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9. Mai 2015 


Jubiläum ...

... heute vor genau 10 Jahren gab es ein ganz besonderes Kalenderblatt.
Diese wahre Geschichte war so toll, dass ich sie heute nochmal vorstellen will.
Passt ja auch wunderbar ... morgen ist Muttertag und diese Geschichte
ist ja vor 10 Jahren am Muttertag passiert.

Hat zwar nicht wirklich etwas mit einer Mutter zu tun ... obwohl ... hmm ... mit einem Kind schon
und wo ein Kind ist, gibts auch eine Mutter und Mama Beate war sowieso da :)).

Damals ... 9. Mai 2005 ... stand hier im Kalenderblatt:





Eine ganz besondere Geschichte an einem (Mutter)Sonntag ... doch beginnen wir von vorne ...

... es war wider Erwarten doch ein schöner Tag geworden. Vom Wetter her gesehen.
Es war zwar saukalt für Sonne und Mai, aber so sind nun mal verfrühte Eisheilige.

Wir fuhren sonntagsfahrergemütlich durch die frischgrün dekorierte Welt ...



... und fotografierten mal wieder durch die Windschutzscheibe.
War aber halb so gefährlich, denn die Beifahrerin hielt dabei das Lenkrad fest ;)).
Und, wie gesagt, ganz gemütlich sich überholen lassende Geschwindigkeit.

Das nächste Bild war aber zu schön, um es nur im Vorbeifahren zu fotografieren.
Da habe ich dann doch angehalten und ganz in Ruhe fotografiert:



Fast wie im Urlaub :).

Sind wir eigentlich ziellos gefahren ??
Nein ... bzw. für "mich" war es nicht ziellos.
Beate wusste aber nicht alles.
Ich mag das, eine Idee zu haben und Beate damit zu überraschen.
Beate mag das eher nicht, sie will wissen, wohin wir fahren ;).
Manchmal sag ich es ihr dann, manchmal schaffe ich es auch, sie zu überraschen.

"Mein" Ziel war der Ort Eulenbis, dort hatten wir im Februar unseren Reiki-Kurs gemacht.
Und damals hatte ich entdeckt, dass es vom Friedhof des Ortes aus eine klasse Fernsicht gibt.
Und die wollte ich mir mal im Mai ansehen:



Wie Ihr seht, nicht nur eitel Sonnenschein.
Es war auch ab und an dunkel und schattig.

Auch bei den Bäumen und Kühen oben musste ich zuerst ein paar Minuten warten,
bis sie die Sonne beschien.

Es war herrlich in der hechtsuppenziehenden Luft da oben ... und so grün ... und ein bißchen gelb:



Bei dieser Polsterstaudenoase hatte ich aber keine Chance auf ein sonniges Ambiente:



Doch, die Sonne schien schon schön in diesem Moment,
aber sie stand falsch ... oder das Haus, das sich zwischen Sonne und Blumen gemogelt hatte ;)).

Ja ... und dann ... wir fuhren diese Straße entlang:



Eine Straße, die wir eben schon mal gefahren waren.
Weil es nur ein "Abstecher" nach Eulenbis war und wir dort uns "gemeinsam" (*gg*) entschieden haben,
nun nach Erzenhausen zu fahren. Denn wir wussten von einem wunderschönen Garten dort.
Eine ältere Dame hatte sich da eine kleine Oase geschaffen, und wir die vor zwei Jahren zufällig entdeckt.

Doch zuerst die Straße da oben.
Da lief schon auf dem Hinweg ... ein Schaf am Straßenrand entlang.
Nicht auf der Weide bei seinen Brüdern und Schwestern, sondern auf der Straße.
Auf der falschen Seite des Zaunes.
Ich habe das auch vor mich hin gemurmelt, aber Beate war sich der Tragweite der Sache nicht bewusst.
Denn wäre sie es gewesen, ich hätte keine 200 Meter mehr fahren dürfen *gg*.

So aber passierte, was passieren musste, erst auf dem Rückweg.
Denn ... das Schaf ... lief immer noch am Straßenrand den Zaun entlang.
Auf der erfolglosen Suche nach dem Loch im Zaun, durch das es in die
nun nicht mehr erstrebenswerte Freiheit gelangt ist.
Ist halt kein Familienangehöriger mitgekommen ;).
Und die Mama am Muttertag verlassen ... das nun doch nicht *gg*.

Man muss sich das ungefähr so vorstellen:



Dies ist eine Fotomontage, für Livebilder hatte ich keine Zeit und keinen Mut ;).

Also kann ich nur erzählen, was passiert ist.
Beate sah das Schaf, ein kleines Jungtier, nicht ganz klein, aber auch noch nicht selbständig.
Ich sah Beate, nicht mehr klein und sehr selbständig.
Beates Mimik, Gestik und Stimme hieß: (bitte!!) anhalten.
Und das Tier einfangen, über den Zaun heben, retten, zur Mama bringen.

Ich hielt natürlich an und als ich ausstieg, war Beate schon einige Meter entfernt.
Auf dem Weg zum Schaf.
Sobald Beate ein paar Meter näher kam, entfernte sich das Tier wieder diesselben Meter von Beate.
So ging das 100, 200 Meter ... von der Bildunterkante bis oben zur Kurve.

Mittlerweile kamen Autos, denen ich dann Handzeichen gab zum Langsamfahren.
Für irgendwas muss ich ja auch gut sein, wenn die Frau Schafe fängt ;).
Nee, Beate war nur schneller, ich aber schon auf dem Weg.

Und so geschah es, dass irgendwann drei Autos auf der Straße standen.
Derweil ein Ehepaar (er leider ohne Kamera ;)) ) hinter dem Schaf her sprang.

Das arme Tier versuchte immer wieder, auf die Weide zu kommen.
Aber es kam nicht durch den Zaun, nur der Kopf ging durchs Drahtgeflecht.
Und so wurde es langsam nervöser und rannte weiter.

Wir wussten inzwischen, wo das Tier wahrscheinlich unter dem Zaun durchgekrabbelt war.
Ich hielt dort den Zaun auch hoch und redete auf das Schaf ein,
dass es auch so wieder auf die grüne Wiese doch bitte gehen könnte.

Aber ... ihr wisst ja ... man hat nicht immer die nötige Überzeugungskraft ;)).

Ich sagte Beate dann, sie solle von der anderen Seite kommen und das Tier in meine Richtung treiben.

Was auch passierte, das Tier rannte in meine Richtung ... und an mir vorbei.
Ohne das ich eine Chance hatte, es zu fangen.

Hinter mir standen aber die Autos.
Clever öffneten Fahrer und Beifahrer des ersten Autos die beiden Türen, worauf das Schaf stoppte.
Um dann doch am Auto vorbeizurennen.
Ihm hinterher Beate und Engelbert.

Auch das zweite Auto öffnete die Türen. Und der Fahrer stieg aus.
Nun waren wir zu Viert auf der Straße ;)).

Dann machte das Schaf einen fatalen Fehler.
Es wollte mal wieder durch den Zaun, ignorierend, dass keine Lücke in demselben war.
Just in diesem Moment griff der ältere Herr, der ausgestiegen war, das Tier.
Just einen Moment später nahm Beate das Tier couragiert auf den Arm.
Völlig überraschend war das Schaf nun auf einmal "lamm"fromm.
Eher aus Angst, denn aus Einsicht ;)).

In Gedanken rief ich zu Beate "nu wirf doch" ... ich hätte das Tier auf diese Weise über den Zaun,
zwar etwas unsanft, aber sehr effektiv in seine alte Heimat befördert.

Doch Beate samt Schaf auf dem Arm lief die Straße entlang
zu der Stelle, wo man den Zaun hochheben konnte.
Ich hob die Unterkante des Zaunes hoch, Beate ließ das Tier herunter
und gemeinsam schoben wir das Tier unterm dem Zaun durch.

Der Dank an uns war ein lautes, nicht enden wollendes "määäähhhhmäääähhhhmäääähhhh".

Erleichtert sahen wir dem Tier nach, wie es wieder zu seiner Großfamilie fand.



Dieses Bild konnte ich aber erst Minuten später machen, ich musste ja erst zum Auto, die Kamera holen.

Es wäre mir dann doch zu blöd vorgekommen, wenn ich Beate in aller Ruhe fotografiert hätte,
wie sie hinter dem Schaf herlief.

Ein wahrlich idyllisches Fleckchen war die Heimat der Schafe:



Hier nochmal eine Totale:



Was wäre das für ein grandioses Bild gewesen, wenn auch noch Sonne geschienen hätte.

Die Geschichte war übrigens noch nicht zu Ende, Beate ließ das Loch im Zaun keine Ruhe.
Das müsse unbedingt dem Besitzer der Schafherde gemeldet werden.
Und so fragte wir im nächsten Dorf nach diesem.
Erfuhren dort auch Adresse und Beate hat inzwischen
auf den Schafherdenbesitzeranrufbeantworter (watt'n'Wort) gesprochen.

Wenn ich bei solchen Geschehnissen leichte Anflüge eines Kopfschüttelns zeige,
dann sagt Beate immer "'s iss für den Himmel".

Ja, vielleicht gibts irgendwann mal da oben Bonuspunkte für solche Hilfs-Aktionen ;)).

 
 
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