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Juli  21
 

 


Könnt Ihr Euch noch an das Kalenderblatt vom 14. erinnern ?

Heute vor einer Woche startete ich auf Christian einen Überfall und bat ihn, diese Postkarte



auf den aktuellen Stand zu bringen.

Christian hat nicht nur mitgemacht, nein, er ist auch noch am gleichen Tag (!!) los und hat fotografiert.
Und mir dann die Bilder mit richtig tollen Information über damals und heute geschickt.

Oberklasse, sage ich Euch !!

Und los geht's:

Vorbemerkung (alle nachfolgenden Zeilen hat Christian geschrieben):

.... allerdings sind das heute nicht mehr die schönsten Ecken von Olching. Mehr dazu später. Beim Fotografieren geholfen hat mir mein Sohn, der mich dann auch an der Amper ablichten wollte, schließlich soll man ja auch sehen, welche gefährlichen Positionen ich während des Rundgangs eingenommen habe.



Leider wurde das Wetter mit der Zeit immer schlechter, so dass ich einige schöne "Postkarten"-Motive von Olching von der Liste streichen musste. Ich hätte sie dir sonst noch beigefügt. So aber blieb es bei einem kleinen Blumenarrangement



und einer Ergänzung zum Montag, nämlich ein Admiral der Butterfly-Airways (der ist zwar keiner, heißt aber so!).



So nun zu den Fotos im Einzelnen. Ich denke doch, dass dich und deine Leser einige Hintergrundinformationen interessieren.


Ritter von Epp-Straße





Ritter-von-Epp-Straße hieß die heutige "Hauptstraße" in der Zeit vor 1945. Von den kleinen Häusern ist nichts mehr erhalten, nur das mit dem Erkertürmchen, es steht aber etwas weiter weg und ist heute hinter den Bäumen verborgen. Das Haus vor der Kirche, das mit seinen merkwürdigen Giebeln irgendwie fehl am Platze erscheint, existiert noch und ist heute - architektonisch langweilig - umgestaltet, aber knallviolett angestrichen und wirkt so immer noch etwas deplatziert. Heute ist dieser Straßenzug sehr stark befahren. Wir sind zwar kein direkter Durchgangsort, haben aber viele Geschäfte, Restaurants und Gewerbegebiete, die die Leute aus der Umgegend stark anziehen.


Fritzstraße





Auch hier hat sich viel verändert und vieles davon eigentlich zum Schlechteren. Die kleinen Häuserchen existieren zum größten Teil nicht mehr. Die Straße ist heute mit einigen Geschäften (Buchhandlung, Geschenke und eine Kneipe) belegt und trotz der Enge viel befahren, obgleich relativ unbedeutend.


Bahnhof





Jaja, der Bahnhof! Damals war er noch Endstation für viele Münchener, die mit dem Zug Richtung Augsburg bis hierher fuhren um dann in der Amper zum Baden zu gehen. Nach der heute geltenden EU-Gewässergüte-Richtlinie ist das Baden übrigens nicht mehr erlaubt, da im Oberlauf zu viele Schadstoffe in den Fluss geleitet werden. Der Bahnhof ist heute verschwunden und einem S-Bahn-Haltepunkt mit dem Betoncharme der frühen 70er-Jahre gewichen.

Der Bahnbedienstete, der aber auf dem alten Photo nach dem Rechten sieht, den scheint es heute noch zu geben. Während ich noch am Photographieren war, kam nämlich ein Herr in Warnweste auf mich zu und fragte nach, was ich hier mache, dass ich mich auf Bahngelände befände, es zu gefährlich sei (3 m von den Gleisen entfernt??) und ich überhaupt ohne die Genehmigung der Bauleitung (hier wird gerade für den ICE-Streckenausbau gearbeitet) hier gar nicht rumlaufen dürfte.

Nun, ich hab dann alles auf den Mann aus der Pfalz geschoben und dann war es wieder gut. Er bot mir sogar seine Hilfe an, wenn ich noch mehr Photos machen wollte. (Natürlich nur mit Genehmigung der Bauleitung!)


Holzstoff-Fabrik







Die Holzstoff- und eigentlich "Papierfabrik München-Dachau" (MD) gibt es in Olching nicht mehr. Die Gebäude wurden größtenteils abgerissen und das Gelände anderweitig verwendet.

Da ich nicht genau wusste, von welchem Blickwinkel aus das alte Photos gemacht wurde, ging ich von Osten und von Westen auf das Gelände zu. Im Osten wurde in den 70/80er-Jahren ein neues Wohngebiet mit Altenheim und einigen Geschäften errichtet. Da darin die Häuser leicht gegeneinander verschoben und nicht immer geraden Linien folgend gebaut wurden, nennen wir diesen Wohngebiet "Schachtelhausen".

Das zweite Photo entstand von Westen sprich vom Mühlbach (Seitenarm der Amper) her. Dieser Mühlbach treibt zwei Elektrizitätswerke, eines weiter flussaufwärts und eben dieses an. Es war schon früh als Energiespender für die Papierfabrik errichtet worden.


Olching als Ort ist heute Bayerns größte Gemeinde mit mehr als 22.000 Einwohnern. Stadt sind wir allerdings noch nicht. Obwohl viele Pendler hier wohnen, die nach München in die Arbeit fahren, hat sich Olching den "Orts-" oder auch "Dorf-"Charakter bewahrt. Es verkam nicht so wie andere Gemeinden zur reinen Schlafstadt.

Das merkt man auch daran, dass - außer in einer Teilgemeinde - keine höheren Häuser gebaut werden dürfen. Spätestens nach dem 3. Stockwerk ist Schluss. Gute Geschäfte, Restaurants, Eisdielen und ein akzeptables Freizeitangebot machen Olching zu einem Ort, in dem es sich leben lässt. Bekannt ist es auch durch seinen sehr schönen Golfplatz und die Bundesliga-Speedway-Bahn.

So, das war ein bisschen was von mir über meinen Wohnort. Viel Spaß mit den Bildern. Ich hoffe, ich habe sie gut genug aufbereitet.

Viele Grüße, Christian


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Du hast, Christian, nicht nur aufbereitet, sondern dieses Kalenderblatt zu einem Highlight gemacht !!

Danke, Auch im Namen meiner Leser hier :)).

PS: War da nicht noch eine zweite Postkarte auf Deiner Seite *fg* (ist nicht so ganz ernst gemeint ;)) ).

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Soll ich noch etwas zur Desktopbild-Aktion gestern sagen ?

Nee, heute nicht ... nur soviel: habt Ihr schon mal in Desktopmotiven gebadet ??

Ihr seid der Wahnsinn ...


Wunderkiste



Lichtblick

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