Es ist soweit. Die letzten Flusskilometer liegen hinter uns. Frühstück
ist ab halb 8 Uhr, fast Ausschlafen ist das heute. 16 Tage, die wie im
Flug vergangen sind. Aber wir haben uns hervorragend erholt.

Ausschiffungprogramm, Beginn 9 Uhr: Wir haben ja die
Informationsveranstaltung geschwänzt, aber in unserem Tagesprogramm
steht ja genau, was zu tun ist.
Da wir mit dem Auto angereist sind, das jetzt 16 Tage lang wohlverwahrt
im Parkhaus stand, haben wir blaue Kofferanhänger bekommen. Das zeigt
der Mannschaft, in welchen Bus diese Koffer geladen werden. Andere
Koffer haben andersfarbige Anhänger für verschiedene Reiseveranstalter,
für Bahnpassagiere...
Bevor man zum Frühstück geht, soll man die Koffer vor die Kabinentür
stellen. Gut, das macht den Flur sehr eng, aber man kommt vorbei. Und
außerdem, heißt es, soll man ja im Frühstücksraum sitzen bleiben, bis
alle Koffer vom Schiff sind. Logisch, klappt nicht immer. Ein paar
Kabinen haben die Koffer nicht vor der Tür, manchmal fehlt der Anhänger
... mittlerweile kann man nur schmunzeln, weil es immer die gleichen
Kandidaten sind, die dann aufspringen und zum Restaurant rauslaufen.
Es kommt eine Durchsage, alle Koffer sind jetzt von Bord. Bitte jetzt
die Kabine räumen und um halb 10 Uhr alle Gäste bitte in der Panoramabar
versammeln. Es wird ernst. Verabschiedet haben wir uns von unseren
Tischnachbarn ja schon gestern Abend. Trotzdem finden wir unseren
Stammplatz an der Bar. Heute ohne Alkohol, obwohl nur wir mit dem Auto
fahren müssen.
Es wird informiert, in welcher Reihenfolge ausgeschifft wird. Wir (und
ein paar andere) als Eigenanreisende werden als letzte das Schiff gegen
halb 11 Uhr verlassen.
Beim Verlassen des Schiffes sind außerdem die Kabinenkarten abzugeben.
Kaum ist die Reiseleitung fertig mit der Aufzählung, springen die ersten
schon auf und wollen raus zu ihrem Bus. Doch es steht noch keiner zur
Abfahrt bereit, die werden alle noch beladen. Außerdem kommt erst die
Putzmannschaft an Bord. Lebensmittel für die nächste Reise werden mit
LKWs angefahren. Es ist ein Gewusel. Schön von innen mit anzusehen, wenn
man nicht mitarbeiten muss.
Und dann, die große Überraschung, der Bus für die Eigenanreisenden ist
fertig, die Passagiere bitte zur Rezeption kommen. Große Entrüstung ...
warum die, warum nicht wir. Wir amüsieren uns das letzte Mal, ein
letzter freundlicher Gruß zu unserer netten Reisebegleitung und dann
sind wir schon draussen. Es ist nur ein kleiner Bus, wir sind nur zu
sechst, die ins Parkhaus gebracht werden, darum gings schneller.
Wir fahren durch den morgendlichen Berufsverkehr, der Alltag ist sofort
wieder da. Am Parkhaus zeigen wir den Abholschein für unser Auto vor. Es
wird uns sogar vorgefahren. Dabei kommt eine Mitarbeiterin auf uns zu
mit einem Kuvert…eigenartig. Es wurde dem Parkhaus vor ein paar Tagen
zugeschickt und soll uns mit dem Auto übergeben werden. Wir laden die
Koffer ins Auto, stellen uns ein wenig abseits ab und öffnen das Kuvert.

Es ist ein Brief. Von unserem Sohn. Er hat für den heutigen Tag eine
Party mit Freunden geplant und dabei übersehen, dass wir ja heute schon
nach Hause kommen. Er hatte sich einen Tag im Kalender geirrt. Und weil
sein Geschenk zu meinem Geburtstag im Februar, zwei Tage Wellness im
Lieblingshotel, nicht geklappt hat, hat er eben die zwei Tage jetzt im
Anschluss an die Schiffsreise spendiert.

Na gut, dass wir noch etwas an frischer Kleidung übrig haben. Obwohl,
viel braucht man da nicht, Hose und Pulli zum Frühstück und Abendessen.
Bademantel gibt’s vom Hotel, Badekleidung brauchen wir nicht ... eine
wunderschöne Überraschung.
Es sind heute also nur knapp 50km zu fahren. Wir kommen etwas zu früh,
bekommen ein Glas Sekt und Kanapees zur Begrüßung und dürfen nach einer
halben Stunde unser Lieblingszimmer beziehen. Gut, dass ich meine Koffer
immer so packe, dass frische Wäsche immer extra bleibt. So muss ich
nicht mal umpacken.

Kleidung runter, Bademantel an und Badetascherl geschnappt und ab ins
Bad. Meine erste Massage bekomme ich kurz vor dem Abendessen.

Tiefenentspannt geht’s an das Bayerische Büffet, auch mal wieder gut. Und
dann, nein, nicht in die Bar, nur ins Bett. Bei weit offenem Fenster
Landluft einatmen, am nächsten Morgen aufwachen, Frühstücken, Kosmetik
und Massage genießen, zwischendurch ein Schläfchen halten. Und am
Sonntag, nach zwei zusätzlich geschenkten Tagen, geht die Reise
endgültig nach Hause.
Und daheim – keine Spur von Party, alles blitzeblank geputzt. Ich bin
stolz auf unseren Bub.

Ich hab mich gefreut, mit euch diese Reise noch einmal mitmachen zu
können. Gerade in Wochen, die unser Leben doch so ziemlich auf den Kopf
gestellt haben. Aber es war mir jeden Tag eine gute Stunde Auszeit, die
Bilder zu sortieren, mein Reisetagebuch durchzublättern und Erinnerungen
aufzufrischen.
Habt Dank für eure freundlichen Kommentare. Und sollten noch
irgendwelche Fragen kommen, ich werde versuchen, sie alle zu
beantworten. Bleibt gesund und danke an Engelbert, für die Geduld mit
mir am Anfang.
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