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10. Mai 2017 


der graue Lappen
Teil 3

Heute mal wieder 3 nette Frauen, nette Bilder, schöne Anekdoten rund ums Auto und den Führerschein:


mira



Wann hast Du den Führerschein gemacht, wie alt warst Du da ?
1969, Ende Februar. Damals war ich 21 Jahre alt - und habe alle Kosten selbst bestritten. Allerdings bekam ich einen Nachlass, weil ich Krankenschwester war. Alle Krankenschwestern und Pfleger bekamen diesen Bonus in der Schule. Der Fahrlehrer war mal lange Patient in dem Krankenhaus. Eine Fahrstunde kostete damals 16 oder 18 DM und wir bekamen sie evtl. für 12 oder 14 DM - sicher erinnere ich mich nicht mehr.

Wie war das so in der Fahrschule ?
Weil ich während der Schulzeit bereits Schülerlotsin war, kannte ich die meisten Verkehrsbestimmungen und hatte "nur" noch Spezialitäten zu lernen wie die Berechnung des Bremsweges usw. ...
Der Fahrlehrer hatte so seinen eigenen Humor - so dass der Unterricht nicht trocken war. Ich ging auch gemeinsam mit einer Freundin hin - also interessiert und gerne.
Das Fahren erlernte ich schnell. Das Schalten und Kuppeln klappte prima. Der Fahrlehrer und ich glaubten in der 8. Stunde, dass ich nach der 10. Stunde die Prüfung machen könnte.
Doch in der 9. Stunde wollte plötzlich nichts mehr klappen und es kam soweit, dass ich zum Fahren ein Auto mit Automatik bekam und weitere 4 oder 6 Stunden benötigte bis ich wieder in der Balance war.

Wie war die Prüfung ?
Vor der Prüfung war ich sehr aufgeregt, mehr als vorm Examen, denn ich wusste, dass der Erfolg beim Führerschein viel mit Glück zu tun hatte.
Etwas Glück hatte ich dann auch, denn im Februar lag schön viel Schnee auf den Straßen mit der Konsequenz, dass ich nur vorwärts und nicht auch rückwärts einparken sollte. Letzteres erlernte ich erst, nachdem ich den Führerschein hatte. Ohne Schnee wäre ich evtl. durchgefallen, weil ich rückwärts nicht einparken konnte.

Bei dem ersten Fußgängerüberweg nach der Fahrschule musste ich anhalten, weil Menschen die Straße passierten. Ich bremste so abrupt, dass der "Prüfer" wachgerüttelt wurde und der Fahrlehrer machte seine Bemerkung, so dass ich wusste, mehr darf ich mir nicht erlauben und schaute an der nächsten Ecke auffällig nach rechts und immer wieder in den Rückspiegel usw.- zur Freude des Prüfers.
Als ich vor der Fahrschule das Auto wieder verließ, war ich nass geschwitzt, gut dass das der Prüfer nicht sah!

Weißt Du noch, welche(s) Automodell(e) Dein(e) Fahrschulauto(s) waren ?
Das Fahrschulauto war der damals gängige Opel Kadett.
Das Auto mit Automatik war ein Opel Rekord.
 
Welche Autos bist Du danach gefahren ?
Im April 1969 besorgte mir mein Bruder einen Opel Kadett - doch ein altes Modell für 2.000 DM. Das Auto war hellblau und das Dach dunkelblau - es hatte 32 oder 34 PS !!!! - Danach folgten etliche Opel: Kadett und danach Astra. Seit Mai 2016 fahre ich einen MOKKA mit 140 PS und bin von dem Auto begeistert - nicht nur wegen der tollen Sitze, Lenkradheizung usw. - ich gönnte mir beim Kauf etlichen Komfort, weil es mein letztes Wunsch-Auto sein wird.

Wie ist Dein Verhältnis zum Autofahren heute ?
Ich wurde bald eine sichere und umsichtige Autofahrerin und ich fuhr gerne - bis 2010.
Krankheitsbedingt setzte ich über drei Jahre fast aus, fuhr nur noch innerhalb der Stadt. Im Frühsommer 2013 startete ich dann wieder zur Fahrt auf der Autobahn und über viele Kilometer alleine ca. 650 Kilometer, um zur Reha zu kommen. Das war eine tolle Erfahrung - zurück ins Leben!!!
Im Mai/Juni 2016 war ich mit einer Freundin mit dem neuen Auto im Urlaub und wir legten gemeinsam etwas über 4.000 Kilometer zurück. Jede Strecke saß ich am Steuer. Wieder zu Hause angekommen, bedankte sie sich mehrfach, weil ich den MOKKA und uns so souverän über Berge und durch Täler gelenkt hatte.

Die PS der Autos zeigen auch, wie sich die Autos weiter entwickelt haben und dass meine Ansprüche auch gewachsen sind. Kurzfristig mal flott fahren können, mag ich. Ja, im neuen Auto mit dem höheren Sitzen genieße ich das Fahren im Alter (68 J.) noch einmal neu und bin dankbar, dass ich mich daran erfreuen darf.


Ingrid/ile




Wann hast Du den Führerschein gemacht, wie alt warst Du da ?
Am 12.01.1967; da war 25 Jahre alt - heute bin ich 75, hach, wie doch die Zeit vergeht ...

Wie war das so in der Fahrschule ?
Ich denke, wie damals überall, abends Unterricht, tagsüber Fahrstunden.

Wie war die Prüfung ?
Entsetzlich! Die schriftliche Prüfung, das waren damals noch Fragebögen + mündliche Befragung, hatte ich bestens bestanden, also eigentlich gute Voraussetzungen, aber ich hatte schon immer Angst vor Prüfungen, war bereits bei der Kaufmannsgehilfenprüfung so.
Eine der Prüflinge hatte im damals noch so neuen Kreisverkehr einen Unfall, unverschuldet (!), entsprechend war dann die Stimmung des Prüfers und ich war die Übernächste. War so aufgeregt und ängstlich, dass ich kaum die Kupplung halten konnte, so sehr zitterte ich. Hat er natürlich bemerkt und lautstark verkündet. Parklücke ging so .....
Ich denke, letztendlich hat ein Autofahrer, der verkehrt in "meine" Einbahnstraße fuhr, mir wohl den Führerschein gerettet; meinte später auch der Prüfer, denn ohne überhaupt nachzudenken stand ich mit einem Satz auf der Bremse. Seine Empfehlung bei der Aushändigung des Führerscheines, anfangs solle ich wohl am besten mit einer Begleitperson fahren, ich sei viel zu nervös und verkrampft.

Weißt Du noch, welche(s) Automodell(e) Dein(e) Fahrschulauto(s) waren ?
Ja, ein Käfer.

Welche Autos bist Du danach gefahren ?
Ebenfalls einen Käfer.

Wie ist Dein Verhältnis zum Autofahren heute ?
Nach zwei Beinahe-Unfällen (nicht von mir verursacht) habe ich allerdings einige Zeit später das Fahren aufgegeben. Selbst die "Auffrischung" = 10 (!) Stunden bei einer Fahrschule konnten mir die Angst nicht nehmen. Somit fahre ich schon lange nicht mehr!
und es bestand dann auch nicht mehr die Notwendigkeit ihn in einen kleinen neuen umzutauschen.


Karen



Wann hast Du den Führerschein gemacht, wie alt warst Du da ?
Mein alter Lappen ist vom 14. Juni 1979, damals war ich 21 Jahre alt - und somit habe ich für damalige Verhältnisse recht spät erst den Führerschein gemacht; alle meine Freunde hatten ihren Führerschein mit 18 Jahren in der Tasche.

Als ich den Führerschein bekam war mein ältester Sohn gerade 9 Monate alt, und Kinderarztbesuche und Einkaufen (besonders die großen Windelpakete) ging ohne Unterstützung vom Papa bei uns im ländlichen Raum gar nicht; ÖPNV war hier ein Fremdwort, ohne eigenes Auto und Führerschein war man aufgeschmissen - und der Papa hatte ja auch mal was anderes zu tun als Taxi für Sohn und Frau zu spielen. Ich kam ja aus der Stadt und kannte sowas gar nicht, war immer mit Bus und Bahn unterwegs gewesen, und nun mußte also der Lappen endlich her.

Wie war das so in der Fahrschule ?
Die Theorie war dröge - aber mußte halt sein. Die Praxis war echt prima - vor allem, wenn nicht der Besitzer der Fahrschule mit mir fuhr sondern einer seiner beiden Angestellten. Die hatten beide ihr Ausbildung bei der Bundeswehr gemacht und dort auch lange unterrichtet, und die Beiden hatten immer wieder tolle praktische Tipps, die vom Besitzer nie kamen.

Wie war die Prüfung ?
Theorie war kein Problem - man hatte ja gut gelernt!

Bei der Praxis gab es ein winziges Problemchen, als der Prüfer meinte, mein Verhalten vor einer Fußgängerampel kritisieren zu müssen - nach der absolvierten Prüfung, nicht bei der Fahrt! Impulsiv wie ich damals war, wollte ich noch mit ihm diskutieren, aber mein Fahrlehrer bedeutete mir "Ganz ruhig bleiben!". Ich nickte also "zerknirscht" und bekam meinen Lappen.

Später meinte mein Fahrlehrer zu mir, ich hätte an der Ampel alles richtig gemacht, aber gerade DIESER Prüfer suche immer irgendein Haar in der Suppe, und am Besten käme man dann ohne argumentieren weiter.

Weißt Du noch, welche(s) Automodell(e) Dein(e) Fahrschulauto(s) waren ?
Ich bin in der Fahrschule VW Golf gefahren - aber nun frag nicht, welcher das war!

Welche Autos bist Du danach gefahren ?
Als erstes bin ich einen Ford Fiesta gefahren, später Ford Escort, Ford Econovan (ein Kleinbus), Ford Focus, Ford Mondeo, Ford Fusion, Peugeot 807 und bei Bedarf (z.B. Aus- und Umzüge meiner Jungs) Sprinter und andere - auch größere - LKW-Transporter.

Wie ist Dein Verhältnis zum Autofahren heute ?
Ich bin immer sehr gern Auto gefahren, mit dem großen Mondeo, den wir von Schwiegermutter übernommen haben, als sie nicht mehr fahren konnte, und der viel mehr Pferdestärken hatte als unsere anderen Autos, war ich auch gerne schnell unterwegs.

Leider fahre ich nun schon seit einigen Jahren nicht mehr selbst, weil ich durch Gefühlsstörungen in den Beinen nicht mehr zuverlässig erspüren kann, welche Pedale ich trete und ob ich auch gut "draufstehe" oder sie nur am Rand erwische - das ist einfach zu gefährlich, und so musste ich mich schweren Herzens von einem großen Teil Selbständigkeit trennen.

Unser jetziges Auto, einen VW Caddy, der meinen Rolli gut transportieren kann, bin ich nie gefahren.


Diese Serie wird fortgesetzt ...



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