Defne aus der Türkei erzählt uns von ihrem Land:


9. August

Marktimpressionen



Der wöchentliche Markt hat in den meisten Orten der Türkei
eine große Bedeutung. Als ich in die Türkei kam,
gab es in unserem Ort noch keinen Supermarkt,
sondern nur ein paar kleine Lebensmittelgeschäfte mit sehr begrenztem Angebot.

Aus diesem Grund hat man hauptsächlich
auf dem Wochenmarkt eingekauft.

Auch heute noch, wo der Ort einige Supermärkte hat,
wird gerne am Markt eingekauft.
Für fast alle Touristen ist es ein Erlebnis den Markt mal zu besuchen.

Heute zeige ich Euch mal wie es vor und nach dem Marktbetrieb ausschaut.

In unserem Ort, wo die meisten Straßen
eine nicht unbeträchtliche Steigung haben,
ist es schon schwer eine genügend große Fläche für den Markt zu finden.

In der Mitte des Bildes, kurz vor der Moschee,
sieht man einige Transporter stehen.
Die Marktleute sind schon mit dem Aufbau beschäftigt.



Ich lauf dann mal von meinem Aussichtspunkt wieder runter
und schau zu was die Marktleute so machen.

Sobald die Lastwagen mit der Ware in der richtigen Position stehen,
werden die Planen gespannt.



Diese riesigen Planen schützen im Sommer vor der Sonne
und im Winter vor manchem Regenguss.

Nun werden die Marktstände aufgebaut.



Als Unterbau dienen oft einfache stapelbare Plastikhocker.

Eine andere Unterbaumöglichkeit sind zusammengeklappbare Metallgestelle.



Dieser Händler, der Heimtextilien wie Decken und Teppiche verkauft,
hat noch viel zu tun mit dem Ausladen seiner teilweisen sehr schweren Ware.



Dort lagern noch viele Ober- und Unterkörper, die angezogen werden müssen.



Der Obst- und Gemüsehändler hat einen schönen Platz mit Meerblick ergattert.



Da kein normaler Mensch in aller Früh durch den Markt läuft
und sogar dann noch so einen halbfertigen Markt fotografiert,
bin ich natürlich schon sehr aufgefallen.

Aber ich habe ja zum Wochenmarkt einen besonderen Bezug.
Ich wohne direkt neben dem Markt.
Im Sommer, während der Tourismussaison,
ist der Markt sogar so groß, dass er bis vor meine Haustür reicht.

Die Händler ziehen von Ort zu Ort und kommen häufig
auch schon am Abend vorher an.
Sie nächtigen dann, je nach Jahreszeit, in ihren Autos
oder unter freiem Himmel sozusagen fast vor meiner Haustüre.

Frühmorgens höre ich dann schon
das Klirren der Metallstangen beim Zusammenbau der Stände.

Als andauernd dort Wohnende und als gerne am Markt Einkaufende
bin ich bei den Marktleuten bekannt.
Falls die mal nicht genügend Kleingeld haben, um mir herauszugeben,
dann sagen sie dass ich nächste Woche zahlen soll.

Die Summe, welche ich schulde, wird nicht auf- oder angeschrieben
sondern müssen sich beide Partner merken.
Aber die haben soweit Vertrauen in mich dass ich auch zahle.

Weil die Bilder heute etwas trist waren,
spendiere ich Euch noch ein etwas farbigeres Bild.



Die Bilder stammen noch vom Frühjahr und um diese Zeit
sind im Angebot die einheimischen Bananen, Treibhaustomaten,
unreife Mandeln und hinten rechts Rosenkohl und Topinambur.

Nach so einem Markttag liegt viel Abfall und Verpackungsmaterial
auf dem Marktplatz herum. Am Morgen nach dem Markttag
kommt die Müllabfuhr gleich in aller früh um sauber zu machen.



Falls ich nicht sehr spät ins Bett komme,
liebe ich es ja früh aufzustehen und etwas rumzulaufen.
Insofern hat es mir Vergnügen bereitet diese Reportage zu machen.

Von einem “fertigen” Markt werde ich Euch später noch mal berichten.


--

Schönes Land, schöne Bilder, schöne Impressionen.
Gar nicht trist, sondern ganz lebendige Einblicke in die Türkei.
Hat wieder sehr viel Spaß gemacht, den Bericht beim Einstellen zu lesen :)).



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