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3. November 2013

Es war genau dieser Tag, an dem ich morgens ins Tagebuch schrieb:

"Nun ist November ... eine irgendwie grauslige Vorstellung ... auch wenn es noch Herbst ist,
so verbinde ich den November schon mit "Winter" ... bis wir da wieder durch sind, das dauert".

Genau in dieser Stimmung sind wir dann (vorgestern an Allerheiligen) losgefahren.
Erst mal in Ruhe spätstücken in einem Café und danach einen Besuch im Heim machen.

So richtig Lust für einen Spaziergang zwischen Café und Besuch hatte ich ja nicht.
Dem Verstand gehorchend machten wir das trotzdem,
denn sonst sitzt du den ganzen Tag irgendwo rum und das kanns auch nicht sein.

War nicht wirklich einladend draußen ... zwar nicht kalt (11 Grad),
aber halt trüb und grau ...



... und hier in Kaiserslautern liefen wir ... hier und noch drei weitere Parallelstraßen
mit dichter Bebauung, aber auch ein paar Bäumen und Rabatten.

Natürlich nahm ich den Fotoapparat mit ... das geht nicht anders ... und ich hatte
natürlich auch den Wunsch, schöne Bilder zu machen ... aber ich erwartete es nicht.
Hauptsache Beine vertreten, alles andere ist Bonus.
Ist ja nicht mit leuchtenden und lichtvollen Bildern zu rechnen, mit Sonne schon gar nicht.

Aber schaumermal, was mir und meiner Kamera denn so alles begegnet ist.

Zuerst waren es die Musikinstrumente der Engel,
die da zwischen rotem Briefkasten und Balkon auftauchten ...



... war aber grad kein Engel da ... denn die Engelstrompeten gaben keine Töne von sich ;)).

Solange mein Arm reichte (ich wollte nicht auf die bepflanzte Erde treten),
guckte ich mal, ob ich unter die Trompeten komme und nach oben fotografieren kann.

Ich konnte :).



Auch nicht schlecht ... schöne warme Herbstfarben ... aber auch Kartoffelchips sehen so aus ;)).

Gestrüpp hier und da ... soll mans fotografieren ?



Die Antwort ist dann ja, wenn zum Gestrüpp auch Pfaffenhütchen gehören:





So sehen die Vorgärten im November aus ...



... ein bisschen Laub, es blüht noch, was noch blühen kann.
Noch gabs die eine kalte Nacht nicht, die dem Blühen ein Ende bereitet hätte.

Alles, was man sieht, ist halt nicht mehr jungfräulich ... sondern oft ein bisschen welk,
etwas angeknabbert ... es ist eben nicht Juni, sondern Anfang November.

Aber gerade der Kontrast zwischen weißer Blüte und braunem Laub ...



... hat das gewisse Etwas, das Junibilder nicht hätten.
Die wären dann auf andere Art schön.

Astern blühen noch, aber werden bisweilen zu skurrilen Gebilden ...



... das sieht nach gymnastischen Übungen ohne die Auflösung des Knotens aus ;)).

Zierquitten gabs auch ... und es ist immer wieder faszinierend, dass diese Früchte ...



... nicht an einem Stiel hängen, sondern direkt am Ast zu finden sind:



Als wenn sie dort jemand befestigt hätte, so sieht das aus.



Aber die Natur hat das hier so eingerichtet, dass die Quitten eben astnah wachsen.
Und mit schönen Herbstfarben sind sie auch gesegnet.

Zwei von vier Straßenreihen sind wir jetzt gegangen,
was Ihr gesehen habt, war die Fotoausbeute eines trüben Tages,
an dem man halt trotzdem mal ein paar Schritte gegangen ist.

Vielleicht sollte man öfter mal trotzdem ein paar Schritte gehen ?

Kommt auch immer auf die Betrachtungsweise an,
 ... wer durch Sonne golden leuchtendes Herbstlaub liebt,
der wird solchen eher schattigen Bildern vielleicht nicht so viel abgewinnen können,
aber es kann auch sein, dass dieser Blick auf die eher kleinen unscheinbaren Dinge
uns die Hoffnung gibt, dass wir, auch wenn wir im Trüben spazieren,
immer noch etwas entdecken können.



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