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 Die Aufgabe ist: (Du sagst mir, wo ungefähr du wohnst und ich suche dir eine Straße aus, die ich nicht kenne und du vielleicht auch nicht. Du fährst dorthin, steigst aus dem Auto aus oder vom Fahrrad, stellst den Timer auf dem Handy und dann hast du 30 Minuten Zeit, zu fotografieren. Von all den Bildern suchst du dann 10 aus, die ich zeigen werde.) In dieser Folge: Mira I Mira schickte mir vor vier Tagen diesen Text: Hallo, lieber Engelbert wegen der zu erwartenden Hitze, wollte ich morgens auf Straßensafari gehen, doch erst gegen kurz vor 12 kam ich aus dem Haus. Nach knapp einer halben Stunde war ich an Ort und Stelle. Wegen der Hauseinfahrten mochte ich nicht gleich am Beginn der Straßen parken und fuhr 5 Häuser weiter. Für das Foto "Straßenschild" ging ich daher einige Meter zurück und hatte den Eindruck, keine Katze, kein Hund und nicht ein Mensch begrüßen mich, tote Mittagszeit in typischer Siedlung mit großen Wohnungen für eine bis vier Familien. Für das Selfie unterm Straßenschild nahm ich meinen Sitz am Rollator ein und kam mir für einen Moment am Beginn einer längeren Straße an ihrem tiefsten Punkt etwss verlassen und alleine vor. Kaum saß ich und suchte die richtige Einstellung für die Kamera, da knurrte es vielsagend hinter mir. Ja, hinterm Zaun spielt hier das Leben ;). Ich redete auf den Hund ein, er bellte inzwischen und immer lauter, was mir entsprechen peinlicher wurde. Eine ältere Dame schaute über den Zaun und ich stammelte eine Entschuldigung und begrüßte sie. Ich erzählte von meinem "SF-Auftrag für Fotos zur Freude und um bezeugen zu können, wie schön unsere Welt auch ist". Die Dame belobigte das Projekt und wünschte mir viel Erfolg bei meinen Entdeckungen. Sie erzählte, dass mit dem Bau der Häuser 1976 begonnen wurde. Also ist alles nun geworden und gewachsen, eine schöne fertige Siedlung. Selbst leises Hämmern an einem Haus strömte noch Ruhe und Beschaulichkeit aus. Zweimal sprachen Nachbarn mit einander, das klang vertraut und freundlich zu mir herüber. Ein Herr kam hinter einer Hecke vor um zu fragen, ob ich etwas suche. "Ja, nach schönen Fotomotiven" - sonst sei ich harmlos. So sprach ich mir selbst Mut zu, denn in Vorgärten per Kamera "schnüffeln" war mir anfangs doch komisch ... bis ich das Gefühl entwickelt hatte, SF-Reporterin zu sein ;)) ... und in der GUTEN SACHE unterwegs zu sein, schenkte mir das erforderliche Selbstbewusstsein :). Ich entwickelte Standards: die Intimsphäre zu achten und nicht zu provozieren oder verheimlichen wollen. Wäre die Straße noch länger gewesen, ich wäre bis ans Ende der Welt gegangen. Sie war abwechslungsreich, ALLES erschien mir geschmack- und liebevoll bis edel, klar und individuell. Zwei Häuser waren wie Zwillinge, sonst hatte jedes seinen Charakter wie auch die Farben und Hersteller der Autos. NICHTS wirkte für mich wie "zur Schau gestellt", sondern wie "so erfreue ich mich am Leben‼". Daher wechselte meine Rolle sehr schnell von der Schnüfflerin zur Dokumentatorin :)). Weil ich die STOPP-Uhr nicht richtig einstellte ging ich 45 Minuten. Dazu verlängerte sich die Straße nach einer Kreuzung und zeigte weitere Unikate, die ich per Kamera einfangen wollte. Obwohl die Straße ansteigend verlief meine ich, das Glückslos gezogen zu haben. EIN E-Postauto begegnete mir, doch der Bote wusste nicht, warum es für BONN zugelassen wurde. Am Ende der Straße kam mir ein Herr entgegen (84 J), der über 2 Stunden drei Kinder (1,3 u. 7 J. alt) beaufsichtigt hatte, weil die Mutter mit dem 4. KIND in die Klinik hat müssen. Er fühlte sich platt und stand fast atemlos vor mir. Auch ihm erzählte ich von SF und seine Augen strahlten immer mehr, als ich ihm berichtete, was mir in der Straße aufgefallen sei. "DAS ist ja eine ganz neue Wertschätzung", er wohne über 30 Jahre in der Straße und freue sich nun, meine Eindrücke überprüfen zu können :)) und Hunde und Katzen gäbe es einige hier. Das war für mich eine intensive und tolle Tour. Wunder-voll ist deine Idee, lieber Engelbert. DANKE ❣❣❣. Anmerkung Engelbert: Das lasse ich jetzt mal einfach so stehen ... |