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Mit Schpatz nach Vietnam ... Folge 3 (Folge 1, Folge 2) Wir sind weiterhin in Hanoi. Heute gehts zuerst zum Ba Dinh Platz. Hier steht das Ho Chi Minh Mausoleum. Das leider heute, weil Montag, geschlossen ist. So sehen wir nur von außen die Wachablösung. Ho Chi Minh war ein bescheidener Mann und für einen einfachen Lebensstil, Bescheidenheit und Integrität bekannt. Wir schauen nun mal beim Präsidentenpalast vorbei. Der Palast wurde zwischen 1900 und 1906 als Unterkunft für den französischen Generalgouverneur von Indochina erbaut. Wie die meisten französischen Kolonialbauten hat er einen betont europäischen Stil. Ho Chi Minh soll sich aus symbolischen Gründen geweigert haben, in dem großen Bauwerk zu wohnen, hat allerdings dort weiterhin Staatsgäste empfangen. Doch zum Wohnen baute er auf dem Gelände ein traditionelles vietnamesisches Pfahlhaus und einen Karpfenteich. Unser nächstes Ziel ist eine berühmte Pagode ... ... die Ein-Säulen-Pagode. Der Legende nach erschien dem kinderlosen König Lý Thái Tông im Traum die auf einer Lotusblüte sitzende Göttin der Barmherzigkeit und überreichte ihm einen Sohn. Als er kurze Zeit später tatsächlich Vater wurde, ließ er diese Pagode aus Dank in Form einer Lotusblüte erbauen. Nachdem sie mehrfach zerstört wurde, zuletzt von den Franzosen 1954, wurde der ursprüngliche Baumstamm, der durch Fäule nicht mehr gerettet werden konnte, durch eine Betonsäule ersetzt. Auf einem Betonpfeiler in der Mitte eines kleinen Sees ruht das Gebäude und ist über eine Treppe für die Gläubigen erreichbar. Nun kommt etwas ganz besonderes, das es nur in Vietnam gibt ... das Wasserpuppentheater. Die Ursprünge des Theaters sind unklar, aber wahrscheinlich war es schon im 11. Jahrhundert ein fester Bestandteil im kulturellen Leben des Landes. Diese Kunstform wurde streng geheim gehalten und nur innerhalb einer Familie von den Alten an die Jungen weitergegeben. In den 1980er Jahren war das Wasserpuppentheater fast ausgestorben, als eine französische Organisation mit neuen Puppen und einer neuen Bühne diese Tradition wieder zum Leben erweckte. Das auf dem Bild oben ist kein spiegelnder Boden ... ... das ist schon das Wasserbecken. In dem Becken stehen hinter einem Vorhang aus geflochtenem Bambus die Akteure, die die auf 3 bis 4 m langen Stangen montierten Wasserpuppen handhaben. Die Stangen befinden sich unterhalb, die Puppen oberhalb der Wasseroberfläche. Hier ein paar Szenen aus dem Theaterstück: Dargestellt werden häufig Szenen aus dem Landleben wie etwa Fischfang, ein Flötenspieler auf einem Büffel oder ein rauchender Bauer. Außerdem sind mystische Tänze von Löwen und feuerspeienden Drachen zu sehen sowie die vier heiligen Tiere: Phönix, das chinesische Einhorn, der chinesische Drache und die Schildkröte. Die 30 cm bis 1 m großen und 1 bis 5 kg schweren Figuren werden aus dem weichen und leichten Holz des verbreiteten Feigenbaumes geschnitzt. Sie sind mit Harzen und Lacken wasserfest überzogen, was auch gegen Holzwürmer helfen soll. Die beweglichen Gliedmaßen oder sonstige bewegliche Komponenten werden durch Seilzüge gesteuert. Das ist Meister Liem und seine Puppen: Nach dem Besuch einer Vorstellung des Theaters dürfen wir beim Meister auch zu Mittag essen: Nach dem Essen geht es weiter zum Jadeberg-Tempel am Hoan Kiem See: Damit ist das Programm für den heutigen Tag eigentlich beendet ... ... aber wir entschließen spontan, dass wir noch zur Train-Street wollen. Hier fahren die Züge dicht an den Häusern entlang. Am Abend bummeln wir noch ein wenig durch die Altstadt. Huc Brücke Eine Werkstatt Das alte Stadttor Auch heute haben wir wieder viel gesehen und erlebt und viele neue Eindrücke haben auf uns gewartet und wollen über Nacht verarbeitet werden. [ wird fortgesetzt ] |