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31. März 2024


Ladybird erzählt heute eine ihr gut bekannte
und oft in den Walldorfschulen erzählte Ostergeschichte nach.
Nicht nur das, sie hat die Geschichte auch illustriert:


Eine Osterhasengeschichte



Es war einmal eine Osterhasenmutter und ein Osterhasenvater, die hatten 7 Kinder.
Sie wohnten draußen im Wald, wo die Tannen stehen.

In der Woche vor Ostern sagte der Osterhasenvater zu den Hasenkindern:
"Wir wollen sehen, wer die Eier am besten verstecken kann,
der soll in diesem Jahr der Osterhase sein."

Die Osterhasenmutter holte einen Korb mit 7 Eiern und der Osterhasenvater
rief die 7 Hasenkinder herbei und sagte zum ältesten Hasenkind:
"Nimm dir ein Ei aus dem Korb und bringe es zu dem Garten, wo die vielen Kinder sind."



Da nahm das älteste Hasenkind das goldene Ei aus dem Korb
und lief mit ihm durch den Wald, über den Bach, aus dem Wald heraus,
über die Wiese, bis es zum Garten kam.
Da wollte es über das Tor springen, machte aber einen Satz,
der war viel zu groß und gewaltig, und das Ei fiel herunter und ging kaputt.
Traurig kehrte der Hase nach Hause zurück.



Das war nicht der rechte Osterhase.

Nun war der zweite Hase an der Reihe.
Er nahm das silberne Ei und lief mit ihm durch den Wald.
Da kam eine Elster geflogen und schrie:
"Gib mir das Ei, gib mir das Ei, ich schenke dir einen Taler."
Und ehe sichs der Hase versah, hatte die Elster das Ei mit in ihr Nest genommen.
"Reingefallen", rief sie und lachte.
Traurig kehrte der Hase nach Hause zurück.



Das war auch nicht der rechte Osterhase.

Nun kam der dritte Hase an die Reihe.
Er nahm das Schokoladenei und lief mit ihm durch den Wald.
Da kam von einer hohen Tanne ein Eichhörnchen gesprungen
und machte große Augen und fragte: "Schmeckt es denn gut, das Ei?"
"Ich weiß nicht", antwortete das Häschen, "ich will es den Kindern bringen."
"Lass mich doch mal probieren," sagte das Eichhörnchen.
Und das Eichhörnchen schleckte und weil es so gut schmeckte,
leckte und schmeckte der Hase mit, bis das ganze Ei aufgeschleckt war.
Der Hase ließ die Ohren hängen und schlich nach Hause zurück.



Er war auch nicht der rechte Osterhase.

Nun war der vierte Hase an der Reihe.
Er nahm das gesprenkelte Ei und lief mit ihm durch den Wald.
Er überquerte den Bach auf einem Baumstamm und als er in der Mitte des Baumstamms war,
schaute er hinunter und sah sich im Wasser wie in einem Spiegel.
Und als er sich so anschaute, da fiel das Ei holterdipolter ins Wasser und schwamm davon.
Traurig hoppelte der Hase zurück zu seiner Familie.



Das war auch nicht der rechte Osterhase.

Nun war der fünfte Hase an der Reihe.
 Er nahm das gelbe Ei und lief mit ihm durch den Wald,
über den Bach, aus dem Wald heraus und über die Wiese.
Da begegnete ihm der Fuchs und sagte:
"Komm doch mit in meine Höhle und zeige meinen Kindern das schöne Ei."
Die Fuchskinder freuten sich und fingen auch gleich an mit dem Ei zu spielen.
Dabei stießen sie es gegen einen Stein und es ging kaputt.
Der Hase war traurig und lief zurück nach Hause.



Das war auch nicht der rechte Osterhase.

Nun war der sechste Hase an der Reihe.
Er nahm das blaue Ei und lief mit ihm durch den Wald,
über den Bach, aus dem Wald heraus und über die Wiese.
Dort begegnete ihm ein anderer Hase.
Unser Hase legte das Ei auf den Weg und begann, mit dem anderen Hasen zu raufen.
Das ging nur so pitsch patsch mit den Hasenpfoten, bis der andere Hase endlich weiter lief.
Als unser Hase das Ei suchte, war es kurz und klein getreten.
Traurig kehrte er zurück zu seiner Familie.



Er war auch nicht der rechte Osterhase.

Nun blieb nur noch der jüngste und kleinste Hase übrig.
Er nahm das rote Ei und lief durch den Wald.
Er begegnete einem anderen Hasen und ließ ihn vorbei laufen.
Als der Fuchs kam, schlug er ein paar Hasenhaken und lief weiter.
Das Eichhörnchen sprach ihn an, doch er blieb nicht stehen.
Als die Elster schrie, rief der kleine Hase nur: "Keine Zeit, keine Zeit, ich muss weiter."
Als er an den Bach kam, balancierte er mit leichten Sprüngen
über den Baumstamm und überquerte das Wasser.
Er lief über die Wiese bis zu dem Garten beim Haus.
Das Tor war geschlossen.
Der kleine Hase machte einen Satz, nicht zu groß und nicht zu klein,
landete im Garten und legte das rote Ei in das Nest, das die Kinder gebaut hatten.



Das war der rechte Osterhase.
 



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