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18. August 2014



Ein ganz normaler August-Tag ... ein normaler Ort, eine normale Strasse.
Rasen in den Vorgärten, parkende Autos, fehlende Menschen.
Die sitzen zwischen Schnitzel und Bratensoße ... denn es ist Sonntag, 20 nach 12.
Dat iss keine Spaziergangszeit ... sogar der Hund isst oder schläft.

Aber Beate und ich sind ja aus der Art geschlagen ... wir richten uns nach so manchen,
aber nicht nach festen Zeiten, an denen man isst, um danach müde zu werden.

Wir essen auch, wir werden auch müde ... mal früher, mal später, auch mal um 12,
und an diesem Sonntag Anfang August sind wir unterwegs, ein paar Orte weiter.

Ich hab zwar die Kamera dabei, aber nicht, weil ich dachte, dass ich besondere Dinge fotografieren könnte.
Schließlich scheint die Sonne nicht ... dunkle Wolken wabern am Horizont.
Es ist Anfang August, die Blütezeit des frühen Sommers ist einer blühärmeren Zeit gewichen.
Und es gibt sowieso hauptsächlich Rasen oder Steinwüsten.
Aber man weiß ja nie ... also laufen wir mal los.

Und da ist schon die erste Rose ...



... die allerdings aus Eisen ist.

Gibts heute noch so was ?
Rosen im Zaun ?



Da könnte jetzt jemand mit viel Zeit und Lust vorbei kommen,
Stiele und Blätter grün und die Rosen rot streichen.
Oder alles weiß.
Aber ein bisschen Patina ist ja auch schön ... denn die,
die am Zaun vorbei gehen, werden ja auch älter.

Betrachte ich
den Rost der Welt
fällt er mir
auf einmal
wie ein Spiegel in die Seele
in dem
ich mich selbst sehe

Doch zwischen unserem Rost ist noch Eisen.
Und zwischen den Steinen grünt es.
Ist doch viel schöner als wenn es nur Steine wären.
Alles eine Frage der Einstellung des Hausbesitzers.



Das ist ein Lebensphilosophie-Bild.

Sehe ich die Steine in meinem Leben ...



... oder sehe ich das Grün ??



Und vor allem: sehe ich auch dann das Grün, wenn grad keine Sonne scheint ?

Kleine Auszeit der Gedanken.
Und dann
die Gedanken
auf eine Seite schreiben
und das Buch des Tages
umblättern

Gedacht ... vorbei.
Manchmal philosophieren.
Dann einfach nur schauen.
Nicht denken.



Steine schauen.

Das rotgrüne Gras ...



... die weißen Cheerleader-Puschel-Blümchen:



Leben ist ein Weg zwischen Ernst und Leichtigkeit, zwischen Nachdenken und Lachen.
Die Philosophie macht Platz für das Schauen, das Schauen macht Platz für den nächsten Gedanken.

Und jeder Mensch ist anders ... 10 Leute sehen andere Dinge,
10 Menschen empfinden 10mal anders, wenn sie etwas sehen.

Für den einen sind es Steine ...



... der andere sieht Farben ... oder Muster ... oder erst gar nicht hin.

Für den einen ist es Kitsch ...



... für den anderen auch ... der nächste sieht Kunst und dann kommt einer
und meint "mach das Ding doch weg".
Oder zieh ihr was drüber.
Der nächste nimmts mit für den Flohmarkt.
Der übernächste sammelt sowas.
Dann kommt eine, die die Bewegung nachmacht und dabei sogar schöner aussieht.

Menschen sind unterschiedlich und wenn man sich traut,
so zu sein wie man ist ... wenn man sich traut, seine ganz eigenen Farben zu leben,
dann sieht eine Doppelhaushälfte so aus:



Hier darf jeder nach seiner Facon farbig leben.
Passt nicht ?
Doch passt ... links passt für die Leute, die links leben
und rechts für die Menschen, die rechts leben.

Wenn alles so wäre, wie wir das wünschen,
dann bestünde die Welt aus uns.
Dann würden wir Kopien unserer Gedanken auf die Dinge unserer Umwelt hängen.
Dieser Zaun ist schön, dieser nicht, dieser geht so.
Dabei ist jeder Zaun ein Stück vom dem, den er umgibt.

Und manchmal auch Heimat.



Hat die Funktion eines Zaunes, nennt man aber Hecke.
Ich sag "Wunderwelt-Heimat" dazu.

Hier ist sie ...



... auch wenn man auf den ersten Blick "nur grün" sieht, dann ist genau hier die Wunderwelt zu finden.
Nein, man kann sie auf dem Bild nicht sehen ... sie ist grad weggehüpft oder fortgeflogen.
Adlerauge Beate hatte sie entdeckt ... und ich eilte dann herbei.

Hier ...



... hat sie gesessen.

Franzi, die Wanzi ...



... oder Franz, der Wanz.

Doch doch, ist auf dem Bild drauf ... bitte hier schauen:



Vielleicht einen Zentimeter groß ... aber ich bin ja ganz nah rangegangen:





[ Spaziergang wird fortgesetzt ]



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