Während des Abendessens hat unser Schiff abgelegt.
Kurz hinter Bratislava durchfahren wir die letzte Schleuse für längere Zeit.
Wir sind wieder unterwegs.

Unser nächstes Ziel ist Budapest.



Eines meiner persönlichen Highlights, denn in Budapest waren wir 1988 schon einmal.

Aber erst einmal schlafen wir tief und fest, die Geräusche sind uns jetzt schon vertraut.
Das leise Brummen der Schiffmotoren, die wir nur sehr unbewusst wahrnehmen.
Durch das Programm, das ja Abends auf der Kabine liegt,
wissen wir, es gibt ab 7 Uhr Frühstück.

Um 8.15 Uhr erreichen wir Budapest, zu diesem Zeitpunkt sind natürlich
alle Passagiere auf dem Sonnendeck.
Per Bordlautsprecher erklärt uns unsere Reiseleiterin
die Sehenswürdigkeiten am Ufer und die Brücken, unter denen wir durchfahren.

Um 9 Uhr beginnt dann schon die erste Stadtrundfahrt.
Das Gedränge ist wie immer groß, obwohl jeder, der eine Ausflugskarte hat,
rechtzeitig von Bord kommt und zu seinem Bus gewiesen wird.

Wir machen uns auf eigene Faust auf den Weg, mit Stadtplan bewaffnet
suchen wir den Heldenplatz und die Andrassy-Allee, die uns in Erinnerung geblieben ist.
Und wir sind erstaunt, wie schön, sauber, aufgeräumt und groß alles ist.
Das Milleniumsdenkmal, das weite Rund mit den Helden der ungarischen Geschichte,
all das beeindruckt schon sehr, wenn man da als kleines Menschlein davor steht.

Wir schlendern noch ein bisschen die Allee entlang,
und müssen ja schon wieder zurück zum Schiff,
denn das Mittagessen wartet schon auf uns.
Und fußlahm sind wir auch.

Am Nachmittag beginnt ein Busausflug in die Puszta und auf ein Gestüt,
aber wir sind keine Pferdenarren, und so pflegen wir erst mal unsere heißen Fußsohlen,
genießen das fast leere Schiff und somit die beinahe ungeteilte Aufmerksamkeit des Deckstewards.

Wir lassen uns vom Straßenlärm berieseln.
Die Straßenbahn rattert über die Elisabethbrücke, vor der wir liegen,
Autos hupen, Polizei fährt beinahe minütlich mit lautem Sirenengeheul.
Gemütlich ist was anderes.
Aber wir haben ja heute noch einen langen Abend vor uns.

Pünktlich zum Kaffee füllt sich das Schiff.
Und dann gibt es einen Diavortrag in der Panoramabar über die Geschichte von Budapest.
Wir genießen den Tagescocktail, das vorgezogene Abendmenue und dann
geht’s auf die nächtliche Stadtrundfahrt, die wir gebucht haben.

Zuerst fahren wir auf der Pester Seite entlang der Donau,
an der neuen Oper und den Markthallen vorbei, durch die Andrassy-Allee,
über den Heldenplatz, am Stadtwäldchen mit Tierpark und der Stephansbasilika vorbei.
Über den großen Ring mit den Theatern, unter uns fährt
die weltweit zweitälteste U-Bahn der Welt, erfahren wir.

Dann geht es über die Margarethenbrücke auf den Burgberg mit dem Burgpalast.
Hier gibt es eine kleine Rast und wir gehen durch einen kleinen Park
um plötzlich freien Blick auf die wunderschön beleuchtete Stadt,
das dunkle Band der Donau und auf unser Schiff werfen zu können.
Auf einmal sind alle ruhig und genießen einfach nur.

Doch lange Aufenthalte gibt es auf der Reise nicht.
Der Bus fährt uns weiter, wir erreichen das Burgviertel mit Matthiaskirche und Fischerbastei.
Alles ist in wunderbar sanftes Licht getaucht, es sind nur noch wenige Touristen
um diese Tageszeit dort oben, denn Besichtigungen gibt es keine mehr.

Auf dem Platz vor der großen Kirche ist ein Bronzemodell aufgebaut,
das den Platz als Miniatur für sehbehinderte erfühlbar macht.
Beschriftet in Blindenschrift und von vielen Händen schon ganz blank poliert.
Auch hier haben wir nicht allzulange Aufenthalt.

Über den Gellertberg, vorbei am berühmten Hotel Gellert und dem gleichnamigen Thermalbad
erreichen wir nach beinahe 3 Stunden unser schwimmendes Hotel wieder.

Rechtzeitig zum Mitternachtsbüfett.
Wir genießen noch ein Glas Wein mit unseren Tischnachbarn,
die zufällig auch noch in der Bar sind, teilen unsere Tageseindrücke
und dann geht’s auch schon in die Kabine.

Wir dürfen Budapest noch einen weiteren anstrengenden Tag genießen.