Was gibt es doch so schöne Dinge auf dieser Welt.
Dinge, von denen ich bis eben (Donnerstag, 22.40 Uhr) noch nix wusste.
Ja ... gelesen hatte ich den Namen irgendwann mal ... aber das wars auch
schon.
Bis 2009 gabs auch noch nicht diese tollen Bilder, die ich eben sah,
noch nicht.
Bilder an sich gabs schon ... sogar schon im Jahr 1888:
Das ist dieses faszinierende Dingens ... dieser kleine "Polyp" da in der
Mitte:
Besser konnte man das vor 126 Jahren nicht abbilden.
Jeder von uns kann dieses Dingens sehen ... mit dem Auge wäre das
von der Größe (so groß wie ein Viertel des Mondes) schon möglich,
aber aufgrund der geringen Helligkeit sieht man nix.
Man schaue also (mit dem Teleskop) ins Sternbild Orion.
Dort gibt es eine 3 Lichtjahre große Dunkelwolke.
Ungefähr 1500 Lichtjahre von der Erde entfernt (Sternenzeit zwei sechs
null vier oder so).
Das 1-Meter-Teleskop des Kitt-Peak-Nationalobservatorium in Arizona
sieht per Spektralfilter diese Wolke so:
Weil sie so aussieht wie sie aussieht, nennt man das den
"Pferdekopfnebel".
Das rote im Hintergrund ist der leuchtende Emissionsnebel IC 434 ... und
nur durch dessen Leuchten
kann man den Pferdekopf überhaupt sehen ... noch ... noch 1000 Jahre ...
aber irgendwann
wird aus dem Kopf etwas anderes, weil die Gasmassen des Nebels in
Bewegung sind
und in einigen Tausend Jahren etwas anderes geformt haben.
Um den Nebel abbilden zu können, braucht man längere Belichtungszeiten.
Mit Infrarotaufnahmen sieht mans besser und jetzt gibt es den Ausschnitt
eines Infrarotpanoramas,
welches von VISTA (einem 4-Meter-Teleskop des Paranal-Observatoriums in
Chile) aufgenommen wurde:
Foto: ESO/J.
Emerson/VISTA
Im gleichen Spektralbereich hat das Hubble-Weltraum-Teleskop den Nebel
fotografiert:
Foto: ESA/Hubble
Achtung: immer noch 1500 Lichtjahre von der Erde entfernt ... auch wenns
so nah aussieht.
Das Wort, das Mr. Spock sagen würde ... das sage ich auch.
Kein Wunder, dass bei einer Umfrage, welches Motiv das Hubble-Teleskop
anlässlich
seines 11. Geburtstages fotografieren sollte, der Pferdekopfnebel ganz
klar die Nummer eins war.
Nun kommen wir zum "very large telescope" (auch im Observatorium in
Chile zu finden) ... einem aus
vier Einzelteleskopen bestehendes Großteleskop ... groß genug, um den
Pferdekopfnebel
im sichtbaren Spektralbereich abzubilden ... mit unveränderten Farben
also.
Bis eben hatte ich das Wort "Pferdekopfnebel" schon mal gehört,
mich aber nicht näher damit beschäftigt ... und nun erliege ich der
Faszination dieser Wunderwerks des Sternenhimmels.