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9. Oktober 2023




Die Aufgabe ist:

(Du sagst mir, wo ungefähr du wohnst und ich suche dir eine Straße aus,
die ich nicht kenne und du vielleicht auch nicht.
Du fährst dorthin, steigst aus dem Auto aus oder vom Fahrrad,
stellst den Timer auf dem Handy und dann hast du 30 Minuten Zeit, zu fotografieren.
Von all den Bildern suchst du dann 10 aus, die ich zeigen werde.)

In dieser Folge:

Gise

Gise zeigt und schreibt ... bzw. zuerst zeige ich mal Gise.

Ich habe sie gefragt "Sachmal Gise ... du musst dich für jedes Bild auf die Straße setzen ?"

Neeeee, ich setz mich doch nicht auf die Straße! Ist denn Fasching? Auf und nieder, immer wieder ...

... und dann hat sie mir gezeigt, wie sie fotografiert:



Ich hatte dann noch eine Frage: "Und wie trägst du das Teil?".

Gise: "Ich schiebe meine linke Schulter zwischen 2 der 3 Stativbeine,
so dass die Kamera dann auf meiner Schulter sitzt.".

Ich: "Wird das Ganze normal, weil es nicht anders geht oder bleibt es lästig?".

Gise: "Keine Ahnung, ich kenne es nicht anders, mir fehlen vergleichbare Erfahrungen.".

Ich: "Sag mal ... auffälliger als du ist ja niemand, wenn er durch die Straßen geht und fotografiert,
wie kommst du damit zurecht?".

Gise: "Du, erstaunlicherweise werde ich ganz selten angesprochen.
Und wenn, dann werde ich gefragt, ob ich schöne Bilder machen würde.".

Ich: "Da gibt's dann doch die Beißhemmung, eine Frau ohne Arme zu fragen, was sie denn da macht.".

Gise: "Manchmal werde ich gefragt, ob ich Hilfe bräuchte,
wenn ich die Kamera feinmotorisch in Position bringe und am Zoom herumfeile.
Da frage ich direkt zurück, wobei er (es sind immer nur Männer, die mir ihre Hilfe anbieten)
mir helfen wolle, beim Aussuchen des Motivs? ;).".


Und nun spricht und zeigt Gise alleine:

Als Engelbert mich anschrieb, dass er meinen Namen aus dem Lostopf
für die Fototour gezogen hat, habe ich mich riesig gefreut und ich war gespannt,
wo er mich hinschicken würde.

Dann kam die Enttäuschung ... nein, kein mir völlig unbekanntes Dörfchen
auf der schwäbischen Alb sollte es sein, sondern ausgerechnet Neckarhausen,
einem Teilort von Nürtingen. Durch Neckarhausen fahre ich,
wenn ich meinen Vater oder meine Tochter im Ostalbkreis besuche.

Neckarhausen ... Auto hinter Auto schleichen auf der B297 mit 30 km/h
zwei ewig lange, schnurgerade Kilometer durch den Ort.
Ätzend. Da bin ich froh, einen Tempomaten zu haben ... mein Bleifuß ist einfach zu schwer.

Aber dann dachte ich, warum nicht, die Straße ...



... in die Engelbert mich schickte, kannte ich nicht.
Okay, Herausforderung angenommen!



Die Neckartailfinger Straße fängt hinter dem Auto im Bild an.




... und schlängelt sich 450m durch Neckarhausen (Nürtingen).

Wie man sieht, stehen die Häuser dicht an der Straße.
Dennoch sind vor den meisten Häusern Pflanzen und Schnickeldies und Schnickeldas.














Das war wohl einmal eine Wirtschaft.
Heute hat ein Zahnarzt seine Praxis darin untergebracht.




Typisch sind die Sitzbänke vor den Häusern.






Der hat wohl nicht mehr alle Latten am Zaun ... .

Am Ende der Tour spürte ich wieder die Enttäuschung.
Nichts Spannendes war passiert, nichts Sensationelles gab es zu fotografieren.

Ich kann nicht sagen, dass ich eine Fototour durch eine Straße nie wieder machen würde,
sollte Engelbert wieder eine derartige Aktion starten, bin ich auf jeden Fall noch mal dabei.
Es muss ja nicht jeder Ort so langweilig sein wie Neckarhausen :-D.
 



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