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16. April 2012


Unterwegs mit dem
 


Moni erzählt uns von ihrer neuen Heimat, dem Wohnmobil Monimobil.

Folge 21


Dienstag, 10. Januar

Ein Knall weckt uns ... "jetzt haben sie den Hahn erschossen" meint Gerd ...

... und diese Aussage kommt nicht von ungefähr, denn der Wächter der baumschlafenden Hühner
kräht die ganze Nacht ... zwar auf spanisch, aber gut hörbar ... und da kann es
ja durchaus sein, dass jemand endlich mal in Ruhe schlafen will ...

... doch unsere Gedanken werden ... durch das Krähen des Hahnes unterbrochen.


Wir sind ja hier an der sogenannten Costa Tropical ... hier geht der Spätsommer nahtlos
ins Frühjahr über und wo wir hinschauen, entdecken wir blühende Farbtupfer.



Gerade jetzt um die Jahreswende dürfen wir uns an einer großen
Vielfalt der Blüten erfreuen ... Trichterwinden, Weihnachtssterne, Wandelröschen,
Jasmin, blühende Mandelbäume, Strelitzien und vereinzelt Rosen und Hibiskus.
Ich bin immer noch nicht mit der Aufzählung fertig, denn es fehlen noch
die Aloe Vera, Kaktusfeigen, Trompetenblumen und Engelstrompeten.
Letztere blühen nicht nur, sie haben auch einen berauschenden Duft.

Und das ist der Besuch des Tages auf unserem Stellplatz:






Mittwoch, 11. Januar

Wir spielen "frühen Vogel" und fahren früh los, damit wir etwas vom Tag haben.
Denn wir wollen zum Bergdorf "Vélez de Benaudalla".

Dort gibt es den "Jardin Nazari", ein Garten mit Wasserläufen und -fällen,
Grotten und allerlei Gartenkunst.









So sieht das Dorf aus:



Hinter der wuchtigen Kirche liegt ein reizvolles arabisches Viertel, das mit seinen
schönen kleinen Gassen und der auf den Terrassen hängenden Wäsche aus einem Bilderbuch entsprungen sein muss.

 

Wenns hier etwas reichlich gibt, dann sind das Apfelsinenbäume.

 

Voll mit Früchten und auch unter den Bäumen liegen viele davon.
Wie bei uns die Äpfel als Fallobst unterm Baum liegen, tun das hier die Apfel-Sinen.
Nur hier haben sie gar keine Chance, aufgehoben zu werden,
denn Fallobst aufsammeln ist unter Spanien verpönt.

Vor uns taucht die Panadería/Confitería (Bäckerei/Zuckerbäckerei) auf
und wir sind von den Backkünsten dort so begeistert, dass wir verschiedene
dieser köstlichen Kleidergrößenänderer kaufen und damit unten am Fluß
ein ausgiebiges Picknick machen.

Das hier ... ist schon ein anderer Ort ... denn wir sind satt und auf der Weiterreise
und haben gerade mal eben angehalten, um den Blick auf Guájar Fondon festzuhalten:



Unser Ziel am Nachmittag ist die wilde Landschaft der Sierra del Chaparral ...



... mit Landschaften, die man in den Alpen ...



... gar nicht mal eben so erreichen kann, sondern nur durch stundenlange Wanderungen zu Fuß.
Hier in Spanien aber führen Forstwege durch die Landschaft und wir freuen uns,
dass wir so diese tollen Eindrücke erleben dürfen.

Anfangs ist der Weg noch betoniert ...



... mutiert dann aber zur Schotterpiste mit tiefen Rillen.
Monika schaltet auf "hab Acht"-Modus und Gerd macht das Fahren hier richtig Spaß.

Wir entdecken einen tollen Wasserfall ...



... und fahren durch Oliven- und Mandelplantagen, Kiefernwälder
und an einsamen Fincas vorbei.
Immer wieder begeistern uns die Ausblicke ins Tal.

Als wir vor ein paar Minuten einen unserer zahlreichen Fotostopps machten,
hatte uns ein Auto überholt ... und das kommt uns nun wieder entgegen.
Upps.
Geht unser Weg nicht weiter und wir müssen auch drehen ?
Wir sind verunsichert !
Es kommen ja immer wieder mal Abzweigungen und auch ne Kreuzung,
wo wir überlegt hatten, wie wir denn nun weiter fahren.

Karten ... sowas hamwa nicht ... unsere Karte ist Gerd
und was er sich von seiner Internetrecherche so gemerkt hat.
Aber der Kerl ist richtig gut ... wir müssen nicht wenden.
Wäre auch eine Stunde vor Sonnenuntergang arg blöd gewesen,
wenn wir den weiten und immer dunkler werdenden Weg wieder hätten zurückfahren müssen.

Unser Weg führt weiter, bergauf, bergab ... holprig, auch mal durch ein Flußbett
und unzählige Stellen, an denen bei Unwettern Wassermassen den Weg unpassierbar machen würden.

Aber wir haben ja einen Jeep und kommen überall durch.

Es kommt ein großer Ziegenstall und dahinter ein Weggabelung mit vier Wegweisern.
Jeder einzelne davon ist unleserlich !
Was nun ?

Da am gegenüberliegenden Berghang ...



... sich eine wohlgenährte Ziegenherde im Schrägstehen übt,
sagen wir uns "da kann doch eigentlich der Ziegenhirte nicht weit sein".

Ist auch so ... da ist der Herr auch schon ... aber wir können ihm leider
keine brauchbare Auskunft entlocken ... wir können leider besser fotografieren als spanisch.

Also verlassen wir uns weiterhin auf unser Gefühl ... und das ist ganz gut und das ist das Wichtigste.

Ab und zu sehen wir Wild und gerade eben einen Hoppelhase
und da vorne ist ein Zeltplatz ... der in dieser Jahreszeit natürlich leer ist.
Wir halten nicht an, steigen nicht aus ... wir wollen keine Gänsehaut,
denn unser Thermometer zeigt hier in den Bergen gerade mal 3 Grad ... brrrr schnatter.

22 Kilometer Schotterpiste führen uns und unseren Instinkt auf ne gute Straße
mit schönen Schildern, bester Hoffnung und traumhaften Aussichten:



Die Zugabe, das Zuckerle am Abend ist die Französin, die mit ihrem Freund auf den Stellplatz gekommen ist
und für ihre Straßenaufführung das Schleudern von Licht übt.



Es war ein traumhafter Tag mit Ausblicken in eine atemberaubende Bergwelt
und bisher eine der beeindruckendsten Touren, die wir bisher gemacht haben.

[ wird fortgesetzt ]



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