag ... und wenn wir
so überlegen, wie chaotisch und gefährlich das war, in diese Stadt zu
radeln ... so sind wir über die Ruhe richtig froh und wir lassen
uns auch durch nichts und niemanden stören. Wir setzen uns in eine
ruhige Teestube und genießen die Pause.
Das Bild des Tages ist dieser traumhafte Wurzeltisch:
8.
September 2005
Nach der Ruhe folgt der Sturm ? Wissen wir alles noch nicht, als wir
morgens unter großer Anteilnehme des Hotelpersonals unsere Räder
bepacken. Große chinesische Augen wunderten sich sehr, dass das alles
auf zwei Räder passt.
Raus aus der Stadt gehts schneller als rein ... na, das ist doch schon
mal was Nettes zu Beginn.
An der Autobahn lächelt uns ein Verbotsschild für Fahrräder an ...
... wir lächeln zurück und fahren trotzdem drauf ;)).
Unser Mut wird belohnt, denn es gibt keinerlei Probleme, weil da
plötzlich nur zwei Räder auf der Autobahn fahren ... an der Mautstation
kommen wir ohne Probleme durch und die Polizei, wenn sie uns sieht,
winkt uns zu. Ich glaube, Verbote sind hier nicht so eng zu sehen ...
zumindest wenn es um Fahrräder und Fahrradwege geht.
Fahrnfahrnfahrn auf der Autobahn ... mit Gegenwind ... stöhn ... aber
wir können trotzdem einigermaßen Kilometer machen.
Immer abwechslungsreicher wird die Landschaft ... mal große Täler und
mal bergiges Land ... und mal beides zusammen:
Immer öfter kommt uns Polizei entgegen ... sie grüßen freundlich und
wollen sonst nichts von uns.
Die Berge sind hier hoch ...
... besonders deutlich wird das, wenn auch die Straße zu sehen ist:
Wie gut, dass wir durchs Tal fahren dürfen und nicht über den Berg
dahinten müssen.
In Fahrtrichtung sieht das so aus:
Apropos Disziplin beim Fahren ... hier wird auf der rechten Standspur
überholt, das ist hier "normal".
Doch für uns ist das nicht normal, sondern "gefährlich" ... schließlich
fahren wir ja auch auf dem Standstreifen ... was war da doch Russland so
sicher.
Ja ... und dann die Autos ... auch hier gibts ziemlich außerirdische
Blechwesen ...
... die man auch in diesem Zustand noch fährt.
90 Kilometer haben wir nun schon hinter uns an diesem Tag ... und nun
ist Stau. Viele Kilometer lang ... hier in China ist alles länger,
tutender und eben ein bißchen anders als bei uns Zuhause. Immerhin
kommen wir nun auch mal auf die linke Spur ... denn wir schlängeln uns
an den stehenden LKWs vorbei ... als wir am Stauende ankommen, sehen wir
den LKW-Unfall, der den Stau verursacht hatte.
Waren das früher kleine Supermärkte, in denen wir eingekauft hatte, so
nennt sich das nun ...
... Raststätte. Jaja, ganz im Osten hat uns fast der Westen wieder ...
die Zivilisation wird moderner.
Übrigens: Stacheldrahtzaun ... den gibts immer noch.
Aber: auch hier gibt es ein Loch im Zaun ... uns so können wir auf einer
Wiese hinter einem Hügel unser Zelt aufbauen. Einmal werden wir noch
wach ... oder so ...
9.
September 2005
Früh um 6 Uhr stehen wir auf ... denn Hermes wechselt Ritzel und Ketten
an den Rädern und baut leichtere ein, um ... man glaubt es nicht ...
Gewicht beim Flug zu sparen.
Hermes Uhr ist übrigens heute morgen stehen geblieben ... Batterie alle.
Jetzt zieht er die Uhr an, die er in Irkutsk geschenkt bekam ... eine
kleine russisch-chinesische Völkerverständigung am Handgelenk.
Wir schlupfen durch das Loch zurück auf die Autobahn und sagen mal
wieder "hallo, du Gegenwind" ... und radeln trotzdem weiter ... das
kennen wir ja alles schon. Badaling ist die nächste Stadt ... und kurz
davor heißt es
halt ... Polizei ... und der Polizist sagt uns doch tatsächlich:
Verlassen sie bitte mit
dem Fahrrad
sofort
die Autobahn
Upps ... so
kurz vorm Ziel eine solche Begegnung ...
müssen wir denn jetzt
wirklich sofort runter und uns mit unseren schwer bepackten Rädern
querfeldein zur nächsten Straße quälen ??
[ wird fortgesetzt ]
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