So, heute legen wir endlich los. Um 15.30 Uhr heißt es Leinen los.
Zu Klängen von James Last "Biscaya".
Was uns übrigens bei jedem Ablegen begleiten wird.

Doch viel Zeit, um an Bord zu stehen und aufs Wasser und die Landschaft zu schaun, bleibt nicht.
Der unvermeidliche Übungsalarm, mit der Rettungsweste unterm Arm,
versammelt alle Gäste wieder in der Panoramabar.
Hier wird das Anlegen der Weste gezeigt und das Verhalten im Fall der Fälle.
Nach einer halben Stunde ist alles gesagt und wir erfahren noch,
dass es jetzt gleich Kaffee und Kuchen gibt und anschließend werden
die ersten Ausflüge vorgestellt, die man dann auch gleich buchen kann.

Und so sitzen wir weiter, hören und sehen, überlegen und planen.
Das Buchen geht ganz einfach.
Man kreuzt auf der Liste die gewünschten Ausflüge an, gibt die Liste ab
und irgendwann später soll man dann bitte an die Rezeption kommen und bezahlen.

Nur nicht alle jetzt und alle auf einmal.
Der Satz ist aber vollkommen umsonst.
Kaum ist es ausgesprochen, springen die ersten auf und stürmen die armen Damen.
Ein Riesenpulk um die zwei Schalter, keiner kommt mehr durch,
dieses Phänomen begleitet uns durch die ganze Reise.

Schon geht’s weiter mit dem nächsten Programmpunkt, das Abendessen.
Gibt’s ab 19 Uhr, für alle eine Tischzeit, denn es sind ja nur 157 Passagiere,
die alle einen festen Sitzplatz haben.

Unsere Kabine liegt ziemlich nahe am Restaurant.
Und noch während ich vorm Spiegel sitze, um mich fertig zu machen,
höre ich vor der Tür Stimmengemurmel und Fußgetrappel.
Ich öffne und traue meinen Augen nicht, der ganze Flur voller Menschen,
die anstehen, um ins Restaurant eingelassen zu werden.

Ich bin sprachlos.
Es ist, als wären alle am Verhungern und es gibt nur begrenzte Portionen.
Tatsächlich dauert es mehr als 10 Minuten, bis sich der Stau vor unserer Kabine
aufgelöst hat und wir uns auf dem Weg machen.

Die beiden Paare, die unseren Tisch teilen, sind sehr freundliche, herzliche Menschen.
Es wird sich begrüßt, man stellt sich gleich mit Vornamen vor.
Und dann geht’s auch schon los.
Unser Ober stellt sich vor, der uns die ganze Reise über bedient.
Er fragt als erstes, ob er auf irgendwelche Allergien achten muss, macht sich Notizen
und das funktioniert dann auch die ganze Reise.

Er berät unsere betroffene Tischnachbarin auch bei jedem Menüpunkt
und hat auch immer ein offenes Ohr für Änderungswünsche von Beilagen.

Während des Essens fahren wir durch einige Schleusen, es wird langsam dunkel
und das Flussufer ist nur noch zu erkennen, wenn wir an Ortschaften vorbeifahren.
Es ist eine entspannte Atmosphäre, wir unterhalten uns angeregt,
gehen nach dem Menü noch mit den Tischnachbarn in die Bar auf einen Absacker
und um 23 Uhr begeben wir uns auf unsere Kabine.

Die ist gelüftet, es gibt frische Handtücher,
auf dem Tisch steht eine Wasserflasche und zwei Gläser.
Und die Betten sind gemacht.
Wir fallen nur noch in die Matratze, mit Blick nach draussen und freuen uns
auf unseren ersten Ausflug, morgen in Bratislava, der Hauptstadt der Tschechei.