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13. Mai 2015

   

Es liegt ein Kater auf der Lauer
beim Nachbarhof von Harms, dem Bauer
Er weiß, wenn sich die Sonne senkt
wird ihm so mache Maus geschenkt
die glaubt, sie sei allein auf Erden
soll ihre Gattung schnell vermehren

Nachdem sie, ganz nach ihrer Art
dem Harms den Kornsack hat vernarbt
den Schinken angesprungen
ein Räucherstück schwer abgerungen
und mit gefülltem Mäusebauch
sich auf die Alte rauf geschwungen

Wobei ihn nicht einmal gestört
dass man Fortpflanzungsgeräusche hört
während vom letzten Wurfe sieben
noch Augenzu im Kindbett liegen
flüstert der liebesgeile Gatte
der Maus ins Ohr von "scharfer Ratte"







             

 

 
Der nachtaktive Lieberich
lässt sie hernach sehr bald im Stich
und schwärmt noch spät ums Harmsen Haus
ob noch was geht in Saus und Braus
vorbei geschwind an jener Stelle
katzenbekannt als "Mäusequelle"

Was huscht mir da vor Tatz' und Kralle
der Lebensmüde hat nicht alle
und kaum gedacht fährt Kater Zecke
die Kralle um die Mauer Ecke
um jenen späten Gast zu stoppen
ihn vor dem Fressen noch zu foppen

Dem Mäuserich wird sehr bald klar
dass er doch nicht der Einz'ge war
die Welt nicht nur aus Korn und Schinken
nicht nur sich mit dem Weib verlinken
Gefahren lauern bis zum Grab
da beißt kein' Maus den Faden ab.
 

[ Burkhard Jysch ]



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