Könnt Ihr Euch noch an das
Kalenderblatt vom 14. erinnern ?
Heute vor einer Woche startete ich auf Christian einen Überfall und bat
ihn, diese Postkarte
auf den aktuellen Stand zu bringen.
Christian hat nicht nur mitgemacht, nein, er ist auch noch am gleichen Tag
(!!) los und hat fotografiert.
Und mir dann die Bilder mit richtig tollen Information über
damals und heute geschickt.
Oberklasse, sage ich Euch !!
Und los geht's:
Vorbemerkung (alle nachfolgenden Zeilen hat Christian geschrieben):
.... allerdings sind das heute nicht mehr die
schönsten Ecken von Olching. Mehr dazu später. Beim
Fotografieren geholfen hat mir mein Sohn, der mich dann auch an der
Amper ablichten wollte, schließlich soll man ja auch sehen, welche
gefährlichen Positionen ich während des Rundgangs eingenommen habe.
Leider wurde das Wetter mit der Zeit immer schlechter, so dass ich
einige schöne "Postkarten"-Motive von Olching von der Liste streichen
musste. Ich hätte sie dir sonst noch beigefügt. So aber blieb es bei
einem kleinen Blumenarrangement
und einer Ergänzung zum Montag, nämlich
ein Admiral der Butterfly-Airways (der ist zwar keiner, heißt aber so!).
So nun zu den Fotos im Einzelnen. Ich denke doch, dass dich und deine
Leser einige
Hintergrundinformationen interessieren.
Ritter von Epp-Straße
Ritter-von-Epp-Straße hieß die heutige "Hauptstraße" in der Zeit vor
1945. Von den kleinen Häusern
ist nichts mehr erhalten, nur das mit dem Erkertürmchen, es steht aber
etwas weiter weg und ist heute hinter den Bäumen verborgen. Das Haus vor
der Kirche, das mit seinen merkwürdigen Giebeln irgendwie fehl am Platze
erscheint, existiert noch und ist heute - architektonisch langweilig -
umgestaltet, aber knallviolett angestrichen und wirkt so immer noch
etwas deplatziert. Heute ist dieser Straßenzug sehr stark befahren. Wir
sind zwar kein direkter Durchgangsort, haben aber viele Geschäfte,
Restaurants und Gewerbegebiete, die die Leute aus der Umgegend stark
anziehen.
Fritzstraße
Auch hier hat sich viel verändert und vieles davon eigentlich zum
Schlechteren. Die kleinen Häuserchen existieren zum größten Teil nicht
mehr. Die Straße ist heute mit einigen Geschäften (Buchhandlung,
Geschenke und eine Kneipe) belegt und trotz der Enge viel befahren,
obgleich relativ unbedeutend.
Bahnhof
Jaja, der Bahnhof! Damals war er noch Endstation für viele Münchener,
die mit dem Zug Richtung Augsburg bis hierher fuhren um dann in der
Amper zum Baden zu gehen. Nach der heute geltenden
EU-Gewässergüte-Richtlinie ist das Baden übrigens nicht mehr erlaubt, da
im Oberlauf zu viele Schadstoffe in den Fluss geleitet werden. Der
Bahnhof ist heute verschwunden und einem S-Bahn-Haltepunkt mit dem
Betoncharme der frühen 70er-Jahre gewichen.
Der Bahnbedienstete, der
aber auf dem alten Photo nach dem Rechten sieht, den scheint es heute
noch zu geben. Während ich noch am Photographieren war, kam nämlich ein
Herr in Warnweste auf mich zu und fragte nach, was ich hier mache, dass
ich mich auf Bahngelände befände, es zu gefährlich sei (3 m von den
Gleisen entfernt??) und ich überhaupt ohne die Genehmigung der
Bauleitung (hier wird gerade für den ICE-Streckenausbau gearbeitet) hier
gar nicht rumlaufen dürfte.
Nun, ich hab dann alles auf den Mann aus der
Pfalz geschoben und dann war es wieder gut. Er bot mir sogar seine Hilfe
an, wenn ich noch mehr Photos machen wollte. (Natürlich nur mit
Genehmigung der Bauleitung!)
Holzstoff-Fabrik
Die Holzstoff- und eigentlich "Papierfabrik München-Dachau" (MD) gibt es
in Olching nicht mehr. Die Gebäude wurden größtenteils abgerissen und
das Gelände anderweitig verwendet.
Da ich nicht genau wusste, von
welchem Blickwinkel aus das alte Photos gemacht wurde, ging ich von
Osten und von Westen auf das Gelände zu. Im Osten wurde in den
70/80er-Jahren ein neues Wohngebiet mit Altenheim und einigen Geschäften
errichtet. Da darin die Häuser leicht gegeneinander verschoben und nicht
immer geraden Linien folgend gebaut wurden, nennen wir diesen Wohngebiet
"Schachtelhausen".
Das zweite Photo entstand von Westen sprich vom
Mühlbach (Seitenarm der Amper) her. Dieser Mühlbach treibt zwei
Elektrizitätswerke, eines weiter flussaufwärts und eben dieses an. Es
war schon früh als Energiespender für die Papierfabrik errichtet worden.
Olching als Ort ist heute Bayerns größte Gemeinde mit mehr als 22.000
Einwohnern. Stadt sind wir allerdings noch nicht. Obwohl viele Pendler
hier wohnen, die nach München in die Arbeit fahren, hat sich Olching den
"Orts-" oder auch "Dorf-"Charakter bewahrt. Es verkam nicht so wie
andere Gemeinden zur reinen Schlafstadt.
Das merkt man auch daran, dass
- außer in einer Teilgemeinde - keine höheren Häuser gebaut werden
dürfen. Spätestens nach dem 3. Stockwerk ist Schluss. Gute Geschäfte,
Restaurants, Eisdielen und ein akzeptables Freizeitangebot machen
Olching zu einem Ort, in dem es sich leben lässt. Bekannt ist es auch
durch seinen sehr schönen Golfplatz und die Bundesliga-Speedway-Bahn.
So, das war ein bisschen was von mir über meinen Wohnort. Viel Spaß mit
den Bildern. Ich hoffe, ich habe sie gut genug aufbereitet.
Viele Grüße,
Christian
--
Du hast, Christian, nicht nur aufbereitet, sondern dieses Kalenderblatt zu
einem Highlight gemacht !!
Danke, Auch im Namen meiner Leser hier :)).
PS: War da nicht noch eine zweite Postkarte auf Deiner Seite *fg* (ist
nicht so ganz ernst gemeint ;)) ).
--
Soll ich noch etwas zur Desktopbild-Aktion gestern sagen ?
Nee, heute nicht ... nur soviel: habt Ihr schon mal in Desktopmotiven
gebadet ??
Ihr seid der Wahnsinn ...
Wunderkiste
Lichtblick
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