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August  25
 

Otto (9)


Otto - was bisher geschah:

In der in Marlenes Wohnung gefundenen Dose war wirklich Geld. Otto war gerade in Gedanken bei Marlene und fand auf seine vielen Fragen keine Antwort, als die Tür aufging.

Otto flüchtete ins Bad ...

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Otto stand schweißgebadet im Bad von Marlenes Wohnung ... in letzter Sekunde war er an der sich öffnenden Tür vorbeigehuscht und ins Bad gesprungen ... die Türe nur anlehnend, um jedes Geräusch zu vermeiden.

Gott sei Dank wurde gleichzeitig beim Öffnen der Tür noch mal "Frau Schmitz" gerufen, so dass seine Schritte während des Rufens untergegangen sind.

Durch den Türspalt sah Otto zwei Herren in die Wohnung gehen. Ein älterer Herr mit Aktentasche und ein jüngerer mit Werkzeugkoffer und Arbeitskleidung.

Der Herr mit der Tasche sagte zum Anderen "danke für ihre Hilfestellung, sie war jetzt zwar nicht nötig, weil die Tür offen war, aber vielen Dank. Wenn ich noch mal so was habe, dann melde ich mich wieder". "Keine Ursache, bin jederzeit zur Stelle, wenn sie mal wieder in eine Wohnung wollen. Hat da mal wieder jemand nicht bezahlt ?" "Ja, schon seit Monaten ..."... der Handwerker verschwand dann.

Ganz legal, dass die Beiden in die Wohnung eindrangen, schien das Otto nicht zu sein ... doch was nützt es Otto, wenn der Mensch illegal in der Wohnung ist, er war nun mal da.

Und er stand auf einmal vor Otto.

Otto war panisch überrascht, war er doch nur ein paar Gedanken lang abwesend. Außerdem war der Mensch doch Richtung Schlafzimmer unterwegs gewesen.

Otto stürmte davon. Er rannte einfach ohne ein Wort an dem Anderen vorbei auf die Straße. Und dann immer weiter. Bis er sich irgendwann erschöpft vor einer Parkbank wieder fand. Welche Ironie des Schicksals, die gleiche Bank, auf der er nach dem Unfall die Nacht verbracht hatte.

Was nun ... was nun tun. Hatte ihn der Hausbesitzer erkannt als der, der damals nach dem Unfall gesucht wurde. Kannte er Marlene, wusste er von Marlene. "Ich kann mich da nicht mehr blicken lassen" murmelte Otto ...

"Mist, jetzt hab ich gar nix mehr" stellte Otto fest. Es war kalt und er hatte nur einen dünnen Pullover an. Keine Jacke, Gott sei Dank wenigstens Schuhe an. Aber sonst nichts mehr bei sich. "Das war's dann wohl", da kann ich gleich zur Polizei gehen ... seufzte Otto ...

Was er dann auch machte. Er ging einfach ... er wollte einfach solange durch die Stadt gehen, bis er irgendetwas fand, das nach Polizei aussah. Als wenn die auf ihn gewartet hätte, war das Polizeipräsidium auch schon zwei Straßen weiter zu finden.

Er trat ein, stellte sich an den Tresen und sagte laut "so, da bin ich, ich heiße Otto und ich gebe auf".

"Was geben sie auf" fragte der Polizist, ohne von seinem Papierkram aufzusehen.

"Herrgott, nun nehmen sie mich fest, ich mag nicht mehr" sagte Otto laut. Gleichzeitig war ihm gar nicht so recht bewusst, warum er festgenommen werden soll.

"Ich mag auch oft nicht mehr" ... der Polizist sah jetzt auf. "Mensch, geh nach Hause und schlaf Deinen Rausch aus" rief er zu Otto.

"Ich bin nicht besoffen, ich bin Otto" schrie der jetzt.

Der Polizist lachte ... und normal hätte Otto mitgelacht über diese skurrile Situation. Doch heute war alles irgendwie anders. Und es sollte nicht normaler werden ... während Otto und der Polizist sich ansahen und nicht richtig wussten, wie's weiter gehen soll, kam just in diesem Moment Frau Dr. Nageler herein.

Sie stand auf einmal neben Otto und sagte "sie sind doch ..."

Otto schaute ihr in die Augen. Mein Gott, die Ärztin, die mir nach dem Unfall die Infusion gelegt hat, schoss es ihm durch den Kopf. Otto befahl seinen Beinen, das sie rennen sollen. Seine Beine bewegten sich aber nicht.

Der Schweiß stand Otto auf der Stirn. Um wenigstens irgendwas zu machen, griff Otto in die Hose, um ein Taschentuch zu holen. Die Aussicht auf Erfolg war gering, denn Otto hatte so gut wie nie Taschentücher dabei. Aber daran dachte er nicht. Da seine Hand etwas fühlte, griff er es, um sich damit die Stirn abzuwischen.

Erst in Nasenhöhe wurde ihm bewusst, dass er sich mit 50-Euro-Scheinen die Stirn abwischen wollte. Auch das noch ... das war doch das Geld von Marlene, das er in die Hosentasche gesteckt hatte. Otto steckte Geld immer lose in die Hosentasche.

Und nun stand er da, das Geld in der Hand, schwitzend, ihm gegenüber die Ärztin, deren Blick fixiert auf Otto und das Geld ... jetzt stand auch der Polizist auf und ging zu Otto.

"Können sie beide mir das mal alles erklären ?" fragte er leise, aber sehr deutlich.

"Ich will jetzt sofort in Ohnmacht fallen" nuschelte Otto ...

[Fortsetzung folgt ... ]

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Tageslinks, heute zwei Stück:

Buddhismus in Deutschland

Tobys Oldies (für Liebhaber alter Autos)

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Desktopmotiv des Tages: über allen Gipfeln, über allem Nebel ...



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Wunderkiste

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