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12. Februar 2024


Heute sind wir hier ...



... bzw. Ina P. war hier und nimmt uns heute mit,
damit wir auch sehen können, was sie gesehen hat.

Wo sind wir hier überhaupt ?

Weihnachtsbaum ?
Narrenwappen ?

Schauen wir mal genauer hin:



Herrschaftshaus "Bettscholdt-Blumeneck" ... gut gut.



Oberrh. Narrenschau ... scheint ja zum heutigen Tag zu passen ;).



Welle-Bengel ... wer immer das ist.



Verb Oberrh Narr ...

... was ausgeschrieben "Verband Oberrheinischer Narrenzünfte" heißt.

Okay ... und nun ?
Nehmen wir an einer Faschingssitzung teil ?
Aber keinesfalls ?
Lernen wir den Vorsitzenden kennen ?
Nein ?
Gehts um das Haus, also um die Bausubstanz ?
Auch nicht ?

Was denn ?

Wir gehen in eine Ausstellung ... hä ?

Ja, genau ... ich lasse mal Ina P. erzählen:


Vor ein paar Tagen waren wir im Museum des VON (Verband Oberrheinischer Narrenzünfte) in Kenzingen.
Der Verband wurde 1937 von 7 Zünften aus der Umgebung gegründet.
Der VON hat heute 80 Mitgliedszünfte und ist in 6 Vogteien gegliedert.
Ziel des Verbandes ist die Erhaltung und Pflege alter fasnächtlicher Bräuche.

Die "Oberrheinische Narrenschau" in Kenzingen wurde 1976 eröffnet und 1979 sowie 1984 erweitert.
Die Narrenschau in Kenzingen befindet sich in einem
historischen Gebäude der traditionellen Üsenbergstadt, die 1249 gegründet wurde.
Auf 5 Etagen werden über 300 Narrenfiguren in ihrem Häs,
dem alemannischen Narrengewand, und über 600 Masken, Larven und Schemen,
welche kunstvoll geschnitzt sind, vorgestellt.
Sammlungen von fasnächtlichen Orden und Emblemen, Urkunden, Glasmalereien,
Plaketten, Puppen und Gemälde runden die Narrenschau ab.


Im Erdgeschoss



Hier findet man die Vogtei (Ortsbezeichnung, früher nannte man so einen Gerichtsbezirk) Nördlicher Breisgau/Elztal.
In dem alten, früher vorderösterreichischen Gebiet nördlich von Freiburg finden sich in vielen Orten des Elztals
bis zu den Schwarzwaldhöhen und in der alten Narrenstadt Kenzingen sogenannte Häsfiguren,
die für die Landschaft repräsantiv sind.
Als Häs wird hier bei uns das Narrenkostüm bezeichnet,
welches aus einem vollständig handgearbeiteten Narrenkleid, sowie einer meist
aus Holz geschnitzten Maske, oft auch Larve genannt, besteht.




Ein "Kleebolle" ... ein blühender Klee.




Biberacher Fasent mit Bergwerksgeist, Reiherhexe und Biber.




Schuttig aus Elzach (mit Schneckenhäuschen)







1. Obergeschoss:



Hier ist die Vogtei Ortenau. Nördlich des Breisgaus schließt sich die Ortenau an,
eine Landschaft in der zahlreiche alte Zünfte die Fasnet seit Jahrhunderten begingen
und junge Zünfte brauchtumsgerecht auftreten.
Zahlreiche Hexenzünfte stellen sich gemeinsam in einem Raum vor.
Ebenfalls auf diesem Stockwerk vertreten ist die Brauchfasnet des Landes Tirol.




Eine Selbacher Eule.








Masken aus Tirol.




Im Hexenzimmer.


2. + 3. Obergeschoss:







Hier findet man zwei Vogteien. Die Vogtei Mittlerer und Südlicher Breisgau sowie die Vogtei Hochschwarzwald.
Im Hochschwarzwald gibt es zahlreiche Orte mit langer fasnächtlicher Tradition,
die eine urige Fasnet pflegen und bewahren.
In Gemeinden "hoch obe uf em Wald" hat die Fasnet einen hohen Stellenwert.


4. Obergeschoss:



Vogtei Dreiländereck. Das Dreiländereck ist die mitgliederstärkste Vogtei.
Entlang des Rheins von Istein bis Rheinfelden und im Wiesental entwickelte sich eine Fasnet,
die stark von schweizerischen Elementen geprägt ist und in ihrer Gestaltungsform
von den anderen Vogteien abweicht.
Guggemusiken und Waggis prägen die fasnächtliche Szene der "Hebel-Alemannen".
Nicht große Zünfte, sondern viele örtliche kleine "Fasnachtscliquen" dominieren in der Region.


Im Keller:



Hier ist die Vogtei Freiburg.
Die Freiburger Fasnet wurde erstmals im Jahre 1283 erwähnt
und hat eine alte Tradition, die sich im Laufe der Jahrhunderte wandelte.
Die 1934 gegründete Breisgauer Narrenzunft hat 34 Narrennester (Zünfte).

Im Keller ist ein original gepflasterter Boden, welcher dem Freiburger Rathausplatz nachempfunden wurde.
Ebenfalls im Keller befindet sich die "Hockstube" mit tollen geschnitzten
Bänken und Tischen zum gemütlichen zusammenhocken.



Oben: Hemdglunker (= Nachthemden und Schlafkappen) Umzug




Glasfenster mit verschiedenen Schallmeien.


Es grüßt Euch die Ina P. ...



... die hier eine Basler Larve (in Basel heißen die Masken Larven) trägt.
Man sieht nicht allzuviel und wenn man so eine Maske mal
3-4 Stunden trägt, dann muss man schon ein starkes Genick haben.
Aber es war toll, mal so eine Maske getragen zu haben.
 



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